Es ist so ein Thema, das jeden Blogger früher oder später betrifft und an dem sich die Geister scheiden: Kooperationen mit Firmen. Die einen finden, dass man damit seine Bloggerseele verkauft, die anderen freuen sich, mit dem Blog den ein oder anderen Euro zu verdienen.
Wie ihr wisst, arbeite ich selber gelegentlich mit Firmen zusammen. Ausführlich bin ich auf dieses Thema vor einiger Zeit in dem Beitrag Sind Blogger glaubwürdig? eingegangen.
In diesem Artikel soll es nun um einen Aspekt gehen, der immer wieder zu Diskussionen zwischen Bloggern und Firmen führt: die Kennzeichnung von gesponserten Links.
Wie funktionieren Kooperationen?
Mehrmals pro Woche erhalte ich Anfragen von Agenturen und Firmen, ob ich an einer Kooperation interessiert sei. Vom einfachen Verlinken einer bestimmten URL innerhalb eines Artikels über das Vorstellen einer Webseite bis hin zu Produkttests ist alles dabei.
Der Deal ist also, dass ich dem Unternehmen einen Backlink verschaffe, die Bekanntheit des Produkts steigere (glaubwürdiger als eine Werbeanzeige) und im Gegenzug werde ich dafür bezahlt. So weit, so gut.
Und warum lehne ich dann 90% aller Anfragen ab, auch wenn sie vom Thema her eigentlich gut zu meinen Blogs passen würden?
Tja. Die meisten Anfragen lassen sich sehr gut an – eine persönliche Anrede, mit meinem Blog wurde sich offenkundig beschäftigt, nette Konversation, das Honorar ist angemessen. Aber so oft stellt dann ein Nebensatz eine Bedingung, die ein absolutes No-Go ist: es soll nicht ersichtlich werden, dass es sich um einen gesponserten Artikel handelt.
Das, liebe Firmen und Agenturen, ist in Deutschland rechtlich verboten.
Schleichwerbung & die deutsche Gesetzeslage
Es ist natürlich vollkommen legitim, wenn ein Blogger für ein Produkt wirbt. Ebenso ist es okay, wenn er dafür bezahlt wird, sei es nun durch einen Geldbetrag oder wenn er das Produkt gratis erhält. Aber: es muss klar erkennbar sein, dass es sich eben um Werbung handelt und nicht um einen normalen, sogenannten redaktionellen Beitrag. Genau aus diesem Grund findet sich zum Beispiel bei Werbung in Zeitschriften immer das kleine Wörtchen „Anzeige“.
Alles andere fällt unter das Stichwort unlauterer Wettbewerb. Und im UWG, dem Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb, heißt es in §4, Satz 3 zum Thema Schleichwerbung:
Unlauter handelt insbesondere, wer den Werbecharakter von geschäftlichen Handlungen verschleiert.
Das Telemediengesetzt regelt in §6, Abs. 1, Nr. 1:
Kommerzielle Kommunikationen müssen klar als solche zu erkennen sein.
Und was sind die Konsequenzen bei Verstößen? – Abmahnungen, einstweilige Verfügungen, die damit verbundenen Kosten und natürlich ein ruinierter Ruf. Ist es das wert?
„Das merkt doch niemand.“
Die meisten Unternehmen und Agenturen zeigen Verständnis dafür, wenn ich eine Kooperation aus diesem Grund ablehne.
Teilweise erhalte ich aber auch Antworten wie: „Davon erfährt doch niemand etwas… ;-)“ – Seriously?! Über eine derart unseriöse Einstellung kann ich nur den Kopf schütteln. Und hoffen, dass sich kein anderer Blogger darauf einlässt.
Denn nicht nur das Image eines Unternehmens leidet darunter, wenn es windige Kooperationsbedingungen stellt. Auch das Ansehen deines Blogs ruinierst du dir damit.
Denn Leser sind ja nicht doof. Wenn ich über einen Blogpost stolpere, in dem jemand eine Firma mit den Worten „xyz einfach online gestalten“ verlinkt, ohne in irgendeiner Weise auf ein Sponsoring hinzuweisen, dann riecht das verdammt verdächtig. So eine Formulierung entspricht einfach dem klassischen Linktext-Wunsch von Unternehmen.
