Vielleicht machst du es unbewusst. Vielleicht mal so und mal so. Und vielleicht fragst du dich, was eigentlich besser ist: solltest du deine Leser in der Mehrzahl ansprechen, also „ihr“ schreiben, oder lieber „du“?
Ich selber habe lange Zeit „ihr“ verwendet, ohne weiter darĂŒber nachzudenken. Da du als Blogger in der Regel von mehreren Lesern Kommentare erhĂ€ltst und nicht nur von einem, ist das ja irgendwie naheliegend. Zudem adressieren die allermeisten Blogs ihre Leser im Plural, sodass man es einfach gewöhnt ist.
Seit einigen Wochen bin ich allerdings dazu ĂŒbegegangen, in der „du“-Form zu schreiben. Und warum? – Dazu schauen wir uns mal ein paar HintergrĂŒnde an. đ
Was es mit dir als Leser macht, wenn „ihr“ verwendet wird
Stell dir vor, du liest ein Rezept oder ein Tutorial.
„Vermischt als nĂ€chstes alle Zutaten, dann knetet sie zu einem Teig“, oder „Ăffnet die Datei page.php und scrollt bis zu Zeile 134“.
Welche Assoziation hast du dabei? – Genau, es gibt eine Art Lehrer, der alles erklĂ€rt, und eine mehr oder weniger groĂe Gruppe von SchĂŒlern, die die Anweisungen befolgt. Frontalunterricht. Urgh.
Und wie ist es hiermit? „Vermische als nĂ€chstes alle Zutaten, dann knete sie zu einem Teig“, „Ăffne die Datei page.php und scroll bis zu Zeile 134“.
Eine 1:1-Beziehung. Ein Mensch, der ein Problem hat (in dem Falle du, weil du erfahren möchtest, wie du diesen unheimlich leckeren Kuchen backen kannst), und ein Mensch, der genau dir dabei hilft. Coach statt Frontalunterricht.
Das ist viel individueller und netter, oder?
Klar, letztlich erfÀhrst du in beiden FÀllen das, was du wissen willst. Der Kuchen wird so oder so gut und dein Layout kannst du mit Hilfe beider Formen Àndern. Aber es geht um die unterbewusste Wirkung, die der Schreibstil auf dich hat.
Darauf gehe ich weiter unten noch nĂ€her ein. đ
Was es mit dir als Blogger macht, wenn du „ihr“ verwendest
Okay. Du hast also ein Thema im Kopf und beginnst, in die Tasten zu hauen. An wen denkst du dabei, wÀhrend du schreibst? Vermutlich an niemand Konkretes. Du sitzt halt an deinem Schreibtisch und lÀsst deinen Artikel gleich auf eine mehr oder wenige anonyme Leserschaft los.
Bist du mal bei einem Konzert oder einer AuffĂŒhrung auf einer BĂŒhne gestanden? – Du weiĂt, dass das Publikum direkt vor dir ist, aber weil es im Saal meistens dunkel ist und du selber im hellen Scheinwerferlicht stehst, erkennst du die Gesichter nicht wirklich, allenfalls in den ersten beiden Reihen. Du trittst also vor einem weitestgehend unbekannten Publikum auf, auch wenn du vermutest, dass zum Beispiel deine Clique da sein wird, weil sie eigentlich immer kommt.
Deine Clique sind deine Stammleser, die regelmĂ€Ăig kommentieren und bei denen du dir relativ sicher sein kannst, dass sie auch diesen Artikel lesen werden. Aber wer das sonst noch so lesen wird, weiĂt du nicht.
Und was machst du, wenn du auf der BĂŒhne stehst? Du performst fĂŒr alle – fĂŒr deine Clique, fĂŒr die mit der Dauerkarte, fĂŒr die Gelegenheitsbesucher, fĂŒr die anwesende Presse und und und – und am Ende wartest du halt auf die Reaktion des Publikums. Darauf, wer einen Kommentar schreibt.
Das ist eine ganz andere Einstellung, als wenn du einer Freundin eine Matheaufgabe erklĂ€rst und dabei im Hinterkopf hast, welchen Wissensstand sie ungefĂ€hr hat. Ăbertragen auf ein Rezept oder eine Bastelanleitung heiĂt das: wenn du fĂŒr alle schreibst, weiĂt du nicht, wo du den einzelnen Leser abholen musst. WeiĂ er, worauf man beim Bedienen einer NĂ€hmaschine achten muss? Kennt er die AbkĂŒrzungen, die du verwendest?
Das direkte Ansprechen ĂŒber die „du“-Form hilft dir, individueller auf deine Leser einzugehen. Dir zu vergegenwĂ€rtigen, dass „da drauĂen“ ein konkreter Mensch mit all seinen Fragen und Gedanken und Meinungen vor seinem Monitor sitzt und deinen Artikel lesen wird – nicht nur irgendeine diffuse Menge.
