Wie sieht die optimale Sidebar aus?

Der heutige Beitrag ist inspiriert vom Webmaster Friday. Es ist ja ziemlich selten, dass ich daran teilnehme, denn meistens sagen mir die Themen einfach nicht so zu. Heute wurde aber eine spannende Frage gestellt: wie sieht die optimale Sidebar eines Blogs aus?

Eine oder zwei Sidebars?

Die meisten Blogs kommen ja mit einer Sidebar neben dem Inhaltsbereich daher – oder vielleicht auch mit zwei Sidebars, links und rechts.

Hier befinden sich in der linken Sidebar beispielsweise etliche Links zu den verschiedenen Blogkategorien oder zu einzelnen Unterseiten, die nicht alle im Header verlinkt sind, sowie die Liste der letzten Kommentare. Rechts gibt es es neben der Suchfunktion gerne einen Text samt Foto ĂŒber den Blogger sowie die diversen Social Links und ein paar Werbeanzeigen.

Zwei Sidebars haben natĂŒrlich den unschlagbaren Vorteil, dass du enorm viel Platz zur VerfĂŒgung hast. Dadurch kannst du viel „ĂŒber dem Falz“ unterbringen – sprich in dem Bereich, den man sieht, ohne zu scrollen.
Die Frage ist, ob du diesen Platz unbedingt mit Dingen aus der Sidebar fĂŒllen musst. Denn alles, was dort steht, lenkt deine Leser erst einmal vom eigentlichen Inhalt ab: deinen BeitrĂ€gen. Und auf denen sollte der Fokus ja nun eigentlich liegen.

Ganz gleich, wie viele Sidebars du verwendest – stopf sie nicht ohne Ende voll, nur weil Pixel nichts kosten. Eine ĂŒberladene Sidebar erschlĂ€gt deine Leser förmlich und fĂŒhrt dazu, dass sie eher gar nichts davon richtig wahrnehmen. Der Wald und die BĂ€ume, you know. 😉

Eine weitere Möglichkeit ist es, eine Art „Sidebar in den Footer“ einzubauen. Auch hier gehören Dinge hinein, die deine Blogposts sinnvoll ergĂ€nzen oder mit Infos zum Blog abrunden. Da deine Leser den Footer aber erst sehen, wenn sie schon die komplette Seite gelesen haben, ist hier eher ein Platz fĂŒr weiterfĂŒhrende Links, die zum Stöbern einladen.

Lesetipp: Wie du in WordPress verschiedene Sidebars bzw. widgetfÀhige Bereiche im Footer nutzen kannst, habe ich in diesem Tutorial beschrieben.

Was sollte in einer Sidebar stehen?

Kommen wir zur FĂŒllung. 😉 Je nachdem, wie dein Layout aufgebaut ist, kann die Sidebar einen Teil der Navigation beinhalten oder auch die kompletten MenĂŒs. Hinzu kommen meist ein paar Links zu externen Seiten wie etwa den Social Media-Profilen oder zu Werbepartnern, und dann noch ein paar Infos ĂŒber den Blog.

Wenn du deine Sidebar befĂŒllst, solltest du ein Auge auf die Reihenfolge der Inhalte haben: was weiter oben steht, fĂ€llt natĂŒrlich eher ins Auge. Rechne nicht damit, dass jeder Leser bis zum Footer oder auch nur dem unteren Ende der Sidebar scrollt.
Und du solltest dich fragen, welche Inhalte fĂŒr deine Leser wirklich relevant sind – zu den eher unwichtigen Bestandteilen komme ich weiter unten.

Infos ĂŒber dich

Ich kann es gar nicht oft genug sagen: ein „wer bloggt denn da?“ finde ich immer wunderbar! Egal ob du ein privates Blog fĂŒhrst oder ein Corporate Blog – als Leser will ich wissen, wer da eigentlich schreibt. Zusammen mit einem sympathischen Foto von dir erhöht so eine kleine BegrĂŒĂŸung den Trust in ein Blog, macht es persönlicher… und lĂ€dt somit zum Weiterlesen ein. So etwas sollte immer weit oben in der Sidebar stehen.

Verschiedene Wege zu deinen BeitrÀgen

Sofern du deine Blogkategorien in der Sidebar verlinkst, sollten diese Links ebenfalls recht weit oben angesiedelt sein. Denn wenn ich mich durch ein Blog klicke, suche ich in der Regel nach einer Übersicht ĂŒber die Themen und lese dann gezielt in den Kategorien weiter, die mich interessieren.

