Deine Leser ansprechen: „du“ oder „ihr“?

Vielleicht machst du es unbewusst. Vielleicht mal so und mal so. Und vielleicht fragst du dich, was eigentlich besser ist: solltest du deine Leser in der Mehrzahl ansprechen, also „ihr“ schreiben, oder lieber „du“?

Ich selber habe lange Zeit „ihr“ verwendet, ohne weiter darüber nachzudenken. Da du als Blogger in der Regel von mehreren Lesern Kommentare erhältst und nicht nur von einem, ist das ja irgendwie naheliegend. Zudem adressieren die allermeisten Blogs ihre Leser im Plural, sodass man es einfach gewöhnt ist.

Seit einigen Wochen bin ich allerdings dazu übegegangen, in der „du“-Form zu schreiben. Und warum? – Dazu schauen wir uns mal ein paar Hintergründe an. 🙂

Was es mit dir als Leser macht, wenn „ihr“ verwendet wird

Stell dir vor, du liest ein Rezept oder ein Tutorial.
„Vermischt als nächstes alle Zutaten, dann knetet sie zu einem Teig“, oder „Öffnet die Datei page.php und scrollt bis zu Zeile 134“.

Welche Assoziation hast du dabei? – Genau, es gibt eine Art Lehrer, der alles erklärt, und eine mehr oder weniger große Gruppe von Schülern, die die Anweisungen befolgt. Frontalunterricht. Urgh.

Und wie ist es hiermit? „Vermische als nächstes alle Zutaten, dann knete sie zu einem Teig“, „Öffne die Datei page.php und scroll bis zu Zeile 134“.

Eine 1:1-Beziehung. Ein Mensch, der ein Problem hat (in dem Falle du, weil du erfahren möchtest, wie du diesen unheimlich leckeren Kuchen backen kannst), und ein Mensch, der genau dir dabei hilft. Coach statt Frontalunterricht.
Das ist viel individueller und netter, oder?

Klar, letztlich erfährst du in beiden Fällen das, was du wissen willst. Der Kuchen wird so oder so gut und dein Layout kannst du mit Hilfe beider Formen ändern. Aber es geht um die unterbewusste Wirkung, die der Schreibstil auf dich hat.
Darauf gehe ich weiter unten noch näher ein.  🙂

Was es mit dir als Blogger macht, wenn du „ihr“ verwendest

Okay. Du hast also ein Thema im Kopf und beginnst, in die Tasten zu hauen. An wen denkst du dabei, während du schreibst? Vermutlich an niemand Konkretes. Du sitzt halt an deinem Schreibtisch und lässt deinen Artikel gleich auf eine mehr oder wenige anonyme Leserschaft los.

Bist du mal bei einem Konzert oder einer Aufführung auf einer Bühne gestanden? – Du weißt, dass das Publikum direkt vor dir ist, aber weil es im Saal meistens dunkel ist und du selber im hellen Scheinwerferlicht stehst, erkennst du die Gesichter nicht wirklich, allenfalls in den ersten beiden Reihen. Du trittst also vor einem weitestgehend unbekannten Publikum auf, auch wenn du vermutest, dass zum Beispiel deine Clique da sein wird, weil sie eigentlich immer kommt.

Deine Clique sind deine Stammleser, die regelmäßig kommentieren und bei denen du dir relativ sicher sein kannst, dass sie auch diesen Artikel lesen werden. Aber wer das sonst noch so lesen wird, weißt du nicht.

Und was machst du, wenn du auf der Bühne stehst? Du performst für alle – für deine Clique, für die mit der Dauerkarte, für die Gelegenheitsbesucher, für die anwesende Presse und und und – und am Ende wartest du halt auf die Reaktion des Publikums. Darauf, wer einen Kommentar schreibt.

Das ist eine ganz andere Einstellung, als wenn du einer Freundin eine Matheaufgabe erklärst und dabei im Hinterkopf hast, welchen Wissensstand sie ungefähr hat. Übertragen auf ein Rezept oder eine Bastelanleitung heißt das: wenn du für alle schreibst, weißt du nicht, wo du den einzelnen Leser abholen musst. Weiß er, worauf man beim Bedienen einer Nähmaschine achten muss? Kennt er die Abkürzungen, die du verwendest?

Das direkte Ansprechen über die „du“-Form hilft dir, individueller auf deine Leser einzugehen. Dir zu vergegenwärtigen, dass „da draußen“ ein konkreter Mensch mit all seinen Fragen und Gedanken und Meinungen vor seinem Monitor sitzt und deinen Artikel lesen wird – nicht nur irgendeine diffuse Menge.