Finde deine Zielgruppe
[Tweet „Wer fĂŒr alle schreibt, schreibt fĂŒr niemanden.“]
Ăber diesen klugen Satz bin ich neulich gestolpert. Du kannst es nicht allen Lesern Recht machen: die einen wĂŒnschen sich mehr BeitrĂ€ge aus Kategorie A, die anderen finden genau die langweilig und lieben dafĂŒr deine Artikel ĂŒber Thema B. Die einen sind professionelle Webdesigner und gĂ€hnen (bzw. klicken sich weg!), wenn du erlĂ€uterst, was der Unterschied zwischen HTML und CSS ist. Den anderen schwirren dicke Fragezeichen ĂŒber dem Kopf, wenn sie bei Blogger plötzlich ohne weitere ErklĂ€rung einen Code einfĂŒgen sollen, und womöglich schlieĂen sie deinen Blog ĂŒberfordert und frustriert und kommen so schnell nicht wieder.
Allen kannst du es einfach nie Recht machen. Aber du kannst deine Zielgruppe identifizieren und genau fĂŒr die schreiben. Finde heraus, welche Probleme deine Zielgruppe hat, und finde Lösungen dafĂŒr. Wenn deine Leser total auf deine Reiseberichte abfahren und dir mit ihren begeisterten Kommentaren die Bude einrennen, wĂ€hrend der Mascara-Test unkommentiert vor sich hin verstaubt… dann ist das ein klares Zeichen. Mehr Reiseberichte, bitte! Investiere deine Zeit in das, was sich lohnt, wo du RĂŒckmeldungen bekommst.
Auf den ersten Blick verlierst du damit zwar potentielle Leser – in dem Fall die riesige Menge von Leuten, die Mascara benutzen und womöglich Blogberichte darĂŒber lesen. Aber du gewinnst konkrete, treue Stammleser, von denen dein Blog letztlich mehr hat. NĂ€mlich eine Beziehung.
Warum du eine Beziehung zu deinen Lesern brauchst
Ich persönlich freue mich sehr, wenn sich durch das Bloggen Bekanntschaften und Freundschaften ergeben. Wenn jemand regelmĂ€Ăig bei mir mitliest und kommentiert, so wie ich umgekehrt Stammleser und -kommentator auf dem anderen Blog bin.
Vorhin habe ich mit dem Besten, der selber kein Blogger ist, ĂŒber dieses „du vs. ihr“-Thema gesprochen. Und was meinte er? Dass ihm das Duzen von Ikea wahnsinnig auf den Senkel geht, weil er es aufdringlich findet und vollkommen unpassend fĂŒr eine GeschĂ€ftsbeziehung. SchlieĂlich will er dort Regale kaufen und keine Freundschaften. Da ist eindeutig was dran. đ
Mit Blogs verhĂ€lt es sich allerdings anders. In der BlogosphĂ€re ist das „du“ einfach normal, und in den allermeisten FĂ€llen geht es bei Blogs auch nicht darum, etwas verkaufen zu wollen. Es geht darum, gelesen zu werden. Ein Blog ohne Leser ist schlieĂlich irgendwie witzlos, oder?
Es gibt Tausende von Blogs, alleine in der deutschsprachigen BlogosphĂ€re. Selbst wenn du ĂŒber ein Nischenthema schreibst, fĂŒhrst du höchstwahrscheinlich nicht den einzigen Blog darĂŒber. Mal ganz zu schweigen davon, wie es bei populĂ€ren Kategorien wie Lifestyle- oder Beautyblogs aussieht.
Die „Konkurrenz“ ist einfach immens. Und Konkurrenz meine ich hier nicht im negativen Sinne, der mit Neid und unfairem Verhalten einhergeht. Es ist einfach nur so, dass die Anzahl von Bloglesern mehr oder weniger begrenzt ist und dass diese nicht unendlich viel Zeit haben, um alle möglichen Blogs zu besuchen, sich zu merken und wiederzukommen.
Du brauchst also etwas, was dich aus der Masse hervorstechen lĂ€sst (guter Inhalt!) – und etwas, was aus einem Besucher einen Stammleser werden lĂ€sst. Und hier schlieĂt sich der Kreis.
Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir ticken einfach so, dass wir Beziehungen zu anderen Menschen brauchen. Genau aus diesem Grund tragen 90% aller Frauenzeitschriften einen Frauennamen – weil sie wie eine Freundin (ha! noch ein Titel!) wirken wollen. Eine Freundin mag man, eine Freundin geht auf einen ein und hilft, einer Freundin ist man treu.