Eine entsprechende Nachfrage meinerseits kommentarlos zu löschen und sich auch nicht sonstwie bei mir zu melden, setzt dem Ganzen das Sahnehäubchen auf. Denn als Leser habe ich jetzt Zweifel an der Ehrlichkeit des Bloggers bekommen. Ich vertraue ihm nicht mehr, glaube ihm nicht mehr, wenn er irgendein Produkt lobt.
Damit hat derjenige einen der größten Pluspunkte von Blogs verspielt.
Klassische Werbung verliert zunehmend an Bedeutung.
Es kommt nicht von ungefähr, dass wir Werbeunterbrechungen im Fernsehen zum Toilettengang nutzen… und dass wir die im Internet allgegenwärtigen Werbebanner unterbewusst komplett ausblenden und gar nicht mehr wahrnehmen. Ein Phänomen, das übrigens schon im Jahr 1998 (!) unter dem Begriff Banner Blindness festgestellt wurde.
Anzeigen in Zeitschriften haben mich noch nie dazu verleitet, eines der beworbenen Produkte zu kaufen… und die großflächigen Werbeplakate, mit denen die Städte zugepflastert sind, ebenfalls nicht. Auch wenn ich auf dem Weg von der Haustür bis zur Bürotür auch an noch so vielen Plakaten vorbeikomme, dass man mehrere Fußballfelder damit pflastern könnte – weder rauche ich, noch kaufe ich Strandfummel beim Discounter, schließe keinen hippen neuen Handyvertrag ab und fliege auch nicht in irgendein exotisches Land, um unterwegs quadratische Schokolade zu essen.
Woran liegt das? Hauptsächlich, denke ich, weil wir einfach wissen, dass die Werbung mehr verspricht, als das Produkt tatsächlich halten kann. Wir vertrauen der Werbung nicht. Und deswegen schenken wir ihr immer weniger Beachtung.
Gefragt sind also neue Marketing-Strategien.
Marketing, das heute funktioniert.
Auch wenn ich Medienwissenschaften studiert habe, bin ich keine Marketing-Expertin. Die folgenden Annahmen basieren daher auf dem, was ich beobachtet oder bei mir selber festgestellt habe. 😉
Empfehlungen im Freundeskreis
Am meisten vertraue ich den Menschen, die ich seit Jahre kenne und mit denen ich befreundet bin. Wenn mir daher ein Kumpel ein bestimmtes Produkt empfiehlt, schenke ich dem mehr Vertrauen als irgendeiner anonymen Amazon-Rezension.
Agenturen wie trnd haben das erkannt und setzen darauf, dem Tester größere Produktmengen zu schicken, damit er sie im Freundeskreis verteilt und bekannt macht.
Product Placement in Filmen und Serien
Wenn ich einen Film oder, noch besser, eine Serie verfolge, dann baue ich eine sogenannte parasoziale Beziehung zu den Protagonisten auf. Manche sind mir sympathisch, manche unsympathisch, aber auf jeden Fall habe ich das Gefühl, an ihrem Leben teilzunehmen. Das kommt dem Freundeskreis schon recht nahe, und daher neigt man dazu, die gleichen Produkte zu kaufen, die auch die Protagonisten nutzen.
Ein Beispiel wäre hier der Cocktail White Russian, der durch den Film The Big Lebowski auf einmal sehr populär wurde, weil ihn der Dude dauernd trinkt.
Nicht ohne Grund wird Product Placement per Gesetz stark limitiert.
User-Bewertungen
Der Werbung vertrauen wir nicht, der Meinung von „Menschen wie du und ich“ hingegen schon eher.
Wer liest sich nicht die Amazon-Bewertungen durch, bevor er etwas Teureres bestellt? Googelt nicht nach Besprechungen in Foren? Selbst beim Installieren eines WordPress-Plugins achte ich auf die Sternchen-Bewertung.
Allerdings ist es kein Geheimnis, dass sich solche Rezensionen trefflich fälschen lassen.
Blogs
Egal, ob ich bei der gezielten Suche nach Produktbewertungen über ein Blog stolpere oder ob ich es schon länger verfolge: einem Blogartikel vertraue ich mehr als einer der oben genannten Kundenrezensionen. Denn außer einem Benutzernamen weiß ich nichts über denjenigen, der da auf Amazon etwas schreibt. Über einen Blogger erfahre ich in der Regel sehr viel mehr und das macht einen gewaltigen Unterschied:
Warum Blogger Relations so wichtig für Firmen sind.