Finde deine Zielgruppe

[Tweet „Wer für alle schreibt, schreibt für niemanden.“]

Über diesen klugen Satz bin ich neulich gestolpert. Du kannst es nicht allen Lesern Recht machen: die einen wünschen sich mehr Beiträge aus Kategorie A, die anderen finden genau die langweilig und lieben dafür deine Artikel über Thema B. Die einen sind professionelle Webdesigner und gähnen (bzw. klicken sich weg!), wenn du erläuterst, was der Unterschied zwischen HTML und CSS ist. Den anderen schwirren dicke Fragezeichen über dem Kopf, wenn sie bei Blogger plötzlich ohne weitere Erklärung einen Code einfügen sollen, und womöglich schließen sie deinen Blog überfordert und frustriert und kommen so schnell nicht wieder.

Allen kannst du es einfach nie Recht machen. Aber du kannst deine Zielgruppe identifizieren und genau für die schreiben. Finde heraus, welche Probleme deine Zielgruppe hat, und finde Lösungen dafür. Wenn deine Leser total auf deine Reiseberichte abfahren und dir mit ihren begeisterten Kommentaren die Bude einrennen, während der Mascara-Test unkommentiert vor sich hin verstaubt… dann ist das ein klares Zeichen. Mehr Reiseberichte, bitte! Investiere deine Zeit in das, was sich lohnt, wo du Rückmeldungen bekommst.

Auf den ersten Blick verlierst du damit zwar potentielle Leser – in dem Fall die riesige Menge von Leuten, die Mascara benutzen und womöglich Blogberichte darüber lesen. Aber du gewinnst konkrete, treue Stammleser, von denen dein Blog letztlich mehr hat. Nämlich eine Beziehung.

Warum du eine Beziehung zu deinen Lesern brauchst

Ich persönlich freue mich sehr, wenn sich durch das Bloggen Bekanntschaften und Freundschaften ergeben. Wenn jemand regelmäßig bei mir mitliest und kommentiert, so wie ich umgekehrt Stammleser und -kommentator auf dem anderen Blog bin.

Vorhin habe ich mit dem Besten, der selber kein Blogger ist, über dieses „du vs. ihr“-Thema gesprochen. Und was meinte er? Dass ihm das Duzen von Ikea wahnsinnig auf den Senkel geht, weil er es aufdringlich findet und vollkommen unpassend für eine Geschäftsbeziehung. Schließlich will er dort Regale kaufen und keine Freundschaften. Da ist eindeutig was dran. 😉

Mit Blogs verhält es sich allerdings anders. In der Blogosphäre ist das „du“ einfach normal, und in den allermeisten Fällen geht es bei Blogs auch nicht darum, etwas verkaufen zu wollen. Es geht darum, gelesen zu werden. Ein Blog ohne Leser ist schließlich irgendwie witzlos, oder?

Es gibt Tausende von Blogs, alleine in der deutschsprachigen Blogosphäre. Selbst wenn du über ein Nischenthema schreibst, führst du höchstwahrscheinlich nicht den einzigen Blog darüber. Mal ganz zu schweigen davon, wie es bei populären Kategorien wie Lifestyle- oder Beautyblogs aussieht.
Die „Konkurrenz“ ist einfach immens. Und Konkurrenz meine ich hier nicht im negativen Sinne, der mit Neid und unfairem Verhalten einhergeht. Es ist einfach nur so, dass die  Anzahl von Bloglesern mehr oder weniger begrenzt ist und dass diese nicht unendlich viel Zeit haben, um alle möglichen Blogs zu besuchen, sich zu merken und wiederzukommen.

Du brauchst also etwas, was dich aus der Masse hervorstechen lässt (guter Inhalt!) – und etwas, was aus einem Besucher einen Stammleser werden lässt. Und hier schließt sich der Kreis.
Wir Menschen sind soziale Wesen. Wir ticken einfach so, dass wir Beziehungen zu anderen Menschen brauchen. Genau aus diesem Grund tragen 90% aller Frauenzeitschriften einen Frauennamen – weil sie wie eine Freundin (ha! noch ein Titel!) wirken wollen. Eine Freundin mag man, eine Freundin geht auf einen ein und hilft, einer Freundin ist man treu.