Mit Blogs ist das so Ă€hnlich: unterbewusst macht es einen Unterschied, ob ich als einer von vielen Lesern wahrgenommen werde, als anonymer Teil einer Menge… oder ob mich ein Blogger persönlich anspricht. Ob er einen Haufen Artikel anbietet und ich mir halt das raussuche, was mich interessiert, oder ob da jemand tatsĂ€chlich mein Problem löst, auf meine Fragen antwortet.
Wie gesagt – am eigentlichen Inhalt Ă€ndert die Anrede natĂŒrlich erst einmal nichts. Wenn du spannende, hilfreiche oder lustige Artikel schreibst, gewinnst du in beiden FĂ€llen Stammleser. Auch wenn du im Artikel „ihr“ verwendest, wirst du auf einzelne Kommentare vermutlich mit „du“ antworten. Auch in der „ihr“-Form kannst du konkrete Probleme lösen.
Aber deine Leser schon im Beitrag persönlich anzusprechen, ist sozusagen das i-TĂŒpfelchen beim Aufbauen einer Beziehung.
[Tweet „Deine Blogleser persönlich anzusprechen, ist das i-TĂŒpfelchen beim Aufbauen einer Beziehung.“]
Wie gesagt, frĂŒher habe ich immer in der „ihr“-Form gebloggt. Vor einigen Wochen bin ich dann zum Duzen ĂŒbergegangen, nachdem ich beim Lesen auf anderen Blogs mal darauf geachtet habe. Und ich habe festgestellt, dass ich seitdem im Schnitt mehr Kommentare erhalte und auch öfter RĂŒckmeldungen per Mail. Ich finde, das ist ein gutes Zeichen. đ
Und du?
Sprichst du deine Leser ĂŒber „du“ oder „ihr“ an? Bewusst?
Was findest du als Leser besser?
Ich habe auch immer gerĂ€tselt was wohl besser ist, du oder ihr. Habe glaube auch schon hin und her gewechselt. Du liegst echt vollkommen richtig und ich werde jetzt zum Du ĂŒberwechseln đ
Liebe GrĂŒĂe Dani
Du hast ein sehr interessantes Thema aufgegriffen. DarĂŒber mache ich mir seit meinen BloganfĂ€ngen bei so ziemlich jedem Beitrag Gedanken „Wie machst du das jetzt? Du oder ihr?“
Ich bin da auch sehr hin und her gerissen: Auf der einen Seite sehe ich das so wie dein Freund: Mich nervt das Duzen bei IKEA und auch bei einigen Youtubern. Gleichzeitig denke ich aber auch, dass das „ihr“ etwas unpersönlicher ist. Dass es belehrend wirken kann, war mir bisher noch gar nicht klar aber es macht Sinn.
Bei Rezepten z.B. spreche ich im Allgemeinen immer die Mehrzahl an, wenn es aber an die Zubereitung geht, schreibe ich „du“. VerrĂŒckt irgendwie und so gar nicht einheitlich. đ Ich kann mir vorstellen, dass der Leser sich dann ein bisschen verloren vorkommt – unterbewusst.
Ich werde es aber auch mal ausprobieren, es so zu handhaben wie du: Einfach mal persönlicher werden und duzen.
Du kannst es ja mal ausprobieren und gucken, wie es bei deinen Lesern ankommt. đ
Ich spreche meine Leser mit ‚ihr‘ an. Aus dem einfachen Grund, dass ich selbst nicht mit ‚du‘ angesprochen mag und deswegen auch meine Leser nicht so ansprechen will. Ich mag es gar nicht, nein es stört mich sogar fast, wenn ich so direkt angesprochen werde. Hier in Ăsterreich gibt es einen Radiosender der das so direkt macht. Wenn ich den Sender höre bekomme ich jedes Mal Aggressionen und schalte weg. FĂŒr mich ist es irgendwie unhöflich von so einem Medium wie dem Radio, der oft den ganzen Tag einfach nur so vor sich hin lĂ€uft, persönlich angesprochen werden. Und genauso ist es auf Blogs. Wenn ich sie lesen will, dann lese ich sie sowieso – da musst du mich nicht noch persönlich abholen – fĂŒr mich persönlich ist das nicht das i-TĂŒpfelchen bei einem Blogbeitrag sondern eher das (x), das mich den Blog wegklicken lĂ€sst.
Hmm, im Radio wĂŒrde es mich auch nerven… wobei mir auf Blogs das „du“ besser gefĂ€llt. Die sind fĂŒr mich nicht so ein Massenmedium, irgendwie. Mhh.
Hi,
danke fĂŒr den schönen Beitrag!