Blogger haben zwei ganz entscheidende Vorteile auf ihrer Seite:
Trust.
Vertrauen. Der menschliche Faktor. Gut gemachte Blogs sind nicht anonym, sondern du erfährst eine ganze Menge über den Blogger. Du sieht ihn auf Fotos, liest seine Artikel und kannst dir so ein Bild machen von dem Menschen hinter der Seite.
Ja, das lässt sich natürlich alles mit viel Aufwand faken. Grundsätzlich bringen wir einem Blog aber ein gewisses Maß an Vertrauen entgegen und das steigt an, wenn uns der Blogger sympathisch wird, wenn er auch kritische Meinungen äußert.
Wenn so jemand dann erwähnt, dass er Produkt xyz im Alltag nicht mehr missen möchte, dann glaube ich ihm. Wenn ich den Schreibstil des Bloggers mag, denn werde ich auch einen Produkttest von etwas lesen, das mich eigentlich gar nicht interessiert. Wenn dieser Blogger etwas begeistert zeigt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ich davon „angefixt“ werde und es mir ebenfalls kaufe. Und dabei spielt es für mich keine Rolle, ob es sich nun um einen Sponsored Post handelt oder nicht.
Content.
Wertvoller Inhalt. Der SEO-Faktor. Kein Unternehmen kommt heute ohne Internetauftritt aus. Als potentieller Käufer informiere ich mich online über das Produkt, erkundige mich ggf. nach den Öffnungszeiten des Ladens, schreibe bei Fragen den Support an und wenn es geht, kaufe ich es dann auch online.
Das alles setzt natürlich voraus, das ich die Webseite der Firma überhaupt erstmal finde.
Da kommt die gute alte Suchmaschinenoptimierung, kurz SEO, ins Spiel. Bei den Google-Suchergebnissen will jeder möglichst weit oben stehen, weil in der Regel nur die ersten paar Suchtreffer angeklickt werden. Ganz grob gesagt, entscheiden die sogenannten Backlinks darüber, wo eine Seite gerankt wird. Wird eine Webseite häufig verlinkt, spricht das für viele Empfehlungen. Allerdings ist auch Google nicht doof und weiß, dass sich für wenig Geld Hunderte von zwielichtigen Backlinks auf einmal kaufen lassen. So etwas straft Google ab und wer das tut, fliegt aus den Suchergebnissen.
Benötigt werden also qualitativ hochwertige Backlinks. Je besser die Reputation des Links, desto besser die Auswirkung auf die Platzierung. Und was ist ein hochwertiger Backlink? – Einer, der natürlich ist. Der offensichtlich von jemandem gesetzt wurde, weil er die Webseite tatsächlich weiterempfehlen möchte und das im Rahmen eines qualitativen Beitrags. Ein Blogartikel bietet da beste Voraussetzungen, wenn der Blogger einen individuellen Text verfasst und nicht einfach eine Pressemeldung zum x-ten mal weiterverbreitet.
Unbedingt zu beachten ist hierbei noch das Thema dofollow- vs. nofollow-Links:
Also…
Liebe Firmen, liebe Agenturen – lasst uns ehrlich und transparent zusammenarbeiten. Eine gut gemachte Blog-Kooperation kann für alle Seiten eine Win-Win-Situation sein und ihr zeigt, dass ihr souveränes Marketing beherrscht und keine zwielichtigen Mauscheleien nötig habt. Denn ehrlich währt am längsten.
Fazit
Kooperationen müssen als solche gekennzeichnet werden. Alles andere schadet sowohl dem Unternehmen, als auch dem Blog. Von einer transparenten Zusammenarbeit profitieren hingegen sowohl das Unternehmen, als auch das Blog und dessen Leser.Wie gehst du mit Kooperationen um?
Welche Erfahrungen hast du schon gemacht?
