Schlagwörter unter der Lupe

Schlagwörter richtig nutzen

Es gibt so einige Wartungsarbeiten hinter den Kulissen, die du zum Wohl deines Blogs regelmäßig in Angriff nehmen solltest. Heute schauen wir uns die Tags an.

Bei WordPress siehst du über einen Klick auf Beiträge » Schlagwörter, wie viele Tags du verwendest, welche das sind und wie viele Artikel es zu jedem Schlagwort gibt.

Vorab: wofür sind die Schlagwörter eigentlich gut?

Grundsätzlich helfen Schlagwörter dabei, Blogartikel differenzierter zu gruppieren als nur durch Kategorien: ein Beitrag sollte nur einer Kategorie zugeordnet werden, kann aber beliebig viele Tags haben.

„Beliebig viele?“ – Nun ja. 😉 Hierbei musst du zwischen zwei verschiedenen Einsatzgebieten unterschieden: innerhalb des Blogs und außerhalb.

Extern

Etliche Bloganbieter stellen eine globale Schlagwortsammlung zur Verfügung – beispielsweise auf wordpress.com unter dem sprachlich etwas wackeligen Titel „Themen durchforschen“.

Hier werden die häufigsten Schlagwörter aller Blogs dargestellt. Damit ein Artikel gut gefunden wird, solltest du in diesem Fall also möglichst alle denkbaren Tags vergeben: bei einer Rezension etwa wäre da nicht nur „Buch“ ratsam, sondern auch „Bücher“, und Fotos lassen sich mit „Foto“, „Fotos“, „Fotografie“, „Photo“ etc. auf vielfältige Weise verschlagworten. Somit steigen die Chancen, ein beliebtes Schlagwort zu verwenden und dadurch neue Leser auf dich aufmerksam machen zu können.

Intern

Anders verhält es sich, wenn du die Tags nur innerhalb deines eigenen Blogs nutzt. Standardmäßig werden bei den einzelnen Einträgen die jeweils vergebenen Schlagworte aufgelistet, und oft sieht man die häufigsten Schlagwörter zudem auch in der Sidebar. Dort dann sowohl „Buch“, als auch „Bücher“ anzuzeigen, wäre doppelt gemoppelt und sonst nichts.

Schließlich geht es nicht nur darum, dass deine Leser aktiv nach einem bestimmten Schlagwort suchen. Vielmehr lädt sie eine solche Tagwolke dazu ein, interessante Begriffe anzuklicken und somit zu weiteren relevanten Inhalten zu gelangen.

Logischerweise ist es dabei frustrierend, ein Tag anzuklicken und dann nur ein oder zwei Beiträge zu finden – vor allem, wenn es eigentlich viel mehr passende Einträge gäbe, bloß eben unter einem anderen Stichwort. Daher solltest du hier also darauf achten, beim Verschlagworten möglichst stringent vorzugehen und dir vorher zu überlegen, ob du die Beiträge nun unter „Fotos“ oder „Photos“ ablegen magst.

Die Schlagwörter ausmisten & aufräumen

Genau das solltest du immer mal wieder tun! Gerade, wenn dein Blog über die Jahre gewachsen ist und viele Beiträge zusammengekommen sind, ist ein regelmäßiges Geradeziehen sinnvoll.

Achtung! Keine Tags löschen ohne Weiterleitung

Ganz wichtig dabei ist, dass du nach dem Löschen eines Schlagworts eine Weiterleitung einrichtest. Denn ansonsten führt der Link (der durchaus noch in Google gespeichert sein kann und dir Aufrufe bringt!) ins 404-Nirvana. Das ist nicht nur ärgerlich für deine Leser, sondern missfällt auch Google.

Die Weiterleitung kann entweder zu einem thematisch passenden Artikel führen oder auch einfach auf deine Startseite. Die Weiterleitungen kannst du entweder händisch in die Datei .htaccess eintragen oder du nutzt das kostenlose Plugin Redirection.

Bevor du Schlagwörter löschst, kopier dir also ihre Adresse (etwa https://deinblog.de/tag/tolles-schlagwort) und richte die entsprechende Weiterleitung ein.

Schlagwörter ohne Beitrag löschen

Als erstes löschst du alle Tags, denen gar kein Beitrag mehr zugeordnet ist. Das passiert, wenn du Artikel ganz löschst oder auch einfach nachträglich einige Schlagwörter entfernst.

Um in WordPress zu sehen, welche Schlagwörter Singles sind ;), wechselst du auf Beiträge » Schlagwörter und klickst dann auf den Titel der rechten Spalte, „Beiträge“. Dadurch werden die Tags anhand der Anzahl ihrer zugehörigen Artikel sortiert.
Du kannst alle Schlagwörter mit einer „0“ markieren und in einem Schwung löschen.

Überleg dir ein Konzept zur Schlagwort-Vergabe

Idealerweise hast du dir für deinen Blog von Anfang an ein grobes Konzept überlegt, nach welchen Kriterien du Tags vergeben möchtest. Falls nicht – auch nicht schlimm, dann holen wir das jetzt nach und misten entsprechend aus!

