Schreibst du gute Überschriften in deinem Blog?
Wenn du dich mit (Blog-)Marketing beschäftigst, dann wird ein Punkt immer und überall gepredigt wird: schreib bessere Überschriften!
In diesem Artikel erfährst du, warum du die Titel deiner Blogartikel näher unter die Lupe nehmen solltest, was eine gute Überschrift ausmacht und welche Überschriften-Tricks es gibt. 🙂
Wie wichtig sind Überschriften? Kommt es nicht auf den Content an?
Content is king! Das hört man immer wieder – gemeint ist, dass eine Webseite nur durch informative, umfassende und ansprechend aufbereitete Inhalte überzeugen kann. Sowohl in den Augen der Leser, die ja mit nur zwei Klicks schon zur nächsten Webseite über das gleiche Thema springen könnten, als auch in den Augen von Suchmaschinen.
Aber egal wie toll dein Artikel ist – der Titel ist das Erste, was ich als potentieller Leser davon zu sehen bekomme. Und wenn der vermuten lässt, dass mich das Thema nicht die Bohne interessiert, rufe ich den Beitrag natürlich gar nicht erst auf. Schade, wenn der Post selber dann eigentlich doch verdammt gut gewesen wäre.
Mit einem nichtssagenden Titel verspielst du also unter Umständen viele potentielle Leser. Umgekehrt nützt dir aber auch die beste Überschrift nichts, wenn sich der darauffolgende Inhalt als langweilig entpuppt.
Du brauchst also beides – sowohl großartige Inhalte, als auch eine großartige Überschrift.
Was macht eine gute Überschrift aus?
Achte mal darauf, welche Beiträge aus den Suchergebnissen oder aus deinem Feedreader du anklickst.
Es gibt einige wenige Blogs, bei denen man einfach jeden Artikel liest, weil sie erfahrungsgemäß alle interessant sind. In den allermeisten Fällen entscheiden wir das aber anhand der Überschrift.
Dabei gehen wir in Sekundenschnelle folgende Fragen durch:
- Um was geht es überhaupt? Interessiert mich das Thema generell?
- Bietet mir der Artikel einen Mehrwert? Erfahre ich etwas, was ich noch nicht weiß?
- Lohnt es sich, die Zeit zum Lesen zu investieren? Sollte ich den Link jetzt anklicken?
Kommen wir mal zu ein paar praktischen Beispielen, die so ähnlich in meinem Feedreader auftauchten. 🙂
„Neuer Lipgloss von essence“ – Da mich das Thema Lipgloss peripher tangiert, wie es so schön heißt 😉 , würde ich persönlich einen Beitrag mit dieser Überschrift nicht anklicken. Wer sich dafür interessiert, erfährt aber direkt, um welches Produkt von welcher Marke es geht und wird durch das Wörtchen „neu“ neugierig gemacht.
„Omnomnom!“ – Abgesehen davon, dass es vermutlich ums Essen geht, sagt diese Überschrift gar nichts über den Inhalt aus. Würde ich nicht aufrufen.
„Der leckerste und schnellste Kuchen, den ich je gebacken habe!“ – Hier sieht die Sache schon ganz anders aus. Das Rezept für den leckersten Kuchen kann man ja immer brauchen, hier erwartet mich ein praktischer Tipp = Mehrwert.
„{5 Dinge} Letztes Wochenende & Geburtstagswünsche“ – Hier geht es offensichtlich um einen persönlichen Blog. Würde ich nur lesen, wenn mich das Leben der Bloggerin interessiert oder ich davon ausgehe, dass ich durch ihr Wochenende oder ihre Wunschliste selber inspiriert werde.
Interessant ist hier aber der in geschweiften Klammern gesetzte Tag {5 Dinge} – der lässt vermuten, dass es sich um eine Beitragsserie handelt. Wenn ich vorher schon andere Artikel dieser Reihe gerne gelesen habe, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass mich auch dieser interessieren wird.