Ich liebe deine Blogger-Tipps…oder wie auch immer du es nennst 😀 Ich weiß zwar, dass ich die Sachen markieren muss, aber viele Leute schauen drüber hinweg und machen es einfach nicht. Deien Argumente sind jedes Mal klasse und man merkt, dass du dich mit dem ganzen beschäftigt hast (: Weiter so <3
Dankeschön, so eine liebe Rückmeldung motiviert zum Weitermachen! 🙂
Es ist wirklich so, dass man von Werbung – egal in welchem Medium – förmlich erschlagen wird. Umso ärgerlicher ist es, wenn Werbung gar nicht als solche gekennzeichnet wird. Aber ich glaube, man kann sich sehr gut seine eigene Meinung über eine „Emfpehlung“ bilden, wenn man das Umfeld betrachtet, in der diese erscheint. Ein Blog, der/das nur aus Werbung besteht, eine Zeitung als Inseratenfriedhof? Da ist mir eine Empfehlung von Freunden oder guten Bekannten viel mehr wert!
Jap… wobei es halt schwierig ist, wenn ein Blog auf den ersten Blick eben nicht nur aus Werbung besteht… oder wenn man Verkäufer im Bekanntenkreis hat. 😉
Danke für diesen Post! Er brennt mir seit Tag auf der Seele. Mein Blog ist noch recht klein, sodass ich natürlich nicht in dem Maße mit Kooperationen zu tun habe, aber wenn dann mal eine kommt, dann So eine! Damit meine ich eine, die als nicht-Werbung gekennzeichnet werden soll. Habe mich dank gutem Rat befreundeter Blogger bis jetzy stets dagegen gewehrt! Was für ein Zirkus. Schade, dass man so benutzt wird. Danke für deinen Post! Alles Liebe, Mira
Danke für diesen Post! Er brennt mir seit Tag auf der Seele. Mein Blog ist noch recht klein, sodass ich natürlich nicht in dem Maße mit Kooperationen zu tun habe, aber wenn dann mal eine kommt, dann So eine! Damit meine ich eine, die als nicht-Werbung gekennzeichnet werden soll. Habe mich dank gutem Rat befreundeter Blogger bis jetzy stets dagegen gewehrt! Was für ein Zirkus. Schade, dass man so benutzt wird. Danke für deinen Post! Alles Liebe, Mira
Ich hoffe ja, dass bei den Agenturen und Firmen allmählich ein Umdenken stattfindet, wenn sie merken, dass sich die meisten Blogger eben gegen solche Mauscheleien aussprechen…
Super Artikel, sehe das genauso wie du! Ich finde es einfach unprofessionell von Firmen eine Kennzeichnung als sponsored zu verbieten, das ist ein absolutes No-Go für mich und wird abgelehnt.
Keiner hat ein Problem damit wenn gekennzeichnet wird, im Gegenteil. Ich verstehe nicht wieso manchen Firmen Schleichwerbung lieber ist, die Leser sind nicht blöd. Wenn auf vielen Blogs die gleichen Kooperationen auftauchen, kann man 1+1 zusammenzählen.
Es gibt aber auch positive Beispiele von großen Firmen und Shops die auf Kennzeichnungen bestehen und einem trotzdem die Freiheit bieten, den Artikel so zu gestalten wie man möchte! Leider gibt es auch das Gegenteil.
Da stimme ich dir vollkommen zu – es ist unprofessionell und sagt auch viel über ein Unternehmen aus, wenn es seine potentiellen Kunden so „bescheißen“ will, indem es ihnen Werbung vermeintlich unerkannt unterjubelt.
Aber es stimmt, es gibt auch etliche seriöse Agenturen und Firmen – und mit denen arbeite ich sehr gerne zusammen. 🙂
Gut geschrieben! Eine Frage: Reicht es, wenn ich in einem Artikel schreibe „Firma X hat mir Produkt Y zugeschickt/kostenlos zur Verfügung gestellt“ oder muss ich wie ich es öfter bei anderen sehe fett „Sponsored“ o.ä. drüber schreiben?
Hmm, das ist eine gute Frage. Soweit ich weiß, gibt es da noch keine eindeutige Rechtssprechung. In der Vergangenheit habe ich oft auch nur einen entsprechenden Satz im Beitrag eingefügt, weil ich mir denke, dass man einem Leser (oder Anwalt) so viel Grips zutrauen kann – einen gesponsorten Artikel als solchen zu erkennen, wenn da steht, „ich durfte xyz für euch testen“. Aber mittlerweile würde ich es noch deutlicher kennzeichnen, sicher ist sicher.
