Hat sich mein Blog im Laufe der Zeit verändert?

Hat sich mein Blog verändert?

Jeden Monat stellen wir im Bloghexen-Bloggerforum beim Bloggerschnack eine Frage in den Raum, die im Rahmen einer Blogparade mitgenommen und beantwortet werden darf. Im November geht es um die Frage, wie sich der Blog im Laufe der Zeit verändert hat.

Auf den allerletzten Drücker schaffe ich es am Monatsletzten denn auch endlich, meinen Beitrag fertigzustellen. 😀

Hat sich mein Blog im Laufe der Jahre verändert?

Eine Frage, die ich mit einem ganz klaren JA! beantworten kann. Hie und da habe ich das auch schon in den vergangenen Bloggerschnack-Beiträgen thematisiert, als ich von den diversen Domainwechseln erzählt habe, meinem Hadern mit einem einzigen Gemischtwarenladenblog vs. diversen einzelnen Fachblogs, von der Entwicklung der Layouts, und und und.

Hier hat sich in den vergangenen 20 Jahren unheimlich viel getan. Schade eigentlich, dass ich die ganz alten Beiträge längst nicht mehr habe. Auch wenn sie der Grundstein waren für alles, was mir seitdem aus der Tastatur geflossen ist, so haben sie mit den Inhalten von heute fast gar nichts mehr gemein.

Vom Privaten zur „Dienstleistung“ zum Persönlichen

Neben den Domains, Layouts und Themengebieten hat sich auch die Art der Blogeinträge selber ganz stark gewandelt.

War es in der Anfangszeit ein tagebuchartiges „Das habe ich gemacht“, wurden viele Artikel ab ungefähr 2013 mehr und mehr zu einem „So kannst du das machen“: schöne Grüße an den berühmten Mehrwert!
Ich habe also deutlich weniger darüber geschrieben, was ich erlebt habe, sondern das allenfalls als Aufhänger für den nächsten Ausflugsbericht, eine DIY-Anleitung oder ein Rezept genutzt.

Das verändert sich seit ein, zwei Jahren wieder. Ich merke, wie gut es mir tut, wieder mehr meine Gedanken- und Gefühlswelt einfließen zu lassen und den Beiträgen dadurch eine stärkere persönliche Note zu verleihen.
Was nicht heißt, dass ich einen kompletten Seelenstriptease hinlege – aber offen über die Themen reflektiere, bei denen das für mich okay ist. Beispielsweise, was meinen Alltag mit der MS angeht, oder auch die ein oder andere Unsicherheit, mit der ich bisweilen in Bezug aufs Bloggen hadere: ganz aktuell die Sache mit den Quickies und den Evergreens drüben auf dem Lieblingsalltag.

Der Austausch dazu in den Kommentaren ist Gold wert und tut sooo gut. 🫶

Rein sachliche Informationen und unpersönliche Anleitungen liefert heutzutage ChatGPT, dazu braucht es keine Blogartikel mehr. Aber das Menschliche wird dadurch umso wichtiger – das In-Resonanz-Gehen, diese Party für unsere Spiegelneuronen: was fühlt und denkt der Mensch, der diese Worte zusammengefügt hat? Welches echte Leben scheint da durch?

À propos echtes Leben:

Mehr als nur ein Hobby

Über die Jahre hat sich das Bloggen für mich von einem nerdigen Hobby, mit dem im Bekanntenkreis niemand etwas anfangen konnte, zu einer Leidenschaft und digitalen Visitenkarte gemausert.

Heutzutage ist es nichts Ungewöhnliches mehr, Zeug ins Internet zu schreiben und eine eigene Webseite zu haben. Das heißt, ich bin unter meinem Klarnamen unterwegs und nicht nur unter einem Pseudonym; es lesen nicht nur andere mehr oder wenige fremde Blogger mit, sondern auch meine Bekannten und Kollegen (hallo! 👋).

Das wirkt sich natürlich auch darauf aus, wie viele Gedanken ich mir um das mache, was und wie ich blogge.

Was ich mir zurückwünsche, ist die Unbeschwertheit von früher. Ich habe mir weniger Gedanken um SEO gemacht, um die optimale Artikellänge. Habe die Beitragstitel so gewählt, wie sie mir gerade in den Sinn gekommen sind – egal, ob das Schlagwort darin enthalten ist oder nicht und ob der Titel vielleicht zu lang ist. Es war mir egal, ob der Beitrag vielleicht nur aus einem Foto und drei Sätzen bestand oder ob es ein 30.000-Wörter-Mammut war, was ich genauso gut auf eine ganze Artikelserie hätte aufteilen können.

