SEO & Marketing für Bücherblogs

Vor einiger Zeit hatte ich ja mal einen Artikel über SEO für Foodblogs geschrieben. Der stieß auf viel Begeisterung, und es kamen etliche Fragen dazu, wie es denn eigentlich mit Suchmaschinenoptimierung (SEO) für Bücherblogs aussieht. Heute gibt es deswegen einen eigenen Beitrag darüber, wie du deinen Bücherblog bekannter machen kannst. 🙂

Grundsätzlich gelten natürlich alle SEO- und Marketingtipps, die es für Blogs im Allgemeinen gibt, genauso auch für Buchblogs. Hinzu kommen jedoch ein paar spezielle Aspekte. In diesem Artikel gehe ich aus Wird-zu-lang-Gründen 😉 nicht auf die generellen SEO-Grundlagen ein, sondern gebe dir ganz konkrete Tipps für Bücherblogs.

Zwischen den Deckeln: der Content

Beginnen wir mit dem Inhalt, mit den Beiträgen. Aller Wahrscheinlichkeit nach findet sich auf deinem Bücherblog vor allem eins: Buchrezensionen. Die sind das Herzstück, klar. Darüber hinaus gibt es aber noch jede Menge verwandter Inhalte, mit denen du dein Blog weiter ausbauen und profilieren kannst.

Mehr als nur Bücher

Denn frage dich einmal: was interessiert die Leute, wenn sie nach etwas googeln und dann optimalerweise auf deinem Blog landen? – In der Regel wollen sie natürlich wissen, ob ein Buch gut ist und ob es sich lohnt, dafür Geld auszugeben. Den Teil deckst du mit deiner Rezension ab. Check.

Und was wollen sie noch wissen? – Wann der nächste Teil einer Serie herauskommt. Wann eine Verfilmung im Kino anläuft. Wer eigentlich dieser Autor ist. Und und und… Das alles sind Themen, die deinen Blog inhaltlich ergänzen und dadurch erst so richtig rund machen. Deinen Lesern bietest du damit Infos, die sie auf anderen Buchblogs nicht finden, und lädst sie zum Stöbern jenseits des Artikels an, wegen dem sie eigentlich auf deinen Blog kamen. Damit steigt die Verweildauer der Besucher auf deiner Seite und das wiederum wertet Google als ein Indiz dafür, dass da ja etwas Interessantes stehen muss.

Ganz nebenbei erhöhst du durch solche Ergänzungen auch die Wahrscheinlichkeit, bei einer Googlesuche gefunden zu werden. Denn um Suchanfragen wie „autorennachname buchtitel“ konkurrieren Hunderte, wenn nicht gar Tausende von Webseiten. Bei spezifischeren Begriffen wie „autorenname lesung Köln“ bekommst du leichter einen Fuß in die Tür.

Wie wäre es mit einem Autorenportrait?

Etwas über den Menschen hinter einem Buch zu erfahren, kann verdammt spannend sein. Stell dafür aber nicht einfach die Sätze aus dem Wikipedia-Artikel um. Vielleicht kannst du ja ein Interview mit dem Autoren führen? Oder wie wäre es mit einem vergleichenden Portrait von „3 Kölner Autoren“?
Frag beim Verlag an, ob du zur Illustration deines Artikels ein Foto des Autors verwenden darfst (Stichwort Urheberrecht!).

Viele Autoren sind mittlerweile in Sozialen Netzwerken unterwegs, darüber kannst du unkompliziert Kontakt mit ihnen aufnehmen. Andernfalls geht das über den Verlag.

Fans vorstellen

Gerade im Bereich Fantasy finden sich oft Fans, die sich in Foren austauschen, Fanfictions schreiben oder in liebevoller Kleinarbeit Kompendien zu den jeweiligen Welten zusammenstellen. Wie wäre es mit einem Bericht über solche Fanseiten, natürlich mit entsprechenden Links? Damit machst du zum einen ebenjene Fans auf deinen Blog aufmerksam und verbesserst auch deine Chancen, bei populären Suchbegriffen wie „harry potter fanseite“ gefunden zu werden.