Ähnlich verhĂ€lt es sich mit den Schlagworten, die ja einen noch differenzierteren Überblick ĂŒber die Inhalte bieten. Beliebt sind Tagclouds, bei der die einzelnen Wörter ja nach HĂ€ufigkeit unterschiedlich groß dargestellt werden. Diese sollten nur nicht ĂŒbermĂ€ĂŸig viel Platz einnehmen, um nicht vom ĂŒbrigen Inhalt abzulenken.

Gleiches gilt fĂŒr Features / Specials: du fĂŒhrst ein paar Beitragsserien, auf die du gezielt hinweisen willst? Dann verlinke diese gut sichtbar in der Sidebar! 🙂

Übrigens mĂŒssen das alles nicht immer nur schnöde Textlinks sein. Warum nicht mit kleinen Bildern arbeiten, die viel eher ins Auge des Betrachters fallen? Achte nur darauf, dass sie eindeutig sind (gut lesbare Beschriftung!), nicht zu viel Ladezeit in Anspruch nehmen und dass die Links auch funktionieren, falls die Bilder nicht geladen werden können (alt-Tag mit dem Namen des Links verwenden!).

Suchen & finden

Wenn du eine Suchfunktion bereitstellst, erwartet man diese ĂŒbrigens ebenfalls im oberen Bereich der Seite – vornehmlich auf der rechten Seite. Hier kannst du ĂŒberlegen, ob du sie in der Sidebar unterbringen möchtest oder auch im Header, so wie ich es hier auf vom Landleben mache.

Deinem Blog folgen

Welche Inhalte einer Sidebar helfen mir als Leser sonst noch weiter? – Ein Link zum RSS-Feed, gerne durch das entsprechende Icon hervorgehoben! Es ist leichter, auf einen entsprechenden Button zu klicken, als erst manuell die URL in den jeweiligen Feedreader kopieren zu mĂŒssen.

Gleiches gilt ggf. auch fĂŒr Bloglovin‘ und Blogconnect. Je einfacher du es deinen Leser machst, dir zu folgen, desto wahrscheinlicher ist es, dass sie wiederkommen. Klingt einleuchtend, was? 😉

Ganz nett, aber fĂŒr mich als Leser nicht wirklich wichtig sind die Links zu den Social Media-Accounts wie facebook, Instagram, Pinterest und Konsorten. Hier hast du aber natĂŒrlich als Blogger ein Interesse daran, dass möglichst viele Leser die Profile aufrufen und sie liken bzw. ihnen folgen. Ganz versteckt sein sollten sie also nicht.

Kommentare

Die letzten Kommentare signalisieren direkt, dass hier eine Interaktion zwischen den Lesern und dem Blogger stattfindet. Je nachdem, wie viel Platz du ihnen einrĂ€umen möchtest, können die einzelnen Kommentare auch ruhig angeteasert werden.

Das gleiche Spiel hast du natĂŒrlich mit Werbeanzeigen. Je weiter oben sie auf einer Seite stehen, desto besser bezahlt werden sie in der Regel, und wer mit einer VergĂŒtung pro Klick arbeitet, der bekommt nach zwei Kilometern Scrollen höchstwahrscheinlich auch nicht mehr sonderlich viele Klicks zusammen. Andererseits willst du deine Leser ja nun auch nicht durch zu viel Werbung abschrecken.
Hier musst du also abwĂ€gen, was du deinen Lesern noch zumuten willst und was nicht.

… und was nicht? – ÜberflĂŒssige Inhalte

StandardmĂ€ĂŸig platziert WordPress eine Meta-Box in der Sidebar: eine Handvoll Links, die unter anderem auf die Login-Seite des Blogs verweisen sowie auf die WordPress-Webseite. Das ist so ĂŒberflĂŒssig wie nur was. Den Link zur Login-Seite solltest du dir so merken, den interessiert außer dir selbst nĂ€mlich niemanden, und die Credits fĂŒr WordPress kannst du auch dezenter im Footer unterbringen.

Klickcounter sind retro, aber das uncoole Retro. 😉 Deine Leser interessiert es nicht, wie oft dein Blog schon aufgerufen wurde, und je nach Zahl mutet das schnell entweder angeberisch oder eher armselig an. Track deine Statistiken lieber mit Tools wie Google Analytics oder Matomo – das ist auch viel aussagekrĂ€ftiger als eine reine Anzahl von Klicks.