Ein paar Überschriften-Tricks
Es gibt da etliche Tricks, mit denen du deine Überschrift pimpen kannst. Tricks, die eigentlich kein Geheimnis sind, weil du sie ganz offen sehen kannst, wenn du dich durch das Internet klickst oder auch vor einem Zeitschriftenregal stehst – und trotzdem nimmst du sie erstmal nicht bewusst wahr.
Bühne frei für ein paar stilistische Mittel:
Überschriften mit einer bestimmten Anzahl
„150 kostenlose, responsive WordPress-Themes“, „10 Tipps für mehr Leser“, „In 3 Schritten von Blogger zu WordPress umziehen“, … solche Beiträge funktionieren ziemlich gut. Aber warum? – Als Leser weiß ich genau, wie viele Punkte mich erwarten. Nur drei Schritte für meinen Blogumzug? – Super, das klingt nicht aufwändig und gibt mir eine Struktur an die Hand. 150 Themes? – Wow, da muss doch einfach etwas Passendes für mich dabei sein.
„Wie du…“ / „Warum du…“
Diese Wies und Warums machen mich als Leser neugierig, weil ich hier offensichtlich gleich etwas lernen kann. Hurra, da winkt ein Mehrwert!
Fragen stellen
Wird uns eine Frage gestellt, womöglich sogar eine provozierende, reagieren wir darauf – wir wollen für uns selber eine Antwort finden und vielleicht auch öffentlich unseren Senf dazu abgeben.
Überschriften-Schablonen
Vladi von Chimpify hat einige Schemata erkannt und zusammengestellt, nach deren Prinzip sich gute Überschriften bauen lassen. Alldieweil er auch erläutert, wieso genau das jeweils funktioniert, ist dieser Artikel auf jeden Fall lesenswert – selbst falls du selber nicht bloggst.
Von Schlagwörtern und Zauberwörtchen
Aus zwei Gründen ist es sinnvoll, in der Überschrift ein oder zwei wichtige Schlagwörter deines Artikels unterzubringen:
- Deine Leser erfahren direkt, mit welchem Thema sich der Artikel beschäftigt und brennen im besten Falle darauf, mehr darüber zu erfahren.
- Wenn ein Schlagwort an prominenter Stelle in der Überschrift und dadurch üblicherweise auch in der URL auftaucht, wirkt sich das positiv auf die Suchmaschinenplatzierung aus.
Neben diesen rein inhaltlichen Schlagwörtern gibt es zudem ein paar Vokabeln, auf die wir erfahrungsgemäß anspringen:
„gratis / kostenlos“ – etwas erhalten, ohne dafür bezahlen zu müssen? Diese Angebote sind uns immer am liebsten. Angucken kann man sich’s ja mal, und schon hat man geklickt. Auf der Suche nach hübschen Druckvorlagen wirst du vermutlich erst „50 kostenlose Printables“ anklicken und erst später, falls du nicht fündig geworden bist, in Shops weitersuchen.
„Tricks / Geheimnisse“ – hier erfahre ich etwas, was andere nicht wissen! Das weckt unsere Neugier und man wittert die Chance, mehr zu erfahren als die „Konkurrenz“, sich einen Vorteil verschaffen und hinter die Kulissen blicken zu können. Wen interessieren nicht „Die Geheimnisse erfolgreicher Blogger“ oder „Die Tricks der Autoverkäufer“?
„die besten / größten / beliebtesten / …“ – Solche Superlative à la „Die besten Apps für das iPhone“ rühren ganz ungeniert die Werbetrommel, zusammen mit Beschreibungen wie „Ein phänomenal leckeres Kürbisrezept“.
Vorsicht! Die Menge macht das Gift
Sei sparsam mit diesen Tricks! Sie können dir viele zusätzliche Leser bescheren, ja. Aber wenn du sie andauernd und nach dem immer gleichen Schema einsetzt, wirken sie schnell aufmerksamkeitsheischend und billig. Du musst nicht jede Überschrift auf Teufel komm raus nach allen Mitteln der Marketingkunst optimieren. Du führst ein Blog, keinen Werbeprospekt.
Es geht darum, deine Leser neugierig zu machen.
Nicht darum, deine Artikel wie den letzten Ramsch anzupreisen.