Auf einem Kochblog bieten sich beispielsweise die wichtigsten Zutaten von jedem Rezept an, bei Ausflugsberichten kannst du die Ortsnamen erwähnen, bei Artikelserien den jeweiligen Namen (etwa „Monatsrückblick“ oder „Fotoprojekt 2023“). Vielleicht rezensierst du regelmäßig Bücher und verwendest die Genres als Schlagwörter? Dir sind keine Grenzen gesetzt!

Als Daumenregel gilt einfach: keep it simple.

Verwende nicht zu spezifische Schlagwörter, zu denen in den nächsten 5 Jahren nur zwei Artikel zustande kommen. Und dopple nicht Schlagwörter und Kategorien: beispielsweise wäre es wenig sinnvoll, parallel zu der Kategorie „Bloggen“ noch das Tag „Bloggen“ zu verwenden.

Das große Löschen

Weiter geht es bei deiner Aufräumaktion jetzt mit den nur einmal oder nur wenige Male genutzten Schlagworten: solche also, über die du höchstwahrscheinlich nie wieder schreiben wirst. 

Das ist jetzt ein bisschen friemelig, weil du idealerweise die jeweiligen Beiträge bearbeitest und neu verschlagwortest.

Was sich hier anbietet:

  • Gliedere zu spezifische Tags in allgemeinere ein. Hast du beispielsweise je nur einen einzigen Artikel mit den Schlagworten „Hausarbeit“, „Bachelorprüfung“ und „Klausur“, dann nutze lieber für alle „Studium“.
  • Wenn du einen Fotoblog führst und jeden Beitrag mit „Foto“ verschlagwortet hast, ist das herzlich überflüssig. Nutze in diesem Fall lieber etwas spezifischere Schlagwörter.
  • Von einigen Tags existierten vielleicht verschiedene Schreibweisen: beispielsweise „Google Plus“, „GooglePlus“ und „Google+“. Entscheide dich für eine Version und nutze die für alle Beiträge.
  • Ebenso verfährst du mit unterschiedlichen Begriffen wie etwa „Ausflug“ und „Tour“ oder „Balkon“ und „Balkonien“, die kannst du ruhig zusammenlegen.
  • Last but not least bekommen einige Schlagwörter auch schlicht durch Tippfehler unfreiwillige Doppelgänger. 🙂

Fazit

Das Bearbeiten der einzelnen Artikel ist mit Sicherheit der aufwändigste Teil der ganzen Geschichte. Je nachdem bietet es sich beim Durchsehen der alten Einträge ja auch an, diesen neue Tags zu verpassen. Alles in allem kannst du aus der Vergabe von Schlagwörtern sicher eine Wissenschaft machen – keep it simple! 🙂

… und bei dir?

Wie hältst du es mit den Schlagwörter?
Vergibst du viele davon? Hast du irgendein Konzept dahinter?
Hast du sie auch schon mal ausgemistet?

6 Kommentare zu „Schlagwörter unter der Lupe“

  1. Hi Anne,
    schöner und ausführlicher Artikel und ich verschlagworte meine Artikel ebenfalls und nutze dabei allerhand Tags. Ich achte immer darauf, dass es keine Doppelgänger gibt und alles mit einem einheitlichen Tag verschlagwortet ist. Tags dienen wunderbar zur internen Verlinkung und die Tagwolke wie man sie in der Sidebar zahlreicher Blogs hat, hat keineswegs ausgedient. Ich arbeite sehr gerne mit den Tags. Auf meinem Joomla-Blog, der hier auch verlinkt ist, arbeite ich genauso mit Tags und dort sind es Schlüsselwörter, welche man beim Erstellen eines Beitrages vergeben kann. Diese werden dann in der Blogsidebar angezeigt.

  2. Huhu 😀 Ich mag „Pimp my Blog“! Man lernt immer wieder neues 🙂
    Ich tagge meine Beiträge auch, allerdings nicht ganz so durchgängig wie du das beschriebst. Ich sollte wohl auch mal aussortieren, aber da fehlt mir einfach die Übersicht. Mal sehen wannich das schaffe. 😉
    Tagwolken finde ich klasse. Da siehtr man auf den ersten Blick um was es bei dem Blog hauptsächlich geht. ;D

  3. Ich benutze bisher gar keine Tags. Zwischendurch habe ich immer wieder überlegt, aber die faule Socke in mir hat bisher immer gewonnen. Ich habe ein paar wenige Kategorien, da passt eigentlich alles rein – ob das sinnvoll ist, weiß ich nicht. Mit Tags kann man eben weiter spezifizieren.. mhm.
    Als Leser bei anderen ignoriere ich die Tagcloud meistens, ich finde die Dinger wirken sehr unruhig. |D

  4. Ich benutze relativ viele Tags, da diese bei mir für viele Dinge genutzt werden.

    Zum einen gewichtet das „Related Posts“-Plugin Tags bei mir relativ hoch, da ich so besser steuern kann, welche Artikel dort angezeigt werden.

    Außerdem benutz ich Tags auch für die Navigation, da es bei mir mehrere Möglichkeiten gibt sich eine Untermenge aller Beiträge anzusehen. Etwas nachlässig bin ich allerdings dabei die Tag-Beschreibungen auszufüllen, obwohl diese bei mir ebenfalls angezeigt werden.

  5. Pingback: Wie sieht die optimale Sidebar aus? | Bloghexe

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