Sei den anderen eine Nasenlänge voraus

Vor kurzem ist der zweite Teil einer Buchreihe erschienen, und es wird noch einen abschließenden dritten Teil geben? Dann berichte darüber, ehe alle anderen es tun!

Mach dir zum Beispiel Gedanken, wie die Trilogie enden könnte, und spekuliere dann zusammen mit deinen Lesern. Auf diese Weise rankst du in Suchmaschinen schon für Suchanfragen zum 3. Teil, ehe es in ein paar Monaten die ersten Pressemitteilungen gibt und sich Dutzende von Webseiten darauf stürzen.

Verlosungen

… bringen erfahrungsgemäß schlagartig viele Besucher – wenn’s etwas umsonst gibt, will jeder dabei sein. Um deinen Blog kurzfristig zu pushen, sind Gewinnspiele ein ganz gute Idee. Die Frage ist halt nur, wie viele Leute tatsächlich danach noch einmal auf deinen Blog kommen werden.

Übersichtsseiten

Zusätzlich zu der chronologischen Navigation durch deinen Blog, bei der deine Lesern einfach immer weiter blättern können, solltest du ein paar alternative Navigationsmöglichkeiten anbieten: nach Genre sortierte Themenseiten zum Beispiel. Verschlagworte dafür alle entsprechenden Rezensionen mit dem Tag „Krimi“, und schon hast du eine Übersichtsseite. Zusätzlich der reinen Auflistung der Artikel, die ja automatisch generiert wird, könntest du noch einige weitere Infos anbringen: deine 3 Lieblingskrimis zum Beispiel.
Analog dazu bieten sich solche Tag-Übersichten natürlich auch für Autoren an, sofern du mehrere Bücher je Autor vorstellst.

Am Ende eines jeden Jahres könntest du zudem einen RoundUp-Post schreiben, in dem du nochmal die Rezensionen der letzten Monate zusammenfasst und verlinkst oder deine drei Lieblingsbücher kürst (samt Link zur Besprechung).

Was sollte denn in einer Rezension enthalten sein?

Wie sieht denn eigentlich eine gute Buchbesprechung aus? – Wichtig sind natürlich der Name des Autoren sowie der Buchtitel. Darum solltest du diese Schlagwörter direkt in der Überschrift und somit optimalerweise auch in der URL unterbringen sowie ruhig ein, zweimal im Beitrag selber erwähnen (allerdings nicht so oft, dass es penetrant wirkt – das mögen schließlich weder deine Leser, noch Tante Google).

Je ausführlicher dein Beitrag ist, ohne langatmig zu sein, desto besser. Mach neugierig auf den Inhalt des Buchs, aber spoilere nichts. Steh zu deiner Meinung, wie es dir gefallen hat, aber bleib dabei fair und sachlich.

Infos wie die Seitenzahl und den Preis eines Buch finde ich wichtig, weil das unmittelbaren Einfluss auf die Kaufentscheidung hat. Die ISBN-Nummer hingegen braucht in der Regel eh keiner, weil man in der Buchhandlung oder auf Amazon direkt nach dem Autorennamen oder Titel sucht.

À propos Amazon: eventuell lohnt es sich für dich, wenn du im Rahmen einer Rezension das Buch über das Amazon-Partnerprogramm verlinkst. Kauft jemand über diesen Link das Buch, bekommst du eine gewisse Gewinnbeteiligung.

Bilder werten einen Beitrag immer auf, und was ist bei einem Bücherblog naheliegender als die Buchcover? – Vorsicht, Urheberrecht. Buchcover sind urheberrechtlich geschützt, auch wenn du sie selber abfotografierst (mehr dazu hier). Hol dir also das Okay des Verlags ein, dass du ein Cover nutzen darfst (in der Regel sind die Verlage damit einverstanden, da du ja schließlich Werbung für das Buch machst).