Ein spannendes Thema! An mich ist (leider) noch niemand herangetreten, unter Beautybloggern ist das aber ziemlich krass 🙂 Ich finde es vor allem für MEINE Glaubwürdigkeit wichtig, klar zu sagen, was Sache ist.
Ich traue mich, für Bücher, die mich interessieren, Rezensionsexemplare anzufordern und erkläre, wie ich dazu gekommen bin. Eiin Buch ist deswegen ja nicht schlechter oder besser, nur weil ich ein paar Euro gespart habe.
Das Problem ist aber: Wenn ‚Anzeige‘ drübersteht, habe ich Vorurteile. ich denke, dass dem Autor das Geld wichtiger als das Produkt ist. Das fällt besonders bei Zeitschriften aus.
Viele Blogger wiederum schreiben ans Ende des Beitrages, dass sie die Produkte zum Testen bekommen haben, und das finde ich gut, solange die eigene Meinung rauskommt.
Schlimm finde ich Leute, die total von einem Produkt schwärmen oder ständig einen lobenden Unterton haben sowie extrem ausführlich sind – das erweckt bei mir oft den Eindruck, dass Geld geflossen ist.
Ein unschönes Negativbeispiel habe ich neulich bei einer Youtuberin gefunden: Sie macht sonst sehr schöne Videos, ist ein netter Mensch – und ein Vid von ihr sprühte vor Werbung. Das ist schade .-(
Was die Do-Follow-Problematik betrifft: Links haben für mich einen Informationsgehalt, und danach setze ich sie – lieber verlinke ich auf den Verlag als auf Amazon, weil dort die originalen Infos zum buch zu finden sind. Wenn ich eine Anfrage bekäme, würde ich auf Not-follow setzen, denke ich.
Ja, für eine andere Webseite habe ich früher auch regelmäßig Bücher zum Rezensieren angefordert. Insbesondere Fachbücher sind ja oft sündhaft teuer, und an so einer Besprechung saß ich dann auch locker mehrere Stunden, weil ich das Buch dafür nicht nur einmal gelesen habe und auch mehr als drei Sätze darüber verloren habe. Da finde ich es auch moralisch durchaus okay, wenn man mit dem Verlag zusammenarbeitet.
Bei extrem positiven Tests werde ich auch misstrauisch. Denn eigentlich gibt es doch überall etwas, was man besser machen könnte. Und das anzusprechen, hilft dem Unternehmen letztlich ja auch, das Produkt zu verbessern… es geht ja in der Regel nicht darum, etwas völlig zu verreißen.
Toller Beitrag!
Nur wenn ich so etwas lese bekomme ich manchmal Angst unglaubwürdig rüber zukommen, obwohl ich keine Kooperation hatte und dennoch ein Produkt, welches ich gut finde zu verlinken. Verstehst du was ich meine?
Lieben Gruß ♥
Danke! 🙂
Jap… neulich habe ich mal über irgendein Produkt geschrieben und dabei extra erwähnt, dass es sich um keine Kooperation handelt. Verkehrte Welt. 😉
Über Do-Follow und No-Follow habe ich hier auch schon geschrieben http://round-about-me-facts.blogspot.de/p/transparenz.html?m=0.
… und diesen Beitrag kann ich nur weiterempfehlen!
Danke dir für den Betrag.
Das Thema ist ja schon ein alter Hut, aber keiner weiß wirklich wie man damit umzugehen hat.
Ich habe oft Anfragen, aber nur die Wenigsten nehme ich wirklich an. Erst nach ein paar eMails und guten Kontakt sage ich vielleicht zu. Aber auch meistens nur zu meinen eigenen Bestimmungen. 😉 Wenn das für die Agentur dann okay ist, dann mach ich gerne mit.
Ich denke in einem gewissen Maß ist es vollkommen in Ordnung, wenn man mit seinem Blog etwas dazuverdienen kann. Es kommt aber auch auf den Blogger an, wie gut er es „vermarkten“ kann. 😉
„Keiner weiß wirklich wie man damit umzugehen hat“ – ich glaube, da steckt auch ganz oft Ignoranz dahinter, bzw. eher kognitive Dissonanz, sprich, man tut etwas, obwohl man weiß, dass es eigentlich falsch ist. So etwas wie Schokolade essen während einer Diät.
