[Bloggerschnack] Wie reagieren meine Mitmenschen (Familie, Freunde, Kollegen, …) auf meinen Blog?

Wie reagieren meine Mitmenschen auf meinen Blog?

Beim Bloggerschnack geht es diesmal um die Frage, wie unsere Blogs beim „Umfeld 1.0“ ankommen: sprich, bei Verwandten, Freunden oder im Kollegenkreis.

Das Bloggerschnack ist eine Aktion in unserem Bloghexen-Bloggerforum, bei der wir jeden Monat eine Blogparade zu einem bestimmten Thema ins Leben rufen.

Wer weiß denn von meinen Blogs?

Bevor mich jemand auf meine Blogs ansprechen kann, muss die- oder derjenige natürlich erstmal überhaupt davon wissen, dass ich denn blogge. Tatsächlich weiß das in meinem Bekanntenkreis ungefähr die Hälfte der Leute, würde ich mal schätzen.

Ich mache da kein Geheimnis draus, aber ich hänge es auch nicht an die große Glocke und verteile massenhaft Merch-Artikel. 😀
Sprich, wer mich beispielsweise aus dem Stall kennt und mir nicht aktiv auf Instagram folgt oder in meine WhatsApp-Statusmeldungen schaut, an dem geht das einfach vorüber. Gleiches gilt für meine Kollegen – zu 90% arbeite ich mittlerweile mit Menschen aus der ganzen Welt zusammen, die kein Deutsch sprechen. Demzufolge sind meine Blogs für sie auch ziemlich uninteressant oder sie kriegen schlicht nichts davon mit.

Was sagen die Mitmenschen, die meine Blogs kennen?

Blogs sind nicht mehr nur ein schrulliges Hobby, sondern im Mainstream angekommen. Das merke ich auch ganz deutlich bei den Reaktionen auf meine Blogs und daran, wie sie sich im Laufe der Jahre gewandelt haben.

Ich hatte ja schon relativ früh Webseiten, so ab 2004 herum. Blogs in der Form gab es da noch fast gar nicht, allenfalls ein paar tagebuchartige Einträge auf einer einzigen statischen Seite. Damals bestand das Feedback wahlweise aus „Krass, eine eigene Webseite?!“ (eine selbstgebaute Rakete ins Weltall zu schicken, hätte wahrscheinlich nicht mehr respektvoll aufgerissene Augen ausgelöst) oder aus „Urgh, du schreibst Dinge ins Internet?! Was, wenn das einen Serienmörder auf dich aufmerksam macht?!“ 😱

Das hat sich definitiv geändert.

Heutzutage ist es nichts Außergewöhnliches mehr, eine eigene Webseite zu betreiben. Auch das Medium Blog begegnet Otto Normalverbraucher mittlerweile so häufig, dass ich nicht mehr großartig erklären muss, was ich da eigentlich veranstalte.
Daher ist die Reaktion mehr ein „Oh, cool!“. Wenn überhaupt, ernte ich weniger „Anerkennung“ für die Tatsache, dass ich überhaupt blogge, sondern mehr über die schiere Menge meiner Blogs und Beiträge. Ein bisschen verrückt ist das ja auch. 😅

Manche Leute aus meinem „Offline-Bekanntenkreis“ folgen mir mit ihren Facebook- oder Instagram-Accounts. Die bekommen mehr von meinen Artikeln mit als andere, die nur alle Jubeljahre mal bei mir vorbeischauen oder irgendwo über einen Link stolpern.