Eine Bewertung, beispielsweise über eine Sternchenvergabe, kann deine Rezension ergänzen. Allerdings ist so ein Feature nur dann sinnvoll, wenn du nicht 95% aller Bücher vier von fünf Sternchen gibst, 😉

Last but not least noch ein Wort zur Strukturierung deines Artikels. Hier gilt für Buchrezensionen, Autorenportraits & Konsorten das Gleiche wie für jeden anderen Blogeintrag: mach es deinen Lesern so angenehm wie möglich, deinen Beitrag zu lesen.
Im Internet liest man oft nicht Zeile für Zeile von vorne bis hinten, sondern „scannt“ die Artikel eher, liest also quer und bleibt bei den Passagen hängen, die das Interesse besonders wecken.
Das bedeutet: ein riesiger Textblock ohne Absätze erschlägt deinen Leser förmlich, da will sich niemand durchkämpfen müssen. Viel, viel besser sind vernünftig strukturierter Artikel, in denen du Zeilenumbrüche und Absätze verwendest, in denen es Zwischenüberschriften und fette Hervorhebungen gibt, die aufgelockert werden durch Abbildungen, auffällig formatierte Zitate oder Aufzählungslisten.

WordPress-Plugins für Bücherblogs

Es gibt eine Reihe von Plugins, die speziell auf die Bedürfnisse von Buchblogs abgestimmt sind. Du kannst sie in deinem selbstgehosteten WordPress nutzen. Infos wie das Genre oder die ISBN-Nummer werden hier in eine eigene Eingabemaske getippt, damit später danach gefiltert werden kann. Auch eine Bewertungsoption mit Sternchenvergabe gehört dazu.

Kostenlos sind zum Beispiel die Plugins Book Review Library und Book Review. Das Ultimate Book Blogger Plugin ist für 35$ erhältlich.

Vitamin B wie „Buch“

Geschafft – deine Rezension ist fertig geschrieben und du hast auf „Veröffentlichen“ geklickt! Sehr gut. Jetzt schließ dein Browserfenster aber nicht direkt, das Beste kommt nämlich noch. 😉

Netzwerke mit dem Verlag…

Sofern du nicht ohnehin schon wegen des Rezensionsexemplars Kontakt zu dem Verlag hast, solltest du ihn spätestens jetzt herstellen.
Viele Verlage sind mittlerweile auf facebook, Twitter & Co. unterwegs und twittern zum Beispiel gerne den Link zu einer positiven Buchrezension weiter.  Am einfachsten kannst du Verlage und Autoren benachrichtigen, indem du sie beispielsweise in deinem Tweet erwähnst – eine Mail ist natürlich nochmal ein Stück persönlicher.

Trag dich in den Presseverteiler von Verlagen ein, wenn du über Neuerscheinungen informiert werden möchtest.

… und mit dem Autor…

Gleiches gilt natürlich für den Autor selber. Schau, ob er eine Webseite, einen Twitter-Account oder eine Fanseite auf facebook hat, und erwähne ihn zusammen mit einem Link zu deinem Beitrag.

… und mit anderen Lesern!

Sieh nach, ob es zu dem Buch oder der Reihe vielleicht schon Hashtags gibt (beispielsweise #hogwarts, #slytherin, …) und tagge den Link zu deinem Beitrag entsprechend, wenn es inhaltlich passt. Dadurch werden andere Leser auf deinen Blog aufmerksam.

Fazit

Dass Rezensionen das Herzstück deines Buchblogs sind, ist klar. Ergänze sie aber um Autorenportraits, Hinweise auf Leseungen und Buchmessen etc., um deinen Lesern mehr Infos zu bieten und breiter für Suchanfragen aufgestellt zu sein. Strukturiere deine Artikel, sodass sie angenehm zu lesen sind. Wenn du ein selbstgehostetes WordPress verwendest, kannst du zudem auf einige Plugins für Bücherblogs zurückgreifen. Verlinke deinen Beitrag in den Sozialen Netzwerken mit entsprechenden Hashtags und Erwähnungen.