Es passiert ja nicht direkt etwas Schlimmes, wenn man sich auf so eine unseriöse Kooperation einlässt – weder klingelt direkt am nächsten Tag ein Anwalt, noch fliegt man direkt aus dem Google-Index. Nur das Geld trudelt auf dem Konto ein.
Aber der schale Beigeschmack bei den Lesern ist ja, und der wirkt wie ein schleichendes Gift für das Blog. Ebenso, wie Googles Sanktionen auch erst ein paar Wochen später eintreten können.
Ich denke auch, dass gegen eine gesunde Menge von Kooparationen nichts einzuwenden ist. Solange ein Blog glaubhaft bleibt und die Inhalte mehr bieten als nur Werbung, ist für mich alles im Lot.
Daumen hoch für deinen Bericht.
Sehr interessant geschrieben. Ich freue mich, ab sofort mehr von dir zu lesen und dir zu folgen!
Dankeschön, und herzlich willkommen als neue Leserin. 🙂
Toller Artikel. Über ein Produkt zu schreiben und extra zu erwähnen, dass es sich um keine Kooperation handelt – da neige ich inzwischen auch schon fast dazu. Das ist traurig, denn eigentlich ist das doch der Normalfall?! Den Blogger Relationscodex habe ich jetzt auch eingebunden, damit ist vielleicht vieles klarer.
Schönes Blog.
LG Sabine
Danke für diesen Post! Vielleicht werden jetzt ja tatsächlich einige Firmen wach.
Ich selbst habe einen Koch- und Backblog und lege Wert auf gute Produkte, achte auf Herkunft, Haltung/Anbau usw. Das ist aber nicht der Schwerpunkt auf meinem Blog. Es geht mehr um Rezepte, Ideen, Tipps und Tricks.
Ich werde auch des öfteren angeschrieben, ob ich nicht über ein bestimmtes Thema oder ein Produkt bloggen möchte.
Dadurch habe ich ein paar sehr seriöse und nette Firmen kennengelernt, die meine echte Meinung über ihr Produkt lesen wollen und hierbei handelt es sich vor allem um fair-trade oder bio-Produkte.
Leider sind aber auch immer wieder Firmen dabei, die mir fast schon verbieten wollen, den Post/das Produkt als gesponsert darzustellen. So etwas lehne ich auch grundsätzlich ab!
Das ist oft wirklich anstrengend, aus den teilweise Meter langen Emails herauszulesen, was die Bedingungen sind.
Insgesamt kann ich nur als Tipp geben, das ich bisher mit fair-trade und Bio Firmen nur gute Erfahrungen gemacht hab. Also Firmen die sich voll und ganz mit ihrem Produkt beschäftigen und auf Qualität, statt Quantität setzen.
Firmen die aber alleine nur zur Vermarktung anderer Firmen da sind, sind meist unseriös.
Aber auch hier kann es natürlich Abweichungen geben.
Liebe Grüße,
Helen von Helens Art Of Cooking <3
Also ich habe an sich noch keine richtig Kooperationen gemacht / angeboten bekommen, jedoch einige Bücher als Rezensionsexemplare bekommen und diese von Tag Eins an auch als solche gekennzeichnet. Die Diskussion um solche „Schleichwerbung“ wird immer größer und ich finde es einfach sehr sehr wichtig und vor allem fair (sich selbst du dem Lesen gegenüber) solche Kooperationen zu kennzeichnen.
Dein Artikel ist super, ich finde ihn richtig lesenswert, vielen vielen Dank dafür!
Und danke für den Tip mit dem Blogger Relations Kodex, den gabe ich jetzt auch mal auf meinem Blog eingespannt. 🙂
Mein Blog ist relativ neu. Ich hatte bisher eine Kooperation mit einer Firma und darin ganz klar geschrieben, dass ich das Produkt teste und am Ende des Posts auch „sponsored by..“ angegeben. Das war überhaupt kein Thema und schon gar kein Problem.
Hatte mich aber schon gewundert über Blogbeiträge, in denen keinesfalls deutlich angegeben wurde, dass es sich um einen Produkttest handelt. Mir wäre nie der Gedanke gekommen, dass das seitens der Firma gewünscht wird.
Danke für deine interessanten Ausführungen.