Ich finde es auch persönlicher zu duzen. Trotzdem ist es mir am Anfang schwer gefallen und tut es manchmal noch immer… Bisher hat sich auch noch keiner beschwert. Allerdings kam mein Bruder vor ein paar Wochen zu mir und fragte: „Du Barbara, ich kenne mich mit Blogs ja nicht aus, aber wer ist denn bitte schön der „Du“?“. Anscheinend war er ganz schön verwirrt und hat nicht verstanden, warum ich ihn persönlich anspreche. đ
Liebe GrĂŒĂe
Barbara
„Wer ist der ‚Du‘?“ ist ja sĂŒĂ. ^^
Interessanter Gedanke, wobei ich mich persönlich mehr frage ob ich meine Leser ĂŒberhaupt duzen soll, oder doch beim förmlicheren Sie bleibe. Im realem Leben kommt mir nĂ€mlich ein Du gegenĂŒber erwachsenen Menschen nicht so leicht ĂŒber die Lippen. Im virtuellen Raum kann man sich der Duzerei kaum entziehen, vor allem in den social media KanĂ€len, was ich manchmal sehr bedauere, weil das Du-Wort eigentlich doch sehr persönlich, beinahe intim, ist. Wenn schon eine persönliche Anrede, dann wĂŒrde ich es vom Artikel abhĂ€ngig machen, wobei ich eher zu Mehrzahl tendiere. Liebe GrĂŒĂe Claudia
Ich spreche meine Leser meistens mit „ihr“ an, glaube ich. Irgendwann habe ich mal darĂŒber nachgedacht, was eigentlich angemessen ist, aber da bin ich zu keinem Entschluss gekommen. Das „ihr“ klang mir da irgendwie so unsympatisch…
Naja, ich schĂ€tze, ich sollte vielleicht auch mit „du“ weiter schreiben.
Danke fĂŒr den tollen Artikel!
Interessante Frage. Ich hab selbst schon oft darĂŒber nachgedacht, was besser ist und bin nie so richtig zu einer Entscheidung gekommen.
Deine ErklĂ€rung zum duzen finde ich gut: Es Ă€ndert meine eigene Einstellung als Autorin und das ist sehr wichtig fĂŒr einen gelungenen Text. Wichtiger vielleicht als nur die Frage nach der Anrede.
Trotzdem bin ich mir unschlĂŒssig. Das du kann meiner Meinung nach schon aufdringlich wirken und, wenn ich es selbst verwende, kommt es mir immer ein wenig kĂŒnstlich vor. FĂŒhl sich irgendwie nicht richtig an.
Interessanter Beitrag – darĂŒber habe ich eigentlich noch nie genau nachgedacht!
Ein sehr interessantes Thema. Habe ich mir nie Gedanken drĂŒber gemacht. Ich bin immer von einer Gruppe Leser ausgegangen und habe in der „ihr“-Form geschrieben. Aber es klingt natĂŒrlich unpersönlich, wenn man fragt „wie geht es euch“ als wenn man den Leser konkret anspricht.
Komisch finde ich das „du“ allerdings bei einer youtuberin. Fast alle sprechen in der „ihr“-Form, aber eine spricht ihre Zuschauer ganz bewusst mit „du“ an und irgendwie finde ich das als Video komisch. Ich zucke da jedes mal zusammen. Obwohl sie ja recht hat. Hier sitze ja nur ich. xD
Ich werde beim nĂ€chsten Artikel versuchen auf „du“ zu wechseln. Mal sehen, wie mir das gefĂ€llt. đ
Sie beeeoooobachtet dich! ^^ Witizgerweise fÀnde ich es bei einem Video auch komisch, geduzt zu werden. Weil das so viel direkter ist, irgendwie.
Sehr guter Beitrag ĂŒber ein schwieriges Thema. Deine Argumente sind sehr gut, logisch und schlĂŒssig. Ich versuche das auch immer mal, schwanke dann aber beim Schreiben schon wieder zum „Ihr“ rĂŒber, ganz unbewusst.
Vielleicht liegt das bei mir daran, das ich ab jnd zu auch Schulungen gebe und da auch mit der „Ihr“ Ansprache arbeite… logisch, da sotzen ja immer mehrere Teilnehmer.
Das ist so verinnerlicht, da mĂŒĂte ich mal dran arbeiten.
NatĂŒrlich wird es Leser geben, die durch die direkte Ansprache abgeschreckt werden. DafĂŒr gibt es andere, welche die „Ihr“-Form nicht schön finden. Da man es eh nicht allen recht machen kann, sollte man hier seinen eigenen Stil durchziehen.
Ich persönlich werde das vielleicht noch mal probieren….
LG Thomas
Ich fĂŒhle mich mit dem DU sehr unwohl, auch auf diesem Blog. Es ist mir zu persönlich. Einerseits, weil die Debatte darum von diesem Argument beherrscht wird, andererseits, weil es zuviel NĂ€he ist.
