Im Bloghexen-Bloggerforum veranstalten wir mit dem Bloggerschnack jeden Monat eine Blogparade, bei der wir alle über ein bestimmtes Thema schreiben. Im Juni lautet dies: „Was würdest du Blog-Neulingen empfehlen?“
Ich selber blogge seit 20 Jahren auf unterschiedlichen Projekten, habe dabei schon mehrere Tausend Beiträge veröffentlicht und helfe regelmäßig anderen, die ganz frisch mit einem Blog starten möchten oder irgendwie nicht mehr so recht weiterwissen.
Daher kenne ich nur zu gut die Schwierigkeiten, die dir gerade am Anfang beim Bloggen begegnen können – habe aber auch praxiserprobte Tipps für dich, wie du sie überwindest!
Das Wichtigste vorweg: Du schaffst das! 🎯
Bloggen ist nicht pillepalle
Bloggen ist ein relativ komplexes Unterfangen: neben dem eigentlichen Schreiben gilt es ja auch noch, die liebe Technik ans Laufen zu bekommen und auch rechtlich in kein Fettnäpfchen zu treten. Natürlich besteht auch das Schreiben selber aus weit mehr als „einfach hinsetzen und lostippen“ – da gibt es ganz viele Herausforderungen von der Frage, wie lang so ein Blogartikel eigentlich sein muss, über Probleme beim Formatieren und Formulieren bis hin zu wunderlichen Fehlermeldungen und der berühmten Schreibblockade.
Das kann am Anfang erstmal echt überwältigend wirken. Ich will dich jetzt auch gar nicht mit einem ellenlangen Artikel voller Checklisten erschlagen, an welche fünfhundertundzwölf Punkte du alles denken musst. Klar – ein Impressum sollte dein Blog beispielsweise auf jeden Fall haben, sonst bekommst du rechtliche Probleme. Aber das ist nicht die Art Tipp, die ich dir an dieser Stelle mit auf den Weg geben möchte.
… und dann machen wir es uns noch schwerer
Mir geht es hier um etwas anderes. Nämlich um das, was ich am häufigsten sehe bei Menschen, die gerade ihren Blog starten, die vielleicht erstmal nur mit dem Gedanken ans Bloggen spielen – oder die schon länger einen Blog haben, der aber seit Monaten verwaist brachliegt und nie über die ersten zwei, drei Beiträge hinaus kam. Etwas, das weitaus hinderlicher und schlimmer ist als schiefe Formulierungen oder ein zerschossenes Layout:
Die megahohen Ansprüche an dich selbst, die dich letztlich vom Bloggen abhalten. 🤯
Was ich dir deswegen ans Herz legen möchte:
Einfach machen.
Denn jeder noch so „unperfekte“ Artikel bringt dich weiter als ein „perfekter“ Artikel, der nie geschrieben wird. 🫶
Alles ist schwer, bevor es leicht wird
Was du zum entspannten Bloggen ohne wilde Flüche oder kalten Angstschweiß brauchst, ist Erfahrung. Und die bekommst du wie bei allem im Leben, indem du so oft wie möglich übst. Mit jedem Mal wird es dann leichter: du schiebst das Anfangen nicht mehr ewig vor dir her. Du zögerst nicht mehr, ob du wirklich schon auf den Veröffentlichen-Knopf drücken solltest. Du wirst selbstsicherer und findest deine Stimme, deinen Schreibstil.
Wenn du deinen Blog gerade erst ins Leben gerufen hast, ist das wahnsinnig aufregend – und wahnsinnig frustrierend. Ich bin da ganz ehrlich mit dir: am Anfang kennt kein Schwein deinen Blog und deine Zugriffszahlen dümpeln vor sich hin. Ziemlich wahrscheinlich hast du einen Haufen Fragezeichen über dem Kopf, weil da so viele Fachbegriffe und kryptische Abkürzungen auf dich einstürzen: SEO, CTA, RSS, CSS, sprechende URLs, … und wieso in aller Welt haben andere Blogs so coole Funktionen wie eine Sternchenbewertung, die bei dir aber fehlt?! Wie geht das alles?!
Keine Sorge. Das ist normal. Aber das Chaos lichtet sich, versprochen!
Was du tun musst, ist: dranbleiben. Schreib Beiträge runter und veröffentliche sie. Es ist wurscht, ob sie „perfekt“ sind. Beim Bloggen ist nichts in Stein gemeißelt, wie es so schön heißt. Du kannst deine Artikel später immer noch mal überarbeiten, dein Layout umbauen, du kannst dein Themenspektrum erweitern oder Dinge einfach bleiben lassen, die für dich nicht gezündet haben. Du bist niemandem Rechenschaft schuldig!
Was genau hilft dir dabei, „einfach“ zu bloggen?
Das sagt sich jetzt natürlich so schön daher, „einfach“ bloggen.