Mit Blogs ist das so ähnlich: unterbewusst macht es einen Unterschied, ob ich als einer von vielen Lesern wahrgenommen werde, als anonymer Teil einer Menge… oder ob mich ein Blogger persönlich anspricht. Ob er einen Haufen Artikel anbietet und ich mir halt das raussuche, was mich interessiert, oder ob da jemand tatsächlich mein Problem löst, auf meine Fragen antwortet.

Wie gesagt – am eigentlichen Inhalt ändert die Anrede natürlich erst einmal nichts. Wenn du spannende, hilfreiche oder lustige Artikel schreibst, gewinnst du in beiden Fällen Stammleser. Auch wenn du im Artikel „ihr“ verwendest, wirst du auf einzelne Kommentare vermutlich mit „du“ antworten. Auch in der „ihr“-Form kannst du konkrete Probleme lösen.
Aber deine Leser schon im Beitrag persönlich anzusprechen, ist sozusagen das i-Tüpfelchen beim Aufbauen einer Beziehung.

[Tweet „Deine Blogleser persönlich anzusprechen, ist das i-Tüpfelchen beim Aufbauen einer Beziehung.“]

Wie gesagt, früher habe ich immer in der „ihr“-Form gebloggt. Vor einigen Wochen bin ich dann zum Duzen übergegangen, nachdem ich beim Lesen auf anderen Blogs mal darauf geachtet habe. Und ich habe festgestellt, dass ich seitdem im Schnitt mehr Kommentare erhalte und auch öfter Rückmeldungen per Mail. Ich finde, das ist ein gutes Zeichen. 🙂

Und du?

Sprichst du deine Leser über „du“ oder „ihr“ an? Bewusst?
Was findest du als Leser besser?

45 Kommentare zu „Deine Leser ansprechen: „du“ oder „ihr“?“

  1. Ich habe auch immer gerätselt was wohl besser ist, du oder ihr. Habe glaube auch schon hin und her gewechselt. Du liegst echt vollkommen richtig und ich werde jetzt zum Du überwechseln 🙂

    Liebe Grüße Dani

  2. Du hast ein sehr interessantes Thema aufgegriffen. Darüber mache ich mir seit meinen Bloganfängen bei so ziemlich jedem Beitrag Gedanken „Wie machst du das jetzt? Du oder ihr?“
    Ich bin da auch sehr hin und her gerissen: Auf der einen Seite sehe ich das so wie dein Freund: Mich nervt das Duzen bei IKEA und auch bei einigen Youtubern. Gleichzeitig denke ich aber auch, dass das „ihr“ etwas unpersönlicher ist. Dass es belehrend wirken kann, war mir bisher noch gar nicht klar aber es macht Sinn.
    Bei Rezepten z.B. spreche ich im Allgemeinen immer die Mehrzahl an, wenn es aber an die Zubereitung geht, schreibe ich „du“. Verrückt irgendwie und so gar nicht einheitlich. 😀 Ich kann mir vorstellen, dass der Leser sich dann ein bisschen verloren vorkommt – unterbewusst.

    Ich werde es aber auch mal ausprobieren, es so zu handhaben wie du: Einfach mal persönlicher werden und duzen.

  3. Ich spreche meine Leser mit ‚ihr‘ an. Aus dem einfachen Grund, dass ich selbst nicht mit ‚du‘ angesprochen mag und deswegen auch meine Leser nicht so ansprechen will. Ich mag es gar nicht, nein es stört mich sogar fast, wenn ich so direkt angesprochen werde. Hier in Österreich gibt es einen Radiosender der das so direkt macht. Wenn ich den Sender höre bekomme ich jedes Mal Aggressionen und schalte weg. Für mich ist es irgendwie unhöflich von so einem Medium wie dem Radio, der oft den ganzen Tag einfach nur so vor sich hin läuft, persönlich angesprochen werden. Und genauso ist es auf Blogs. Wenn ich sie lesen will, dann lese ich sie sowieso – da musst du mich nicht noch persönlich abholen – für mich persönlich ist das nicht das i-Tüpfelchen bei einem Blogbeitrag sondern eher das (x), das mich den Blog wegklicken lässt.

  4. Hi,

    danke für den schönen Beitrag!