Ich fĂŒhle mich, als wenn ich dir gegenĂŒbersitze, du mir etwas erklĂ€ren willst – aber ich will nicht immer diese Aufmerksamkeit. Als Leser möchte ich die Wahl haben, ob ich lese oder nicht, und das geht einfacher, wenn ich mich als Teil der Masse fĂŒhle. Der positive Effekt der Bindung, die du angesprochen hast, verkehrt sich ins Gegenteil, wenn er zu heftig wird.
AuĂerdem wirkt das Du, als ob du beschrĂ€nkt bist – wenn du bei der Leserschaft nicht zur Seite guckst, also das IHR siehst, könnte das bei den Themen Ă€hnlich sein. NatĂŒrlich ist es nicht so, aber… es spielt unterschwellig eine Rolle.
Ich kenne einen Verlag, der in seinen Klappentexten auch seine Leser mit Du ansprichst. Zuerst war das ungewöhnlich, weil man nicht wusste, wer dahinter steht. Mit DU kann man also, ohne, dass man sich kennt, auch Vertrauen erzeugen – man stĂ€rkt die Biindung nicht nur, man baut sie auf. Aber das funktioniert besser, wenn man zusĂ€tzliche Infos hat.
Ich glaube, und du deutest das auch an, dass das DU gut ist, wenn man einen festen Stamm hat. Da man beim Bloggen aber stÀndig neue Leser findet, die einen nicht kennen, finde ich IHR besser.
Auf meinem Blog verzichtet ich ĂŒbrigens auf jede Anrede đ
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Vielen lieben Dank fĂŒr deine Zeilen.
Ich finde das du viel persönlicher und halte es auch so auf meinem Blog. Wobei ich denke, dass es auch da immer auf das Thema des Blogs & die damit verbundene Leserschaft ankommt.
Ehrlich gesagt habe ich da noch gar nicht so aufgepasst ob ich meine Leser mit „du“ oder „ihr“ anspreche. Aber ich vermute mal „ihr“. Auf jeden Fall ist es ein interessanter Artikel der zum Nachdenken einlĂ€dt und mir bestimmt die ein oder andere Frage aufwirft. đ
Danke.
Liebe GrĂŒĂe und einen tollen Start in die neue Woche. ^^
Shanee
Wow! Sehr sehr interessanter Post! Ich glaube einfach, dass es da verschiedene Meinungen gibt und man, wie gesagt, es niemals jedem recht machen kann. (was auch garnicht nötig ist) đ
Liebe GrĂŒĂe đ
Angi
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Ich finde deine Argumentation ehrlich gesagt nicht schlĂŒssig.
Wenn ich eine Person anspreche, verwende ich das „du“, dann ist es persönlich. Wenn ich aber mehrere oder gar sehr viele Personen anspreche, kann ich noch so oft „du“ verwenden – es wird dadurch nicht persönlicher, sondern nur grammatikalisch falsch. Ich empfinde es auch als heuchlerisch und unsympathisch, wenn eine groĂe Masse an Personen angesprochen wird (wie auf jedem öffentlichen Blog), dann aber durchs „du“ so getan wird, als richte sich der Beitrag an mich persönlich. Das tut er nicht, das kann und will er nicht leisten, und das ist okay.
Bei Anleitungen und Rezepten ist es in der deutschen Sprache ĂŒblich, eine Einzelperson anzusprechen, da mache ich es auch. Bewusst. Ansonsten mag ich es nicht. Youtuber, die duzen, abonniere ich nicht, Blogs, die duzen, lese ich zuweil nur ungern.
Den Ikea-Vergleich finde ich nicht ganz passend, da geht es doch um „du“ vs. „Sie“ – und siezen ist wohl auf den meisten Blogs keine Option đ
Mh, ich find’s interessant, wie viele verschiedene Sichtweisen es da gibt und dass das „Du“ teilweise als so befremdlich wahrgenommen wird.
Ich habe da jetzt in letzter Zeit auf anderen Blogs nochmal verstĂ€rkt drauf geachtet… bei Tutorials finde ich das „Du“ tatsĂ€chlich angenehmer. Einzig bei EintrĂ€gen, in dem irgendwelche Fotos oder EinkĂ€ufe prĂ€sentiert werden, irritiert mich dann ein „ich zeige dir jetzt mal…“ Mhh.
Rezepte sind im Deutschen ĂŒblicherweise ĂŒbrigens ganz unpersönlich formuliert – „die Möhren kleinschneiden, dann in die Pfanne geben“. Eben, um so knapp wie möglich zu sein. Das finde ich auf Blogs unschön
Ich meine immer „ihr“ zu schreiben. Ich richte mich schlieĂlich nicht nur an eine einzige Person.