Hand aufs Herz: beim Bloggen ist es nicht anders als bei den meisten Hobbys und Projekten – du fängst mit Feuereifer an und hängst dich voll rein, aber irgendwann ist diese erste Euphorie verflogen und dann gerät es auf einmal ins Stocken. Du lässt abreißen. Hundert andere Dinge sind wichtiger und dringender, abends bist du zu müde zum Schreiben, und du zweifelst eh, ob das mit dem Bloggen nicht vielleicht eine Schnapsidee war und du das einfach nicht hinkriegst… kommt dir das bekannt vor?
Worauf ich wirklich schwöre: Routinen! Finde eine feste Tageszeit, zu der du am besten bloggen kannst. Bei mir ist das morgens gleich nach dem Aufstehen, während ich meinen Kaffee trinke. Vielleicht bist du aber eher der Typ Nachteule? Oder das Bloggen wird zu deiner geliebten Sonntagsroutine?
Quantität führt zu Qualität.
Dazu passend möchte ich dir eine wunderbare Anekdote von einem Töpferkurs erzählen. Der Lehrer teilte die Klasse in zwei Gruppen auf: die Hälfte der Teilnehmer würde am Ende anhand der Quantität beurteilt werden, sprich, wie viele Werke sie getöpfert hatten (das Gesamtgewicht wurde einfach gewogen), in der anderen Hälfte ging es um die Qualität eines einzigen Werks. Die eine Gruppe fabrizierte also Keramik nach Keramik, während die Schüler in der anderen Gruppe hingebungsvoll an ihrem Meisterwerk arbeiteten.
Tja.
Was stellte sich am Ende des Kurses heraus?
Die qualitativ hochwertigsten Arbeiten waren nicht in der Meisterwerk-Gruppe entstanden… sondern bei denen, die so viele verschiedene Stücke getöpfert hatten. Die hatten nämlich viel mehr Erfahrung und Routine gesammelt und konnten demzufolge besser töpfern.
So. Jetzt übertrag das mal auf das Bloggen: du wirst kein guter Blogger, wenn du ewig und drei Tage lang an einem einzigen Artikel herumdokterst und dafür so lange brauchst, dass du nur alle Jubeljahre mal etwas veröffentlichst. Damit machst du dir das Leben unnötig schwer und verlierst garantiert bald die Lust am Bloggen oder stellst fest, dass das vermeintlich „nichts für dich“ ist.
Quark!
Nimm dir selber den Druck raus. Schreib drauflos und veröffentliche auch dann, wenn es kein episches Meisterwerk ist.
Ganz bestimmt wirst du in einem Jahr anders bloggen als heute. Wenn du dann deine alten Beiträge nochmal liest, wirst du feststellen, dass du einiges mittlerweile anders schreiben würdest, dass deine Beitragsbilder eine bessere Qualität haben, dass du viel öfter andere Artikel verlinkst oder vielleicht auch einfach spannendere Überschriften schreibst. Das ist okay! Denn solange du diese vielen Beiträge nicht erst raushaust, kannst du nicht aus ihnen lernen und keine Fortschritte machen.
Probier dich aus! Sei neugierig, experimentiere, und hab Spaß dabei! ✨
Du bist nicht auf dich allein gestellt!
Du musst da nicht alleine durch. Melde dich gerne bei uns im Bloghexen-Bloggerforum an: die Mitgliedschaft ist kostenlos. Du findest bei uns eine herzliche Community von Bloggern – völlig egal, worüber du schreibst, wie alt du bist oder wo du herkommst. Was uns verbindet: wir helfen uns gegenseitig!
Bei uns kannst du deine Fragen stellen, bekommst Tipps und wirst Teil einer aktiven Bloggergemeinschaft. 💛
Die Beiträge der anderen Bloggerschnack-Teilnehmer findest du hier, wir sammeln die Links nach und nach im Thread.
Der hat mir mehr als nur gefallen: Bloggen ist nicht pillepalle.
LG Frank
Das freut mich! 😀
Ja,… Routinen sind gut, sollten aber umsetzbar sein. Meine Routine ist der Monatsbericht. Immer gleich strukturiert, kommt immer zum Monatsanfang für den vorherige . Den Monat über tippe ich sehr wild meine Gedanken dazu in eine Notiz. Meistens morgens beim Kaffee. Und zum Monatsende wird dann der Feinschliff betrieben.
Diesen Perfektionismus-Drang versuche ich abzulegen – klappt schon ein halbes Jahr!
(… das Sternchen-Plugin hab ich nicht zum laufen gebracht -.- und wieder deinstalliert)
Das stimmt – zu viele Routinen zermürben einen und wenn die einzelnen Routinen zu viel Zeit in Anspruch nehmen, sind sie unrealistisch.
Das mit dem Sammeln der Notizen finde ich prima, das müsste ich auch mal viel regelmäßiger vom Anfang des Monats an machen!
Ich kann mal gucken, ob ich es ans Laufen bringe und schreibe dann eine Anleitung dazu. 😀