    Ich finde es auch persönlicher zu duzen. Trotzdem ist es mir am Anfang schwer gefallen und tut es manchmal noch immer… Bisher hat sich auch noch keiner beschwert. Allerdings kam mein Bruder vor ein paar Wochen zu mir und fragte: „Du Barbara, ich kenne mich mit Blogs ja nicht aus, aber wer ist denn bitte schön der „Du“?“. Anscheinend war er ganz schön verwirrt und hat nicht verstanden, warum ich ihn persönlich anspreche. 😀

    Liebe Grüße
    Barbara

  5. Interessanter Gedanke, wobei ich mich persönlich mehr frage ob ich meine Leser überhaupt duzen soll, oder doch beim förmlicheren Sie bleibe. Im realem Leben kommt mir nämlich ein Du gegenüber erwachsenen Menschen nicht so leicht über die Lippen. Im virtuellen Raum kann man sich der Duzerei kaum entziehen, vor allem in den social media Kanälen, was ich manchmal sehr bedauere, weil das Du-Wort eigentlich doch sehr persönlich, beinahe intim, ist. Wenn schon eine persönliche Anrede, dann würde ich es vom Artikel abhängig machen, wobei ich eher zu Mehrzahl tendiere. Liebe Grüße Claudia

  6. Ich spreche meine Leser meistens mit „ihr“ an, glaube ich. Irgendwann habe ich mal darüber nachgedacht, was eigentlich angemessen ist, aber da bin ich zu keinem Entschluss gekommen. Das „ihr“ klang mir da irgendwie so unsympatisch…
    Naja, ich schätze, ich sollte vielleicht auch mit „du“ weiter schreiben.
    Danke für den tollen Artikel!

  7. Interessante Frage. Ich hab selbst schon oft darüber nachgedacht, was besser ist und bin nie so richtig zu einer Entscheidung gekommen.

    Deine Erklärung zum duzen finde ich gut: Es ändert meine eigene Einstellung als Autorin und das ist sehr wichtig für einen gelungenen Text. Wichtiger vielleicht als nur die Frage nach der Anrede.

    Trotzdem bin ich mir unschlüssig. Das du kann meiner Meinung nach schon aufdringlich wirken und, wenn ich es selbst verwende, kommt es mir immer ein wenig künstlich vor. Fühl sich irgendwie nicht richtig an.

  8. Ein sehr interessantes Thema. Habe ich mir nie Gedanken drüber gemacht. Ich bin immer von einer Gruppe Leser ausgegangen und habe in der „ihr“-Form geschrieben. Aber es klingt natürlich unpersönlich, wenn man fragt „wie geht es euch“ als wenn man den Leser konkret anspricht.
    Komisch finde ich das „du“ allerdings bei einer youtuberin. Fast alle sprechen in der „ihr“-Form, aber eine spricht ihre Zuschauer ganz bewusst mit „du“ an und irgendwie finde ich das als Video komisch. Ich zucke da jedes mal zusammen. Obwohl sie ja recht hat. Hier sitze ja nur ich. xD
    Ich werde beim nächsten Artikel versuchen auf „du“ zu wechseln. Mal sehen, wie mir das gefällt. 🙂

  9. Sehr guter Beitrag über ein schwieriges Thema. Deine Argumente sind sehr gut, logisch und schlüssig. Ich versuche das auch immer mal, schwanke dann aber beim Schreiben schon wieder zum „Ihr“ rüber, ganz unbewusst.

    Vielleicht liegt das bei mir daran, das ich ab jnd zu auch Schulungen gebe und da auch mit der „Ihr“ Ansprache arbeite… logisch, da sotzen ja immer mehrere Teilnehmer.

    Das ist so verinnerlicht, da müßte ich mal dran arbeiten.

    Natürlich wird es Leser geben, die durch die direkte Ansprache abgeschreckt werden. Dafür gibt es andere, welche die „Ihr“-Form nicht schön finden. Da man es eh nicht allen recht machen kann, sollte man hier seinen eigenen Stil durchziehen.

    Ich persönlich werde das vielleicht noch mal probieren….

    LG Thomas

  10. Ich fühle mich mit dem DU sehr unwohl, auch auf diesem Blog. Es ist mir zu persönlich. Einerseits, weil die Debatte darum von diesem Argument beherrscht wird, andererseits, weil es zuviel Nähe ist.

    Ich fühle mich, als wenn ich dir gegenübersitze, du mir etwas erklären willst – aber ich will nicht immer diese Aufmerksamkeit. Als Leser möchte ich die Wahl haben, ob ich lese oder nicht, und das geht einfacher, wenn ich mich als Teil der Masse fühle. Der positive Effekt der Bindung, die du angesprochen hast, verkehrt sich ins Gegenteil, wenn er zu heftig wird.