Deine Argumentation kann ich zum Teil nachvollziehen und du sagst ja auch, dass das alles unterbewusst ablĂ€uft, aber ich kann mir trotzdem nicht so recht vorstellen, dass davon jetzt abhĂ€ngt ob ich einen Blog (regelmĂ€Ăig) lese oder nicht.
Und dann denke ich wiederum an YT-Videos. Da ist es mir mal massiv negativ aufgefallen, dass die Youtuberin ihre Zuschauer direkt mit „Du“ anspricht. Ich mag das ĂŒberhaupt nicht. Das mag ja persönlicher sein, aber in dem Fall möchte ich mich nicht so persönlich angesprochen fĂŒhlen. Bei einem Radiosender hatte ich das auch schonmal. Fand ich total nervig.
Hier auf dem Blog ist es mir jetzt aber gar nicht so aufgefallen. Mir bleibt als Fazit also, dass es mir auf Blogs ziemlich egal ist, aber generell bin ich irgendwie doch eher fĂŒr „ihr“.
Tolles Thema!
Du / Sie / Ihr … Ob bei einem Einkauf, in der Arbeit, im TV oder eben auch im Blog. Oft muss man ĂŒberlegen, was angebracht ist.
Nach dem Lesen deines Post habe ich erstmal nachgeschaut und ja: Ganz unbewusst (ehrlich!) schreibe ich „IHR“. Ohne darĂŒber nachzudenken.
Und in vielen Blogs wird auch „ihr“ geschrieben und ich ĂŒberelge gerade was ich interessant finde. Es kommt auch glaube ich oftmals auf den Inhalt des Blogs an aber das „DU“ finde ich definitv interessanter. Ich habe dann das GefĂŒhl, dass ich gerade persönlich angesprochen werde.
Vielen Dank fĂŒr das interessante Thema!
Liebe GrĂŒĂe!
Hallo Neontrauma,
also ich blogge selbst und lese auch BlogbeitrĂ€ge anderer. Persönlich verwende ich die „Ihr“-Form, weil ich mir denke „diesen Beitrag liest nicht nur eine Person, wĂ€re ja auch schade, er soll möglichst viele Personen erreichen“. Irgendwie fĂ€nde ich es fĂŒr mich persönlich geheuchelt, wenn ich in der „Du“-Form schreiben wĂŒrde. Mir ist ja klar, dass es mehrere Personen lesen, die ich gar nicht kenne, wieso dann einen auf guten Freund machen und duzen? Das Du verwende ich viel lieber auf Facebook, da ich dann direkt im Kontakt zu den Lesern stehe. Oder natĂŒrlich bei den Kommentaren. Ich mag es auch nicht, wenn ich Blogs in der „Du“-Form lese, dann komme ich mir beobachtet vor *lach* Als ob der Blogger auf der anderen Seite sitzt und genau verfolgt, was ich so mache… Ich sehe ein, dass es sinnvoll sein kann gerade bei Tutorials in das „Du“ zu wechseln. Sowas habe ich zwar nicht, aber dafĂŒr Rezepte. Da schreibe ich dann manchmal in der „man“-Form oder direkt komplett mit Passivkonstruktionen und verzichte komplett auf eine persönliche Ansprache. Bisher hat sich niemand direkt ĂŒber meinen Stil beschwert, aber dafĂŒr wurde er sogar gelobt. Was nicht heiĂt, dass die „Ihr“-Form gut oder „Du“ schlecht ist. Vielleicht hĂ€tte ich mit der „Du“-Form sogar noch mehr Leser? Allerdings wĂŒrde es nicht meinem Wesen entsprechen, ich fĂŒhle mich dabei nicht wohl, daher bleibt es erstmal beim „Ihr“. Das Wichtigste ist a auch, der SpaĂ am Schreiben und, dass man hinter dem, was man tut steht. So machst du es ja auch und ich finde es prima! Selbst, wenn ich mich beobachtet fĂŒhle (*g*), lese ich gern in deinen Blog, vor allem fĂŒr die SEO-Tipps đ
Liebe GrĂŒĂe
Yasmin
âȘ#âBloKoDe14âŹ
Ich habe auch mit einem „ihr“ angefangen.. dann habe ich einen Blog gefunden, der mit „du“ geschrieben hat. Das fand ich so toll, das ich meine Art anzusprechen auch geĂ€ndert habe. Mittlerweile, wohl aus gewohnheit, bin ich wieder beim „ihr“ gelandet. Tja, jetzt nach deinem Beitrag bin ich irgendwie wieder hin- und hergerissen đ Ich muss aber ehrlich sagen, das ich wenige Blogs lese und vieles nur ĂŒberfliege, bis endlich die Fotos kommen *g*. Daher ist es mir persönlich nicht so aufgefallen, wie meine gelesenen Blogs mich ansprechen. Ich glaube auch nicht, das ich einen Blog lĂ€nger oder öfter lesen wĂŒrde, wenn mich dieser mit „du“ anspricht. Entweder ich mag den Blog wie er ist, oder eben nicht. Zumindest ist mir kein Blog „unsymphatisch“ oder weniger lesenswert, nur weil er mit „du“ oder „ihr“ anspricht.
