Mach es deinen Lesern leichter, zu kommentieren!
Als Blogger freut man sich über Kommentare. Klar, wenn man immer nur postet und postet und keiner etwas dazu sagt, ist das ganze Unterfangen ja irgendwie witzlos. 😉
Da ist es doch naheliegend, dass du es deinen Lesern so einfach wie möglich machen solltest, bei dir zu kommentieren – oder?
Ich kann manchmal nur den Kopf darüber schütteln, wie viele Steine einem manche Blogs dabei in den Weg legen. Das ist kein Vorwurf – ich glaube, in den meisten Fällen hat man sich als Blogger schlicht keine Gedanken darüber gemacht, wie umständlich etwas für den Leser ist.
Damit du und dein Blog da besser aufgestellt sind, habe ich hier mal einige Tipps zusammengestellt. 🙂
Wo ist denn das Kommentarformular?!
Idealerweise liest man einen Blogartikel von oben nach unten und tippt am Ende seinen Kommentar ein. Schon öfters kam ich allerdings beim letzten Satz an – und dann hörte die Seite auch schon auf. Nanu? Wo sind die Kommentare, wo kann ich selber etwas schreiben? Gibbet dat nich? Mal suchen! Tatsächlich muss man dann wieder ganz nach oben scrollen, weil der Kommentarlink oberhalb der Überschrift steht und die Kommentare in einem PopUp öffnet. Gut versteckt!
Das ist unpraktisch. Etliche Leser werden den Link gar nicht finden, anderen ist es zu umständlich, wieder nach oben zu scrollen.
Idealerweise sollte dein Kommentarbereich am Ende des Beitrags platziert sein.
Erst die Kommentare, dann das Formular? Oder umgekehrt?
Hier finde ich beide Optionen in Ordnung. Wenn du zuerst die bereits bestehenden Kommentare anzeigst, liest man sie vermutlich eher, als wenn sie erst unter dem Kommentarformular stehen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass auf andere Kommentare eingegangen wird.
Andererseits kann es zu einem Scrollmarathon werden, wenn du schon viele Kommentare erhalten hast und man bis ganz zu deren Ende scrollen muss, um selber etwas dazu schreiben zu können. Daher würde ich dann einen Link zum Kommentarformular schon oberhalb der Kommentare anbieten, sodass man bei Bedarf auch einfach schnell dorthin springen kann. Hier auf vom Landleben handhabe ich das auch so.
Das ist übrigens ein einfacher Textlink, bei dem ich zu einem sogenannten Anker springe: mein Linkziel ist keine externe URL, sondern ein Div-Container (der den Kommentarbereich umschließt) hier auf meinem Blog.
Ansteuern lassen sich alle HTML-Elemente mit einer ID, indem du ihre ID mitsamt dem Rautenzeichen # als Ziel beim href
angibst:
<a href="#kommentarformular">Hinterlass mir einen Kommentar :)</a> <div id="kommentarformular">Hier steht das Formular drin</div>
Accounts
Weiter geht es oft genug mit der Frage, mit welchem Account ich denn kommentieren möchte. Account?! Ich will meinen Namen angeben und meine Blog-URL, basta. Meinetwegen noch die Emailadresse, sofern sie nicht veröffentlicht wird. Aber ich will keinen Google-Account auswählen müssen, keinen WordPress-Account und auch kein LiveJournal. Möp.
Bei WordPress-Blogs ist es standardmäßig so, dass man Name, URL und Emailadresse eingeben muss. Die Emailadresse wird dabei nicht öffentlich angezeigt. Das ist für mich der „Normalfall“. 🙂
Bei Blogger kannst du einstellen, wer kommentieren darf.
Von einigen Bloggern habe ich gehört, dass sie keine anonymen Kommentare erlauben möchten, da dies oft Hater sind oder sonstiger Spam. Dass man solche Kommentare verhindern möchte, kann ich vollkommen nachvollziehen.
Allerdings gibt es dafür ja die Möglichkeit, die Kommentare vor dem Erscheinen zu moderieren, d.h. sie werden nicht automatisch freigegeben. Ich denke, da es meistens mehr normale Leser gibt als die paar verirrten Hater, sollte man sich lieber an denen orientieren und das Kommentieren möglichst userfreundlich gestalten.
WordPress bietet für das Moderieren übrigens deutlich mehr Einstellungen: bei Blogger kann man das Moderieren nur grundsätzlich an- oder abschalten kann oder für Beiträge aktivieren, die älter als x Tage sind. In WordPress kann man das auch davon abhängig machen, ob jemand bereits einen genehmigten Kommentar hinterlassen hat – was gerade bei Blogs mit Stammlesern sehr sinnvoll ist.
Die WordPress-Optionen für Kommentare findest du unter Einstellungen » Diskussion.
Captcha
Bis vor einigen Wochen haben sie mich noch regelmäßig genervt: Captchas.
Denn gerade bei Blogger musste man oft erst ein kritzeliges Bild entziffern und die Zeichen richtig eintippen, ehe ein Kommentar abgesendet werden konnte.
Was gegen automatisierten Spam nutzen soll, führt allerdings schnell zur Frustration bei den menschlichen Kommentatoren… spätestens nach dem dritten Reload habe ich nämlich keine Lust mehr, es nochmal zu probieren – und mein Kommentar landet in der Tonne.
Daher begrüße ich es sehr, dass Blogger die Sicherheitsabfrage mittlerweile durch ein einfaches „Klick hier, wenn du kein Roboter bist“ ersetzt hat, das viel benutzerfreundlicher ist!
Je nachdem, welches Blogsystem du einsetzt, kommen bei dir vielleicht unbeabsichtigt immer noch Captchas zum Einsatz.
Schriftgröße & Co. – die Leserlichkeit
Last but not least gibt es da noch zwei eigentlich ganz banale Punkte, die das Kommentieren immer mal wieder unnötig umständlich macht:
- Die Schrift ist so winzig oder hat einen so geringen Kontrast zum Hintergrund, dass man sie kaum lesen kann.
- Das Kommentarfeld ist so schmal und niedrig, dass immer nur ein paar Wörter auf einmal sichtbar sind, und man kann es nicht größer ziehen.
Das ermuntert beides nicht gerade dazu, ausführlichere Kommentare hinterlassen zu wollen. 😉
Mit ein bisschen CSS kannst du da aber einfach Abhilfe schaffen.
Fazit
Es lohnt sich, deinen Blog mal aus der Perspektive eines Lesers zu betrachten und dich zu fragen: wie umständlich oder einfach ist es, einen Kommentar zu hinterlassen? Je unkomplizierter, desto eher wirst du Kommentare erhalten.Knackpunkte in Sachen Usability sind vor allem Captcha-Eingaben, nicht direkt erreichbare Kommentarformulare und die Voraussetzung, zum Kommentieren irgendeinen bestimmten Account auswählen zu müssen.
Ich hoffe, dieser Artikel hat dir weitergeholfen. 🙂
Hast du noch weitere Punkte, die dich beim Kommentieren oft stören?