    Außerdem wirkt das Du, als ob du beschränkt bist – wenn du bei der Leserschaft nicht zur Seite guckst, also das IHR siehst, könnte das bei den Themen ähnlich sein. Natürlich ist es nicht so, aber… es spielt unterschwellig eine Rolle.

    Ich kenne einen Verlag, der in seinen Klappentexten auch seine Leser mit Du ansprichst. Zuerst war das ungewöhnlich, weil man nicht wusste, wer dahinter steht. Mit DU kann man also, ohne, dass man sich kennt, auch Vertrauen erzeugen – man stärkt die Biindung nicht nur, man baut sie auf. Aber das funktioniert besser, wenn man zusätzliche Infos hat.

    Ich glaube, und du deutest das auch an, dass das DU gut ist, wenn man einen festen Stamm hat. Da man beim Bloggen aber ständig neue Leser findet, die einen nicht kennen, finde ich IHR besser.

    Auf meinem Blog verzichtet ich übrigens auf jede Anrede 🙂

  11. Pingback: Das Beste der Woche aus unserem RSS-Reader (KW34) - Reisen-Fotografie.de

  12. Vielen lieben Dank für deine Zeilen.
    Ich finde das du viel persönlicher und halte es auch so auf meinem Blog. Wobei ich denke, dass es auch da immer auf das Thema des Blogs & die damit verbundene Leserschaft ankommt.

  13. Ehrlich gesagt habe ich da noch gar nicht so aufgepasst ob ich meine Leser mit „du“ oder „ihr“ anspreche. Aber ich vermute mal „ihr“. Auf jeden Fall ist es ein interessanter Artikel der zum Nachdenken einlädt und mir bestimmt die ein oder andere Frage aufwirft. 🙂

    Danke.

    Liebe Grüße und einen tollen Start in die neue Woche. ^^
    Shanee

  14. Wow! Sehr sehr interessanter Post! Ich glaube einfach, dass es da verschiedene Meinungen gibt und man, wie gesagt, es niemals jedem recht machen kann. (was auch garnicht nötig ist) 🙂
    Liebe Grüße 🙂
    Angi

  15. Pingback: Travel: 11 sehenswerte Plätze in Aachen | liebeslieschen

  16. Ich finde deine Argumentation ehrlich gesagt nicht schlüssig.
    Wenn ich eine Person anspreche, verwende ich das „du“, dann ist es persönlich. Wenn ich aber mehrere oder gar sehr viele Personen anspreche, kann ich noch so oft „du“ verwenden – es wird dadurch nicht persönlicher, sondern nur grammatikalisch falsch. Ich empfinde es auch als heuchlerisch und unsympathisch, wenn eine große Masse an Personen angesprochen wird (wie auf jedem öffentlichen Blog), dann aber durchs „du“ so getan wird, als richte sich der Beitrag an mich persönlich. Das tut er nicht, das kann und will er nicht leisten, und das ist okay.

    Bei Anleitungen und Rezepten ist es in der deutschen Sprache üblich, eine Einzelperson anzusprechen, da mache ich es auch. Bewusst. Ansonsten mag ich es nicht. Youtuber, die duzen, abonniere ich nicht, Blogs, die duzen, lese ich zuweil nur ungern.

    Den Ikea-Vergleich finde ich nicht ganz passend, da geht es doch um „du“ vs. „Sie“ – und siezen ist wohl auf den meisten Blogs keine Option 😀

    1. Mh, ich find’s interessant, wie viele verschiedene Sichtweisen es da gibt und dass das „Du“ teilweise als so befremdlich wahrgenommen wird.
      Ich habe da jetzt in letzter Zeit auf anderen Blogs nochmal verstärkt drauf geachtet… bei Tutorials finde ich das „Du“ tatsächlich angenehmer. Einzig bei Einträgen, in dem irgendwelche Fotos oder Einkäufe präsentiert werden, irritiert mich dann ein „ich zeige dir jetzt mal…“ Mhh.