Deinen Blog werde ich wohl jetzt öfter besuchen… gerade die „Bloggen“-Themen interessieren mich… Hab noch einen ganz tollen Sonntag đ
LG Sabine
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Hallo Anne,
ich melde mich heute bei Dir, weil ich Dir fĂŒr diesen GedankenanstoĂ danken möchte. Skeptisch war ich nach Deinem Beitrag, ob das wirklich etwas aus macht. Aber jetzt ist etwas mehr als ein Monat vergangen und nun weiĂ ich, ja, es macht etwas aus. Seit dem das „Du“ das „Ihr/Euch“ abgelöst hat, bekomme ich mehr Kommentare. OK, ich habe einen kleinen Blog und viele Kommentare sind es immer noch nicht, aber es hat sich zum positiven verĂ€ndert. DafĂŒr möchte ich Dir danken! :* Der Austausch mit den Lesern ist schlieĂlich besonders schön.
Ganz liebe GrĂŒĂe,
Tina
Pingback: Du oder Sie, Ihr oder Du? - Bloggerhobby
Hi,
ich bin gerade erst ĂŒber diesen Artikel gestolpert und kanns mir jetzt nicht verkneifen, heimlich einen spĂ€ten Kommentar hierzulassen:
Ich finde die „Du“-Variante als Leser eher unangenehm, konnte das aber nie so richtig benennen. Ich glaube, es liegt daran, dass ich einerseits weiĂ, dass auch andere Menschen diesen Artikel lesen und das auch ohne groĂe Eifersucht akzeptieren kann. Andererseits haben auch diese ganzen „Blogs“ wie schnell-geld-im-internet-verdienen.klickmichan.com o.Ă€. auch gerne dieses Du, eben um den potentiellen Leser abzuholen. Wenn ich einen Blogbeitrag lese, bin ich aber schon abgeholt.
Dass ich mich beobachtet fĂŒhle, kommt noch erschwerend hinzu, gerade so in NSA-Zeiten D:
Das ganze ist aber, verglichen mit den anderen Kommentaren hier, eher untypisch fĂŒr Blog-Leser. Von dem her geht das schon in Ordnung. Wer die Entscheidung nicht treffen mag, soll es wie ich machen: Einfach nur ĂŒber sich selbst schreiben đ Solange keiner anfĂ€ngt, beides zu kombinieren (du/ihr), um ja keinen Leser vor den Kopf zu stoĂen, kann ich damit leben….
Ăbrigens voll schön hier, ey đ
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Ich schreibe im Blog auch mit du statt ihr. Da hast du nĂ€mlich recht, das kommt ganz anders an. Allein beim Lesen dieses Artikels hat es mir sehr gut gefallen, dass du alles mit du geschrieben hast. Letztendlich liest ja immer nur eine einzige Person den Text fĂŒr sich selbst. Es haben sich glaube ich einfach alle an dieses ihr total gewöhnt, dass es teilweise manchmal komisch wirkt, wenn jemand du sagt đ
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DarĂŒber hatte ich mir tatsĂ€chlich auch schon Gedanken gemacht, bin dann aber glaube ich von Post zu Post undifferenziert vom Du zum Ihr und wieder zurĂŒck gewechselt. In Zukunft werde ich darauf mal achten đ
Ich bin dir gleich mal ĂŒber bloglovin gefolgt, damit ich mir noch mehr gute Tipps durchlesen kann.
Liebe GrĂŒĂe
Astrid
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Pingback: 12mal12 August - heldenwetter
Hello Anne,
ich bin ein Blog-Neuling, frisch gestartet und habe mich etwas umgeschaut um herauszufinden ob ich die Du- oder Ihr-Form fĂŒr meinen Blog verwenden möchte. Ich finde Deine Beispiele sehr gut gewĂ€hlt um die assoziierten GefĂŒhle zu beiden Formen anzusprechen. Auch die Leserkommentare sind sehr inspirierend.
Meiner Meinung nach schreiben Blogger BeitrĂ€ge um zu teilen /mitzuteilen – egal was/welches Thema, ob Positiv oder Negativ, jeder kann daraus „etwas“ fĂŒr sich mitnehmen. FĂŒr mich hat das einen wohlwollenden Character und daher bevorzuge ich das persönlichere Du.
