
dofollow- oder nofollow-Links?
nofollow- vs. dofollow-Links ist ein Thema, das insbesondere im Rahmen von Kooperationen von Bloggern immer wieder diskutiert wird.
Drüben auf I need sunshine hat Diana passend dazu zur Diskussion aufgerufen:
Wie handhabt ihr das mit den Dofollow Links und Nofollow Links auf eurem Blog? Achtet ihr darauf, nur Nofollow zu verlinken oder verlinkt ihr aus Prinzip immer alles Dofollow? Habt ihr euch schon mit diesem Thema intensiver auseinandergesetzt oder interessiert euch das weniger? Differenziert ihr bei den Verlinkungen und verlinkt nur bestimmte Seiten Dofollow? Wie steht ihr zu nicht gekennzeichneten gesponserten Dofollow Links? Fällt euch das auf oder stört euch das nicht im geringsten? Kennt ihr die Hintergründe bezüglich Google Abstrafung und rechtlicher Lage oder fühlt ihr euch hier nur verwirrt und es besteht noch weiterer Informationsbedarf? Wie seid ihr auf das Thema Dofollow/Nofollow Links aufmerksam geworden oder hört ihr heute zum ersten Mal davon?
Ich beschäftige mich ja schon recht lange mit Blogs und Suchmaschinenoptimierung. Deswegen kenne ich mich auch mit nofollow-Links aus.
Alldieweil dieses Thema in der Blogosphäre aber oft zu Fragezeichen über den Köpfen führt, erkläre ich erst einmal kurz, was es damit eigentlich auf sich hat. 🙂
rel=“nofollow“ – was ist das?
Wenn du eine andere Webseite verlinkst, sieht das im HTML so aus:
<a href="https://dein-linkziel.de" title="ein toller Blog">auf zum Blog</a>
Das href
-Attribut gibt das Ziel an, das title
-Attribut solltest du mit einer kurzen Beschreibung des Links versehen.
So weit, so gut. Das ist die Basisversion eines Links.
Darüber hinaus kannst du so einer Verlinkung aber noch mehr Attribute mit auf den Weg geben. Eines davon nennt sich rel
, für relation (Beziehung).
rel="nofollow"
signalisiert den Bots von Google und anderen Suchmaschinen, dass sie diesem Link nicht folgen sollen. Sie indexieren die verlinkte Seite also nicht, und deine Seite vererbt keinen PageRank. Gehen Sie nicht über Los, kassieren Sie keine 4000€.
Übrigens: rel="dofollow"
gibt es nicht, auch wenn immer mal wieder von dofollow-Verlinkungen die Rede ist. Wenn du das nofollow-Attribut nicht setzt, handelt es sich automatisch um einen dofollow-Link.
Und wofür ist das nofollow-Attribut gut?
Warum gibt es so ein Attribut? – Es wurde ursprünglich (um 2005 herum) als Spamschutz entwickelt. Auf der Jagd nach möglichst vielen Backlinks wurden Foren, Gästebücher und Blogs ja von einer immensen Spamflut überspült. Sonderlich viel wertvoller Content, der einem menschlichen Leser einen Mehrwert liefern würde, kam dabei nicht herum. Über ein rel="nofollow"
für alle Links, die von Besuchern gesetzt werden können, sollte das Spammen also uninteressant gemacht werden.
Und hat das geklappt? – Naja, die Frage kann sich jeder selbst beantworten. 😉
Allerdings hat sich ein anderer wichtiger Einsatzzweck für das nofollow-Attribut herausgebildet:
Googles Richtlinien für Webmaster: gekaufte Backlinks sind verboten.
Ob es dir passt oder nicht, Google ist in den meisten Ländern unbestritten die wichtigste Suchmaschine. Wenn du mit deinem Blog bekannt werden willst, musst du von Google gut gefunden werden. Dafür musst du Googles Spielregeln akzeptieren. Diese Spielregeln nennen sich Richtlinien für Webmaster, und darin ist ziemlich genau definiert, was du tun solltest / kannst / darfst und was nicht.
Das meiste davon ist gesunder Menschenverstand: „Erstellen Sie Seiten in erster Linie für Nutzer, nicht für Suchmaschinen.“, „Überprüfen Sie Ihre Seiten auf fehlerhafte Links und sorgen Sie für eine korrekte Verwendung der HTML-Syntax.“, …
Dazu gibt es ein paar technische Hinweise – und dann wird noch ausdrücklich erklärt, was Google nicht mag. Unter anderem sind gekaufte Backlinks untersagt.
Das ist logisch, denn wer sich Backlinks erkauft, manipuliert die Suchergebnisse. Dann werden eben nicht mehr die für den Benutzer relevantesten Suchtreffer angezeigt, sondern die am teuersten gekauften – und somit würde die Qualität der Google-Suche untergraben
Das will Google natürlich verhindern. Deswegen straft Google sowohl diejenigen Webseiten ab, zu denen gekaufte Links führen, als auch die, die gekaufte Links platzieren. Abstrafen heißt: aus dem Suchindex verbannen. Das bedeutet, dass du eigentlich gleich Bretter vor die Fenster deines Blogs nageln und den Laden dichtmachen kannst. Und ja, Google hat Mittel und Wege, so etwas herauszufinden – zum Beispiel über das Abgleichen mit Linkkauf-Plattformen.
Aber natürlich ist Google klar, dass das Verkaufen von Backlinks ein immenses Geschäft ist. Daher gibt es eine Bedingung, unter der bezahlte Links gestattet sind: wenn die Verlinkung mit rel="nofollow"
ausgezeichnet ist.