      Rezepte sind im Deutschen üblicherweise übrigens ganz unpersönlich formuliert – „die Möhren kleinschneiden, dann in die Pfanne geben“. Eben, um so knapp wie möglich zu sein. Das finde ich auf Blogs unschön

  17. Ich meine immer „ihr“ zu schreiben. Ich richte mich schließlich nicht nur an eine einzige Person.
    Deine Argumentation kann ich zum Teil nachvollziehen und du sagst ja auch, dass das alles unterbewusst abläuft, aber ich kann mir trotzdem nicht so recht vorstellen, dass davon jetzt abhängt ob ich einen Blog (regelmäßig) lese oder nicht.
    Und dann denke ich wiederum an YT-Videos. Da ist es mir mal massiv negativ aufgefallen, dass die Youtuberin ihre Zuschauer direkt mit „Du“ anspricht. Ich mag das überhaupt nicht. Das mag ja persönlicher sein, aber in dem Fall möchte ich mich nicht so persönlich angesprochen fühlen. Bei einem Radiosender hatte ich das auch schonmal. Fand ich total nervig.
    Hier auf dem Blog ist es mir jetzt aber gar nicht so aufgefallen. Mir bleibt als Fazit also, dass es mir auf Blogs ziemlich egal ist, aber generell bin ich irgendwie doch eher für „ihr“.

  18. Tolles Thema!
    Du / Sie / Ihr … Ob bei einem Einkauf, in der Arbeit, im TV oder eben auch im Blog. Oft muss man überlegen, was angebracht ist.
    Nach dem Lesen deines Post habe ich erstmal nachgeschaut und ja: Ganz unbewusst (ehrlich!) schreibe ich „IHR“. Ohne darüber nachzudenken.
    Und in vielen Blogs wird auch „ihr“ geschrieben und ich überelge gerade was ich interessant finde. Es kommt auch glaube ich oftmals auf den Inhalt des Blogs an aber das „DU“ finde ich definitv interessanter. Ich habe dann das Gefühl, dass ich gerade persönlich angesprochen werde.
    Vielen Dank für das interessante Thema!
    Liebe Grüße!

  19. Hallo Neontrauma,

    also ich blogge selbst und lese auch Blogbeiträge anderer. Persönlich verwende ich die „Ihr“-Form, weil ich mir denke „diesen Beitrag liest nicht nur eine Person, wäre ja auch schade, er soll möglichst viele Personen erreichen“. Irgendwie fände ich es für mich persönlich geheuchelt, wenn ich in der „Du“-Form schreiben würde. Mir ist ja klar, dass es mehrere Personen lesen, die ich gar nicht kenne, wieso dann einen auf guten Freund machen und duzen? Das Du verwende ich viel lieber auf Facebook, da ich dann direkt im Kontakt zu den Lesern stehe. Oder natürlich bei den Kommentaren. Ich mag es auch nicht, wenn ich Blogs in der „Du“-Form lese, dann komme ich mir beobachtet vor *lach* Als ob der Blogger auf der anderen Seite sitzt und genau verfolgt, was ich so mache… Ich sehe ein, dass es sinnvoll sein kann gerade bei Tutorials in das „Du“ zu wechseln. Sowas habe ich zwar nicht, aber dafür Rezepte. Da schreibe ich dann manchmal in der „man“-Form oder direkt komplett mit Passivkonstruktionen und verzichte komplett auf eine persönliche Ansprache. Bisher hat sich niemand direkt über meinen Stil beschwert, aber dafür wurde er sogar gelobt. Was nicht heißt, dass die „Ihr“-Form gut oder „Du“ schlecht ist. Vielleicht hätte ich mit der „Du“-Form sogar noch mehr Leser? Allerdings würde es nicht meinem Wesen entsprechen, ich fühle mich dabei nicht wohl, daher bleibt es erstmal beim „Ihr“. Das Wichtigste ist a auch, der Spaß am Schreiben und, dass man hinter dem, was man tut steht. So machst du es ja auch und ich finde es prima! Selbst, wenn ich mich beobachtet fühle (*g*), lese ich gern in deinen Blog, vor allem für die SEO-Tipps 😉

    Liebe Grüße
    Yasmin

    ‪#‎BloKoDe14‬

  20. Ich habe auch mit einem „ihr“ angefangen.. dann habe ich einen Blog gefunden, der mit „du“ geschrieben hat. Das fand ich so toll, das ich meine Art anzusprechen auch geändert habe. Mittlerweile, wohl aus gewohnheit, bin ich wieder beim „ihr“ gelandet. Tja, jetzt nach deinem Beitrag bin ich irgendwie wieder hin- und hergerissen 😀 Ich muss aber ehrlich sagen, das ich wenige Blogs lese und vieles nur überfliege, bis endlich die Fotos kommen *g*. Daher ist es mir persönlich nicht so aufgefallen, wie meine gelesenen Blogs mich ansprechen. Ich glaube auch nicht, das ich einen Blog länger oder öfter lesen würde, wenn mich dieser mit „du“ anspricht. Entweder ich mag den Blog wie er ist, oder eben nicht. Zumindest ist mir kein Blog „unsymphatisch“ oder weniger lesenswert, nur weil er mit „du“ oder „ihr“ anspricht.