LG Paula
Pingback: Wochenrückblick KW 26 | Sternenwind
Ich bin vor kurzem zum ersten Mal mit dieser Thematik konfrontiert worden, als ich einen ominösen Email-Kontakt zu einer hier ungenannt bleibenden Firma hatte…. da ich null Ahnung hatte und mein Blog auch auf non-profit ausgelegt ist, habe ich die Auseinandersetzung veröffentlicht, dadurch einiges auch aus den Kommentaren anderer Blogger gelernt.. und am Ende gar das Statement einer Anwältin dazu erhalten. Insgesamt sehr lehrreich, das Ganze am eigenen Leib zu erfahren..!
http://thelifeinfrontofmyeyes.blogspot.de/2014/06/verkaufe-ich-fur-35-meine-seele.html
Mein Beitrag war sehr unsortiert, aber prinzipiell liest er sich wie Deiner, nur hast du viel mehr Hintergrundwissen. Deswegen werde ich dich gleich mal verlinken 😀
LG
Ich musste gerade sehr grinsen, wie du deine Anfrage auseinandergepflückt hast… Heizdecken ftw! 😀
Hallo,
danke für deinen Beitrag und die Möglichkeit es mal „aus der anderen Perspektive“ zu sehen. Wir selbst sind eine Agentur und schreiben häufiger Blogs für unsere Kunden an. Problem dabei ist jedoch, dass die meisten Blogs keine Rückmeldung geben. Das ist meist sehr schade, weil wir diese gezielt auswählen.
Ich wäre froh darüber, wenn die Blogs sagen würden „aber nur, wenn Sponsored Post dranstehen darf“. Es erfüllt zwar nicht den Nutzen für Google zu 100%, macht aus deinen genannten Gründen, aber absolut Sinn.
Viel Erfolg noch beim Bloggen
Hendrik
Ich finde es ganz spannend, auch mal die Sicht einer Agentur zu hören! 🙂 Keine Antwort zu bekommen, ist natürlich frustrierend… ich gebe mir Mühe, alle Mails zu beantworten (auch wenn es eine Absage wird) – außer bei denen, die absolut generisch sind. So à la: „Guten Tag Frau / Herr, bei unserer Recherche sind wir auf Ihre Website gestoßen. Wollen Sie schnell und unkompliziert 20 EUR verdienen? … „
Auf meinem Blog schreibe ich zu sehr vielen unterschiedlichen Themen recht oft sehr lange Texte – über Dinge, die mich interessieren und wo ich ganz persönlich der Meinung bin, dass sie ein wenig Unterstützung gebrauchen können. Hier ist die Grenze wahrscheinlich schon recht dünn (Was ist davon Werbung, was nicht?) – umso wichtiger ist es meiner Meinung nach, dass man als Leser unterscheiden kann, was ein Blogger frei von der Leber weg geschrieben hat und was nicht.
Was ich mir gut vorstellen könnte, ist, dass man als Blogger einen Hinweis auf seiner Site anbringt, frei nach dem Motto „Das sind meine Themen und ich schreibe Produkttests, ihr könnt mich kontaktieren“ oder“Liebe Agenturen, Werbung in welcher Art auch immer ist nicht erwünscht“. Macht vielleicht einige Dinge etwas einfacher, weil damit die Grenzen von vornherein abgesteckt werden. Agenturen sparen sich die Arbeit und als Blogger lösche ich vielleicht eine Anfrage weniger aus meinem Spam-Ordner 😉 .
Wenn du aus freien Stücken etwas vorstellst und lobst, ohne dafür in irgendeiner Weise entlohnt zu werden, dann ist es – in meinen Augen – keine Werbung.
In meinem MediaKit habe ich mittlerweile ganz genau aufgeführt, welche Formen einer Kooperation hier auf neontrauma.de möglich sind und zu welchen Bedingungen… ich hoffe, das spart Frust auf beiden Seiten.
Vielen Dank für die Zusammenstellung – sehr informativ! Deine Argumentation ist nachvollziehbar und meiner Meinung nach absolut richtig. Ob die Firmen das nun möchten oder nicht: Offenheit kommt bei den Lesern einfach am besten an.
Naja – und letztlich ist ein gutes Image für eine Firma doch auch verdammt wichtig.
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Pingback: dofollow- oder nofollow-Links auf Blogs? | Bloghexe
Pingback: Blogger, zieh dich aus! | [Der:Die:Das] Blog
Vielen Dank für den super Beitrag!