Was gehört deiner Meinung nach in eine gelungene Sidebar?

Welche Inhalte hast du dort bei dir zu stehen, und hast du schon einmal mit unterschiedlichen Anordnungen herumexperimentiert?

12 Kommentare zu „Wie sieht die optimale Sidebar aus?“

  1. Dein Beitrag gefĂ€llt mir, mal ein anderes Thema als das Übliche 🙂

    Ein Profilbild sowie ein paar Worte zum Autor in der Sidebar finde ich immer toll. Ganz ohne fehlt einem Blog irgendwas. Das mit den Kommentaren finde ich irgendwie ĂŒberflĂŒssig. Ehrlich gesagt habe ich mir noch nie die Kommentare in der Sidebar angesehen.. Wichtiger ist mir hier noch ein Archiv, das hast du gar nicht erwĂ€hnt. Ich finde das Archiv total wichtig und schaue dort auch öfters auf anderen Blogs rein und durchstöbere so gezielt Ă€ltere BeitrĂ€ge.

    Liebe GrĂŒĂŸe, Sissy

  2. Interessanter Post, und jetzt schĂ€me ich mich fĂŒr meinen Retro-Counter und joa, an ein Paar anderen Sachen sollte ich auch arbeiten, aber ich wollte eh bald umbauen 🙂

  3. Pingback: Die optimale Sidebar

  4. Ein Bild ist wirklich toll und mittlerweile habe ich auch eins. Beim Klick darauf kommt man dann zu meinem „Über mich“-Bereich, der ist aber auch noch mal im MenĂŒ verlinkt. Sicher ist sicher 😉
    Mir geht es wie Sissy, das Archiv fehlt in deiner AufzĂ€hlung. 😉 Ich finde es nĂ€mlich wichtig, wie regelmĂ€ĂŸig ein Blog gefĂŒhrt wird und das kann man am Archiv immer gut sehen. Die letzten Kommentare hingegen finde ich sehr ĂŒberflĂŒssig. Um zu zeigen, das mein Blog interaktiv ist, zeige ich stattdessen die 5 fleißigsten Kommentatoren in einem Widget an, die werden dadurch ein bisschen fĂŒr ihre MĂŒhe „belohnt“ 😉
    GrundsÀtzlich ist bei der Sidebar meiner Meinung nach weniger mehr.

  5. Pingback: Die optimale Sidebar (Link). - Privater Blog von Maik Silberkuhl

  6. abgesehen vom klickcounter habe ich da wohl eine Ă€hnliche einstellung wie du 😉 an dem hĂ€nge ich aber, das liegt vermutlich an meinen www-anfangszeiten der ganz frĂŒhen 00er-jahre. manchmal darf man aber auch ein wenig uncool sein, finde ich 🙂

    ich kann mich ja nicht ganz von der sidebar trennen und habe mittlerweile auch den footer liebgewonnen. allerdings gehe ich davon aus, dass das nur fĂŒr sehr interessierte leser ist. der hauptanteil soll den beitrag sehen und klicken und kommentieren können.

  7. ganz lieben Dank fĂŒr Deine tollen Tipps auf Deinem Blog. Heute konnte ich viel davon umsetzen und habe meinen Blog mal komplett „umgestylt“. Ohne Deine Tipps „no Way“! Ich habe Dich gleich zu meinen Lieblingsblogs dazu gefĂŒgt, denn Besucher war ich schon oft und werde es auch gerne bleiben. GLG Christine

  8. Hallo Anne,
    die letzten Kommentare in der Sidebar hatte ich auch eine Zeitlang. Die hab ich dann aber wieder rausgenommen, weil ich auf Kommentare immer antworte.
    Letztendlich war dann nur mein eigenes Bild dort zu sehen – das fand ich dann doch etwas blöd 😉
    Die fleißigsten Kommentatoren zu zeigen, wie Lexa es macht, finde ich aber toll! Das fĂŒhre ich auch ein. Mal sehen, welches Plugin sich anbietet.

    Viele GrĂŒĂŸe
    Linda

  9. Pingback: FRÜHJAHRSPUTZ AUF DEM BLOG - Blogchicks

  10. Pingback: FrĂŒhjahrsputz auf dem Blog - Diese Dinge solltest du dringend aufrĂ€umen

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