    Deinen Blog werde ich wohl jetzt öfter besuchen… gerade die „Bloggen“-Themen interessieren mich… Hab noch einen ganz tollen Sonntag 🙂
    LG Sabine

  21. Pingback: Weekly Me 37 // 2014 | Soul Rebell

  22. Hallo Anne,

    ich melde mich heute bei Dir, weil ich Dir für diesen Gedankenanstoß danken möchte. Skeptisch war ich nach Deinem Beitrag, ob das wirklich etwas aus macht. Aber jetzt ist etwas mehr als ein Monat vergangen und nun weiß ich, ja, es macht etwas aus. Seit dem das „Du“ das „Ihr/Euch“ abgelöst hat, bekomme ich mehr Kommentare. OK, ich habe einen kleinen Blog und viele Kommentare sind es immer noch nicht, aber es hat sich zum positiven verändert. Dafür möchte ich Dir danken! :* Der Austausch mit den Lesern ist schließlich besonders schön.

    Ganz liebe Grüße,

    Tina

  23. Pingback: Du oder Sie, Ihr oder Du? - Bloggerhobby

  24. Hi,
    ich bin gerade erst über diesen Artikel gestolpert und kanns mir jetzt nicht verkneifen, heimlich einen späten Kommentar hierzulassen:
    Ich finde die „Du“-Variante als Leser eher unangenehm, konnte das aber nie so richtig benennen. Ich glaube, es liegt daran, dass ich einerseits weiß, dass auch andere Menschen diesen Artikel lesen und das auch ohne große Eifersucht akzeptieren kann. Andererseits haben auch diese ganzen „Blogs“ wie schnell-geld-im-internet-verdienen.klickmichan.com o.ä. auch gerne dieses Du, eben um den potentiellen Leser abzuholen. Wenn ich einen Blogbeitrag lese, bin ich aber schon abgeholt.
    Dass ich mich beobachtet fühle, kommt noch erschwerend hinzu, gerade so in NSA-Zeiten D:

    Das ganze ist aber, verglichen mit den anderen Kommentaren hier, eher untypisch für Blog-Leser. Von dem her geht das schon in Ordnung. Wer die Entscheidung nicht treffen mag, soll es wie ich machen: Einfach nur über sich selbst schreiben 😀 Solange keiner anfängt, beides zu kombinieren (du/ihr), um ja keinen Leser vor den Kopf zu stoßen, kann ich damit leben….

    Übrigens voll schön hier, ey 😉

  25. Pingback: Wie sollte man seine Leser ansprechen? Mit "du" oder "ihr"? - Umecken.de

  26. Ich schreibe im Blog auch mit du statt ihr. Da hast du nämlich recht, das kommt ganz anders an. Allein beim Lesen dieses Artikels hat es mir sehr gut gefallen, dass du alles mit du geschrieben hast. Letztendlich liest ja immer nur eine einzige Person den Text für sich selbst. Es haben sich glaube ich einfach alle an dieses ihr total gewöhnt, dass es teilweise manchmal komisch wirkt, wenn jemand du sagt 😉

  27. Pingback: Du oder Sie, Ihr oder Du? Anrede im Blog - Reisen-Fotografie.de

  28. Darüber hatte ich mir tatsächlich auch schon Gedanken gemacht, bin dann aber glaube ich von Post zu Post undifferenziert vom Du zum Ihr und wieder zurück gewechselt. In Zukunft werde ich darauf mal achten 🙂

    Ich bin dir gleich mal über bloglovin gefolgt, damit ich mir noch mehr gute Tipps durchlesen kann.