Ich hoffe, dass auch durch solche Beiträge die Agenturen und Firmen endlich umdenken.
Ich habe selbst auch schon Anfragen abgelehnt, weil ich bei dieser Art von Heimlichtuerei und Leser Verarsche nicht mitmachen möchte, ich glaube das hat die Anfrager immer irgendwie überrascht^^
Ich finde man kann auf das Thema nicht oft genug hinweisen, es ist so traurig, dass man es immer noch muss. Mittlerweile sollten doch die meisten Blogger, die zumindest schon eine Weile bloggen, wissen. Immer wieder stoße ich auf Blogs wo auf gut deutsch gesagt der Leser einfach nur verarscht wird und ständig nicht gekennzeichnete Posts kommen. Noch schlimmer ist es dann wenn sowas bei Bloggern kommt von denen man eigentlich genau weiß, dass sie darüber Bescheid wissen. Sowas macht mich dann aus Leser- und Bloggersicht unglaublich wütend.
Firmen, die einen so anschreiben antworte ich auch immer und reibe denen unter die Nase, dass sie sich von mir eine Straftat wünschen und teile denen unmissverständlich aber auf einem gewissen Niveau meine Ansicht dazu mit…
Das hast du sehr schön geschrieben. Damals als Anfänger wusste ich von all dem nichts und habe blauäugig mich über Koops gefreut und dachte, dass sei alles ganz legitim, wenn die Firma etwas vorschrieb. Natürlich wird man im Laufe der Zeit schlauer! Mich wundert es aber wirklich, das namenhafte Unternehmen darauf bestehen, dass keine Markierung gesetzt wird oder man einen Do-Follow Link setzt. Spricht man die Firmen darauf an bzw schreibt was rechtens ist, wird das abgetan. Also ich könnte etliche namenhaften Firmen nennen. Ich finde das echt traurig. Was ist denn so schlimm dabei zu erwähnen, dass es ein Sponsored Post ist oder eine Anzeige? Als Blogger nimmt man ja nur Koops an, die man gut findet bzw das Produkt klasse findet. Wegen solcher Firmen entgehen ehrlichen Bloggern viele Aufträge 🙁
Hallo Svenja,
ja, ich erlebe das auch immer wieder bei großen Firmen, bei denen ich eigentlich gedacht hätte, dass sie professioneller aufgestellt sind. Wirft kein sehr seriöses Licht auf sie… ich mein, mittlerweile ist es eh einem Großteil der Leute klar, wie der Hase läuft – dass Blogger Geld dafür bekommen, wenn sie über Produkte schreiben, und dass da eben extrem viel gesponsert wird und der Blogger eben nicht den ganzen Kram selber kauft. Das liegt auf der Hand, selbst wenn keine Werbe-Kennzeichnung dran steht… mittlerweile ist es ja schon eher so, dass man bewusst erwähnt, wenn man ein Produkt wirklich selber gekauft hat und es trotzdem vorstellt, auch ohne Kooperationshintergrund.
Kann immer nur den Kopf schütteln, wenn ich aus den bekannten Gründen eine Anfrage ablehne und einige Zeit später wird das Produkt dann auf diversen anderen Blogs vorgestellt, natürlich ohne Kennzeichnung… Leute, lasst euch doch nicht so ausnutzen. :/
Liebe Anne,
vielen lieben Dank für diesen tollen Artikel!!! Auch wenn er jetzt schon ein wenig älter ist hat er mir doch sehr geholfen als wir vorgestern – knapp 3 Monate nach Launch unseres Blogs – unsere erste Kooperationsanfrage bekamen. Das Unternehmen wollte allerdings keinen No-Follow Link. Daher wurde aus der Zusammenarbeit nun erst einmal nichts da wir dies ablehnten. Eine Kennzeichnung als Werbung wäre aber kein Problem gewesen. Jedenfalls wurde sich darüber nicht negativ geäußert. Sagt Ihr den Unternehmen denn immer VORHER, dass Ihr nur mit No-Follow Tag verlinkt? Oder macht Ihr es einfach? Da wäre ich noch über eine Info dankbar. Und vielleicht auch etwas darüber zu erfahren was man preislich so am Anfang verlangen kann – wie sind da Eure Erfahrungswerte? Ich kann Euch ja dann mal verraten was das Unternehmen an Entgeld angeboten hat 😉
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