Vielen Dank Anne, fĂŒr diesen schönen Beitrag đ
Hallo Kathi,
das freut mich, dass dir mein Artikel bei der Entscheidungsfindung weitergeholfen hat!
Dann wĂŒnsche ich dir mal ganz viel SpaĂ und Erfolg mit deinem Blog. đ
Eine Ansprache mit „IHR“ finde ich noch am schlimmsten. Dann lieber „SIE“ statt „DU“ – aber ich sitze doch bitteschön nicht mit meiner ganzen Family vor dem Rechner und lese einen Post! Warum also „ihr“?
Mit dem „pluralis majestatis“ braucht mich auch niemand anschreiben. Also „ihr“ ist so ziemlich das ĂŒbelste #affig und zeigt nur das Rumgeeiere des Autors, der sich um ein klares Statement DU oder SIE drĂŒckt #schlechterEindruck
Ob man den Leser (den einzelnen, der gerade vor dem Bildschirm sitzt) nun mit „DU“ anredet oder mit „SIE“, hĂ€ngt stark vom Thema des Blogs und der Zielgruppe ab (Alter z.B.) und lĂ€sst sich nicht pauschalieren, wie viele Blogposts zu diesem Thema glauben machen wollen. Da gibt es keinen Königsweg.
Ich habe immer ihr geschrieben aber nie bewusst. Das kam immer so automatisch. Aber ich möchte nun versuchen mal auf das du umzuswitchen und ich bin gespannt wie das ankommt đ
Danke fĂŒr den tollen Artikel. đ
Sonnige GrĂŒĂe
Franzy
Also ich finde das „ihr“ ĂŒberhaupt nicht unpersönlich ^^ weder beim Lesen noch beim Schreiben meiner eigenen BeitrĂ€ge. Ich schreibe meine BeitrĂ€ge ja nicht an DIE eine Person und darum finde ich persönlich es auch komisch wenn jemand in Blogposts (oder auf Snapchat) du verwendet. Aber ich finde das sollte jeder so machen dĂŒrfen wie er mag ^^ ich finde nicht, dass es da ein richtig oder falsch gibt
Huhu!
Bin ĂŒber deinen Blog gestolpert und habe einige sehr interessante Artikel gelesen, die mir auf jeden Fall bei einigen Fragen geholfen haben. Fragen, die ich mir zwar nie bewusst gestellt habe, aber wohl doch vorhanden waren, weil beim Lesen deiner Artikel manchmal oft der ‚AHA!‘-Effekt eintrat.
Zu diesem Artikel möchte ich nun kurz meinen Senf dazugeben:
Das ist eine sehr gute Frage und auch ich tendiere nach deinem Artikel dazu, meine Leser in Zukunft zu duzen. Ich habe einige Blogs gelesen, in denen auch gesiezt wird und finde auch das charmant, da ich den damit verbundenen Respekt viel eher fĂŒhle. In einem Zeitalter aber, in dem jeder mit jedem konnektiert ist, ist das ‚Sie‘ auf Blogs und im Internet so gut wie out.
Und hier komme ich zu dem Kommentar von deinem Besten: Sicherlich ist das permanente Duzen von Ikea einerseits lĂ€stig – andererseits ist das ja eine logische Schlussfolgerung der Marketingabteilung (und Ikea sind ja nicht die Einzigen damit, wenngleich Ikea das ‚Du‘ aus ganz anderen GrĂŒnden verwendet (hat), wie andere Shops). Was auf Blogs und im Internet gut funktioniert, funktioniert auch im GeschĂ€ftsleben.
Deswegen muss man sich immer öfter mit dem Duzen auch in geschÀftlichen Beziehung konfrontiert sehen.
Ob mich das stört? Auch eine gute Frage. Auf Blogs find ich das Duzen aber legitim und bevorzuge dies. SchlieĂlich gehts ja aber auch nicht ums GeschĂ€ft.
Liebe GrĂŒĂe,
Linda
PS: Gerade bei mir gesehen, dass ich oft zwischen beiden Formen Du/ Ihr switche…
Pingback: Wie die Leser ansprechen? - Sweet-Butterfly.de - Suzus Blog
Toller Artikel! Ich schwanke derzeit noch zwischen „du“ und „ihr“, möchte mich aber in Zukunft festlegen. Deine AusfĂŒhrung finde ich total plausibel und werde deshalb versuchen, ab jetzt beim „du“ zu bleiben.
Beste GrĂŒĂe aus Köln und weiter so mit den tollen Artikeln đ
Hallo Benni,
es freut mich, wenn ich dir mit dem Artikel einige GedankenanstöĂe geben konnte – viel SpaĂ & Erfolg weiterhin beim Schreiben wĂŒnsche ich dir!
Viele GrĂŒĂe
Anne