Die verlinkte Webseite bekommt dadurch immer noch menschliche Besucher, der verlinkende Blogger kann daran Geld verdienen und Googles Suchergebnisse werden dadurch nicht manipuliert. Alles gut, oder?
Vorsicht bei Blog-Kooperationen!
Fast. Denn Unternehmen und Agenturen sind natürlich nicht nur auf menschliche Besucher aus, sondern wollen auch ihr Ranking in Suchmaschinen verbessern. Und was ist da hilfreicher als ein Backlink von einem Blog?
Deswegen findet sich in sehr vielen Kooperationsanfragen die Bedingung, man möge doch bitte eine dofollow-Verlinkung setzen.
Tu. Das. Nicht. Es ist von Agenturen und Firmen sehr kurzsichtig, so etwas zu verlangen. Denn wenn Google dahinter kommt, geht das Ganze massiv nach hinten los.
Eines der bekanntesten Beispiele für eine solche Abstrafung ist die Penalty von Interflora, einem Online-Floristen: Interflora schickte etlichen Bloggern Blumensträuße zu. Erwartunsggemäß bedankten sich viele Blogger mit einem Beitrag. Dadurch bekam Interflora viele wertvolle Backlinks und wurde in den Suchergebnissen weit oben gelistet. Tja. Google hat den Verstoß gegen die Webmaster-Richtlinien bemerkt und von jetzt auf gleich war Interflora nicht mehr über Google zu finden. Autschn.
Interflora hat dann umgehend sämtliche gekauften Links entfernen lassen und es dadurch geschafft, seine Repuation wiederherzustellen. Das dürfte allerdings nur in den seltensten Fällen möglich sein. Und: abgestraft wurde nicht nur Interflora, sondern auch die ganzen Blogs, die ihre gekauften Links nicht als nofollow gekennzeichnet hatten. Und die dürften sich nicht so schnell wieder erholt haben.
Also:
Zusammenarbeit mit Firmen? – Gerne.
Zusammenarbeit ohne nofollow-Tag und ohne Kennzeichnung als Werbung? – Never.
Sollte ich besser alles auf nofollow stellen?
Das Internet lebt von Verlinkungen. Und so ist es auch in der Blogosphäre gang und gäbe, dass man andere Blogartikel empfiehlt und verlinkt.
Solltest du diese nun auch besser auf nofollow stellen?
Nein. Denn du empfiehlst sie deinen Lesern ja ausdrücklich weiter. Hier wäre ein nofollow fehl am Platze.
Und was ist mit den Kommentar-Links?
Üblicherweise kannst du beim Kommentieren eines Blogs auch deine eigene URL mit angeben. Blogspot und WordPress versehen diese Verlinkungen automatisch mit einem nofollow.
Denn Google empfiehlt, alle potentiell „nicht vertrauenswürdigen“ Links auf nofollow zu stellen:
Wenn Sie für die Inhalte von Seiten, auf die von Ihrer Website aus verwiesen wird, keine Garantie übernehmen können oder möchten – beispielsweise bei Kommentaren oder Gästebucheinträgen von nicht vertrauenswürdigen Nutzern –, empfiehlt sich die Verwendung von „nofollow“ für diese Links.
Quelle: rel=“nofollow“ für bestimmte Links verwenden – Google Search Console-Hilfe
[…] Zur Anerkennung und Würdigung vertrauenswürdiger Nutzer können Sie bei Links von Mitgliedern oder Nutzern, die sich über einen längeren Zeitraum durch qualitativ hochwertige Beiträge ausgezeichnet haben, das Attributnofollow
automatisch oder manuell entfernen.
Jain. Grundsätzlich ist das sicherlich der richtige Ansatz.
Aber: ich moderiere meine Kommentare ja, sodass hier nicht Massen von ungeprüften Kommentaren erscheinen. Spam landet genau da, wo er hingehört, nämlich im Papierkorb. Freigeschaltet werden also nur sinnvolle Beiträge – und da finde ich eine dofollow-Verlinkung im Gegenzug für einen Kommentar eine faire Geste.
Daher bekommen bei mir alle Links von Kommentatoren ein dofollow.
Ermöglicht wird dies durch das Plugin Nofollow Case by Case – oder, wenn du keine Scheu vor etwas Quellcode hast, durch einen Eintrag in der functions.php.
Update von 2016: mittlerweile habe ich meine Kommentarlinks wieder auf nofollow gestellt. Aus dem einfachen Grund, dass ich mit Spam nur noch so bombardiert wurde – und zwar nicht mit dem üblichen automatisierten Viagra-Spam, den das Plugin Antispam Bee zuverlässig herausfiltert, sondern mit manuellem Spam. Ein, zwei augenscheinlich normale, deutschsprachige Kommentare, die dann aber immer zu halbseidenen Shopseiten führten (und die sich, wie ich mit ein bisschen Recherche schnell festgestellt habe, 1:1 bereits auf anderen Blogs fanden). Ein Schelm, wer da Böses denkt. Da das manuelle Prüfen von Kommentaren dann irgendwann Überhand genommen hat, stehen die Kommentare hier also nun doch wieder auf nofollow.
Wie finde ich heraus, ob ein Link auf nofollow oder dofollow steht?
Mach einen Rechtsklick auf den Link und wähle „Element untersuchen“ bzw. „Prüfen“. Dadurch siehst du den Quelltext – und kannst gucken, wie der HTML-Code aussieht.
Fazit
Als Blogger solltest du dich unbedingt mit dem Thema nofollow beschäftigen, um nicht von Google abgestraft zu werden. Relevant ist das vor allem bei Kommentaren und bei gekauften Verlinkungen im Rahmen von Kooperationen.Wie gehst du mit dem Thema nofollow / dofollow um?