Ich hoffe, ich konnte dir mit diesem Artikel weiterhelfen.
Wie immer bin ich natürlich neugierig, ob du noch Fragen hast – oder fällt dir noch eine Ergänzung ein? 🙂

Anne Schwarz | Bloggerin

Anne Schwarz

Hey, ich bin Anne - Multipassionate, waschechtes Dorfkind, Pferdemädchen und Bloggerin aus Leidenschaft.

Ich blogge seit beinahe 20 Jahren und liebe es einfach. Hier auf der Bloghexe teile ich mit dir meine Tipps und Erfahrungen - damit auch dein Blog zauberhaft wird!

» mehr über mich & die Bloghexe

Dieser Beitrag wurde bereits 7mal kommentiert - was denkst du?

Lies weiter:

Bezahlen für digitale Inhalte?

Sind 2 Euro für eine App teuer? Im Verhältnis zu einer Cola, die das Gleiche kostet? – Wieso wir für digitale Inhalte eher zögerlich Geld ausgeben.

Was Cookie-Opt-In für Blogs bedeutet

Neues Urteil: die Crux mit dem Cookie-Opt-In

Ein neues Urteil zum Speichern von Cookies macht das Leben für uns Blogger mal wieder komplizierter. Was du jetzt tun musst:

7 Kommentare

  1. Wunderbar, danke für die Tipps! Ich schreibe zwar keinen Buchblog, aber Rezensionen tauchen trotzdem immer wieder auf. Die Idee mit dem Interview gefällt mir schon mal sehr gut, so als Ergänzung.

    Dass man für das Veröffentlichen von abfotografierten Buchfotos eine Genehmigung braucht, habe ich im vergangenen Jahr auch gelernt. Meine erste Erfahrung damit: Super! Ich habe den Verlag kontaktiert, eine sehr nette Genehmigung bekommen, anschließend den Link mit der Rezension zurückgeschickt an die Verlagsdame. Daraufhin hat der Verlag meinen Artikel tatsächlich direkt bei Facebook und Twitter geteilt. Fand ich sehr super! 🙂 Hängt aber natürlich auch von der Größe des Verlags ab und wie viele Anfragen und Rezensionen es gibt.

    Liebe Grüße
    Nele

  2. Eine tolle Zusammenfassung und ein schöner Überblick! Danke!
    Auch für mich als nicht-Buch-Blogger war es interessant.
    Meinetwegen hättest Du noch ein bisschen detaillierter auf die WordPress-Plugins eingehen können, aber das ist jetzt Meckern auf sehr hohem Niveau.

  3. Die Tipps sind sehr hilfreich 🙂 Besonders der mit dem zusätzli hen Inhalten ist gut – darauf wäre ich gar nicht gekommen! Allerdings finde ich Autorenporträts langsam etwas ausgelutscht, weil oft Fragen gestellt werden, die mich nicht interessieren – ich will nich wissen, wo der Autor schreibt. Ich mag Interviews, die sich am Buch orientieren.

    Wichtig finde ich eigene Gedanken – denn Bücher haben viel, viel Inhalt. Vlt. hat einen das Buch so geflasht, dass man über das zentrale Thema einen Extra-Artikel schreibt 🙂

  4. Vielen herzlichen Dank für diesen tollen, informativen Artikel.
    Ich bin gerade dabei, einen neuen Bücherblog aufzusetzen und werde sicher einige der Ratschläge sofort beherzigen.

    Liebe Grüsse
    Carmen

  5. Sehr guter Artikel – ideal für mich. 🙂
    Bei mir läuft das Plugin Book Review, aber die anderen beiden klingen auch interessant. Das kostenpflichtige werde ich mir mal genauer anschauen. Die hat auch ein paar sehr schöne Themes im Angebot…

    Für meine Rezensionen verwende ich übrigens das Portfolio, was Jetpack seit einiger Zeit mitliefert. Find das für den Zweck sehr praktisch.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nichts mehr verpassen?

Abonniere meinen Newsletter, um über neue Inhalte benachrichtigt zu werden. Kostenlos & komfortabel direkt in deinen Posteingang! 🙂