Die meisten meiner Mitmenschen sind allerdings technisch nicht sooo versiert und fragen mich dann, wie sie denn eigentlich von neuen Inhalten erfahren können. Da tauchen tatsächlich oft technische Hürden auf; ich habe schon ein paar Mal erklären müssen, wie man sich für meine Newsletter anmelden kann – obwohl ich das eigentlich recht selbsterklärend finde. Aber wir Blogger unterschätzen es manchmal, wie kompliziert manche für uns banale Dinge wie eine Emailbestätigung auf andere wirken können. Vom Abonnieren der RSS-Feeds brauche ich da gar nicht erst anfangen. 😀

Eine witzige Szene ereignete sich vor drei oder vier Jahren, als eine (damals nur entfernte) Bekannte aus dem Stall auf mich zukam und meinte: „Hey, ich hab gegoogelt, wie ich meine Pflanzen während des Urlaubs mit Ollas wässern kann – und den Artikel hast ja du geschrieben! 😮“
Das ist dann schon nochmal etwas anderes, als wenn ich den Leuten die Links erst selber unter die Nase reibe. 😉

Wie viele Freunde und Bekannte meine Blogs wie genau verfolgen, weiß ich gar nicht ganz genau. Manchmal werde ich auf Beiträge angesprochen, manchmal kommt bei einer Unterhaltung die Rede auf etwas, worüber ich vor Wochen oder Monaten mal geschrieben habe.

Grundsätzlich hängt es aber auch ganz stark von den Themen meiner diversen Blogs ab, wer sich wofür interessiert. Fachartikel sprechen halt eher Menschen an, die selber etwas mit diesem Thema am Hut haben, und nicht so sehr die breite Masse. Die Artikel hier auf der Bloghexe beispielsweise sind naturgemäß eher relevant für Leute, die selber bloggen – und das tut in meinem Offline-Bekanntenkreis so gut wie niemand.

Die eigene Wahrnehmung

Ich gehe ja ziemlich offen damit um, diese ganzen Webseiten zu haben. Im Internet selber bewerbe ich die Artikel auch – beispielsweise bei uns im Bloggerforum oder auf Facebook.

Spannend finde ich es, dass ich selber plötzlich anders über meine Beiträge denke, wenn ich sie irgendwo bewerben will, wo es der „Bekanntenkreis 1.0“ mitbekommt: in meinem WhatsApp-Status beispielsweise. Da ist dann immer gleich diese fiese kleine Stimme im Hinterkopf, die anzweifelt, ob ich die Leute damit nicht vielleicht nerve oder was sie über mich denken?

Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass mich dann tatsächlich Menschen ansprechen und mir sagen, dass sie den Artikel hilfreich oder gut geschrieben fanden. Und natürlich nervt ein Statusupdate niemanden.

Eigentlich würde ich einige meiner Fachartikel (beispielsweise die zur Selbstorganisation und Produktivität drüben auf der Notizbuchmagie) auch gern auf LinkedIn bewerben. Dort bin ich mit wirklich vielen Kollegen, ehemaligen Kollegen und sonstigen Bekannten aus der Ecommerce-Branche vernetzt. Uneigentlich schiebe ich das aber nun auch schon seit langem vor mir her. Vielleicht sind die Beiträge nicht gut genug, vielleicht kommt es unprofessional rüber, wenn ich nicht jede Woche etwas veröffentliche, etc. pp. Was Bullshit ist, schließlich sind die Leute ja nicht plötzlich klüger oder kritischer, bloß weil sie von LinkedIn statt von Google kommen. 🤷‍♀️

Das ist also definitiv einer der Mindfucks, an denen ich arbeiten muss. 🫡


Die Beiträge der anderen Teilnehmer:

2 Kommentare zu „[Bloggerschnack] Wie reagieren meine Mitmenschen (Familie, Freunde, Kollegen, …) auf meinen Blog?“

  1. Geh doch mal den Schritt mit Linkedin. Das klingt spannend. Meine Schwester, die im Sozial Media Bereich bzw. Pressebereich inzwischen tätig ist meint auch immer, dass ich den Blog in jedem Fall in Lebenslauf mit aufnehmen soll. So etwas ist heute schon viel wert. Also warum nicht?!

  2. Stimmt, die Wahrnehmung hat sich in den letzten Jahren (Jahrzehnten) geändert. Früher ™ kam doch öfters ein „Wow, eine Internetseite, sowas kannst Du?“. Die Reaktion habe ich schon lange nicht mehr gehört.

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