Was mich zu einem anderen Punkt führt:

Der Einfluss von Tante Google

Wenn ich blogge, will ich, dass das gelesen wird. Sonst würde ich’s in mein Journal schreiben.

Ob und wie oft Blogartikel gelesen werden, hängt nicht zuletzt stark von der Auffindbarkeit in Suchmaschinen ab. Und da muss ich sagen, dass die Updates des Google-Algorithmus mein Bloggen in einer Art und Weise verändern, auf die ich gerne verzichten könnte. Es wird nämlich mehr und mehr frustrierend.

Lange Jahre war das Grundrezept, um viel Traffic über Google & Co. zu bekommen, ziemlich simpel: erstell inhaltlich hochwertige Inhalte auf einer sauberen technischen Lösung. Dazu noch möglichst viele gute Backlinks, et voilà. Je mehr Inhalte sich im Laufe der Zeit ansammeln, desto bekannter wird der Blog. Es braucht Geduld, aber die harte Arbeit zahlt sich aus. Jahrelang kletterten die Zugriffszahlen und der Sichtbarkeitsindex daher kontinuierlich nach oben.

Tja. Und dann kamen 2022 das erste Helpful Content Update und einige andere Änderungen am Algorithmus – und meine Zugriffszahlen schmierten ins Bodenlose ab. Damit einhergehend natürlich auch meine Einnahmen über Affiliatelinks und die VG Wort.
Diese krasse Abwertung betrifft nicht nur meine Blogs, sondern unglaubliche viele Webseiten, vor allem kleinere. Es fällt schwer, das nicht persönlich zu nehmen und beim Anblick der Statistiken nicht die Flinte ins Korn zu schmeißen.
Ja, ich blogge um des Bloggens willen – aber ich bin auch ehrgeizig und will einen gewissen Fortschritt sehen. Würde ich beim Reiten auf einmal jedesmal runterfallen, würde ich irgendwann auch den Spaß an der Sache verlieren. 🤷‍♀️

Aber einen Silberstreif am Horizont gibt es: die Vernetzung auf der persönlichen Ebene wird wieder mehr, nicht zuletzt durch unser Bloggerforum. Und Google ist ja auch nicht die einzige Suchmaschine auf dem Markt – vielleicht verhunzen sie sich ihr Geschäftsmodell ja auch irgendwann und andere Suchmaschinen wie Bing, die andere Algorithmen nutzen, werden populärer?

Was hat sich denn nicht geändert?

Bei all der Veränderung gibt es aber tatsächlich auch einige Dinge, die über die Jahre hinweg konstant geblieben sind:

  • Ich schreibe alle meine Beiträge selber. Ein einziges Mal gab es vor vielen Jahren einen Gastbeitrag einer anderen Bloggerin, aber das war nichts für mich. Interviews sind nochmal eine andere Kiste, aber letzten Endes möchte ich bei allen Inhalten sagen können, dass sie auf meinem eigenen Mist gewachsen sind.
  • Auch die Fotos stammen alle von mir. Austauschbare Stockphotos sind nicht mein Ding, dafür fotografiere ich viel zu gerne.
  • Ich bin pingelig, was Rechtschreibung und Ausdruck angeht. Ich möchte, dass meine Texte angenehm zu lesen sind und das Lesen im besten Falle auch ein wenig Spaß bereitet – und ich schreibe halt auch einfach gern und habe dabei den Anspruch an mich, dieses Handwerk gescheit auszuüben.
  • Andere Menschen aus meinem Leben 1.0 erwähne ich nur sehr bedingt und frage fünfmal nach, ob das für sie in Ordnung ist. Mein Mann tauchte beispielsweise öfter mal auf Fotos von Ausflügen oder vom Hausbau auf, da habe ich mir jedesmal das Okay eingeholt, ob er die Bilder mag. Das gehört sich einfach. Wenn ich mich über jemanden aus meinem Bekanntenkreis aufrege, hat das auch nichts im Internet verloren.

Was sagen die anderen?

An der Blogparade haben auch Sabine, Sari, Julia und Ariane teilgenommen. Spannend zu sehen, wie sehr sich unsere Blogs und unsere Einstellung beim Bloggen gewandelt haben – wo werden wir wohl in 10 Jahren stehen?


Wie ist das bei dir?

2 Kommentare zu „Hat sich mein Blog im Laufe der Zeit verändert?“

  1. Hallo Anne!
    Ich bin auch mal gespannt, wo das mit Google hin geht. Ich bin zwar noch neu im „Business“ aber habe ja direkt beim Einstieg den Einfluss des Google Updates abbekommen. Deine Theorie über andere Suchmaschinen ist recht spannend. Liebe Grüsse, Ari

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