    Liebe Grüße
    Astrid

  29. Pingback: Publishing Report: Leseransprache, Troll-Blocking, Telekom-Blogger – Tobias Gillen

  30. Pingback: 12mal12 August - heldenwetter

  31. Hello Anne,
    ich bin ein Blog-Neuling, frisch gestartet und habe mich etwas umgeschaut um herauszufinden ob ich die Du- oder Ihr-Form für meinen Blog verwenden möchte. Ich finde Deine Beispiele sehr gut gewählt um die assoziierten Gefühle zu beiden Formen anzusprechen. Auch die Leserkommentare sind sehr inspirierend.
    Meiner Meinung nach schreiben Blogger Beiträge um zu teilen /mitzuteilen – egal was/welches Thema, ob Positiv oder Negativ, jeder kann daraus „etwas“ für sich mitnehmen. Für mich hat das einen wohlwollenden Character und daher bevorzuge ich das persönlichere Du.
    Vielen Dank Anne, für diesen schönen Beitrag 🙂

    1. Hallo Kathi,

      das freut mich, dass dir mein Artikel bei der Entscheidungsfindung weitergeholfen hat!
      Dann wünsche ich dir mal ganz viel Spaß und Erfolg mit deinem Blog. 🙂

  32. Eine Ansprache mit „IHR“ finde ich noch am schlimmsten. Dann lieber „SIE“ statt „DU“ – aber ich sitze doch bitteschön nicht mit meiner ganzen Family vor dem Rechner und lese einen Post! Warum also „ihr“?

    Mit dem „pluralis majestatis“ braucht mich auch niemand anschreiben. Also „ihr“ ist so ziemlich das übelste #affig und zeigt nur das Rumgeeiere des Autors, der sich um ein klares Statement DU oder SIE drückt #schlechterEindruck

    Ob man den Leser (den einzelnen, der gerade vor dem Bildschirm sitzt) nun mit „DU“ anredet oder mit „SIE“, hängt stark vom Thema des Blogs und der Zielgruppe ab (Alter z.B.) und lässt sich nicht pauschalieren, wie viele Blogposts zu diesem Thema glauben machen wollen. Da gibt es keinen Königsweg.

  33. Ich habe immer ihr geschrieben aber nie bewusst. Das kam immer so automatisch. Aber ich möchte nun versuchen mal auf das du umzuswitchen und ich bin gespannt wie das ankommt 🙂
    Danke für den tollen Artikel. 🙂

    Sonnige Grüße
    Franzy

  34. Also ich finde das „ihr“ überhaupt nicht unpersönlich ^^ weder beim Lesen noch beim Schreiben meiner eigenen Beiträge. Ich schreibe meine Beiträge ja nicht an DIE eine Person und darum finde ich persönlich es auch komisch wenn jemand in Blogposts (oder auf Snapchat) du verwendet. Aber ich finde das sollte jeder so machen dürfen wie er mag ^^ ich finde nicht, dass es da ein richtig oder falsch gibt

  35. Huhu!
    Bin über deinen Blog gestolpert und habe einige sehr interessante Artikel gelesen, die mir auf jeden Fall bei einigen Fragen geholfen haben. Fragen, die ich mir zwar nie bewusst gestellt habe, aber wohl doch vorhanden waren, weil beim Lesen deiner Artikel manchmal oft der ‚AHA!‘-Effekt eintrat.
    Zu diesem Artikel möchte ich nun kurz meinen Senf dazugeben:
    Das ist eine sehr gute Frage und auch ich tendiere nach deinem Artikel dazu, meine Leser in Zukunft zu duzen. Ich habe einige Blogs gelesen, in denen auch gesiezt wird und finde auch das charmant, da ich den damit verbundenen Respekt viel eher fühle. In einem Zeitalter aber, in dem jeder mit jedem konnektiert ist, ist das ‚Sie‘ auf Blogs und im Internet so gut wie out.
    Und hier komme ich zu dem Kommentar von deinem Besten: Sicherlich ist das permanente Duzen von Ikea einerseits lästig – andererseits ist das ja eine logische Schlussfolgerung der Marketingabteilung (und Ikea sind ja nicht die Einzigen damit, wenngleich Ikea das ‚Du‘ aus ganz anderen Gründen verwendet (hat), wie andere Shops). Was auf Blogs und im Internet gut funktioniert, funktioniert auch im Geschäftsleben.
    Deswegen muss man sich immer öfter mit dem Duzen auch in geschäftlichen Beziehung konfrontiert sehen.
    Ob mich das stört? Auch eine gute Frage. Auf Blogs find ich das Duzen aber legitim und bevorzuge dies. Schließlich gehts ja aber auch nicht ums Geschäft.

    Liebe Grüße,
    Linda
    PS: Gerade bei mir gesehen, dass ich oft zwischen beiden Formen Du/ Ihr switche…

  36. Pingback: Wie die Leser ansprechen? - Sweet-Butterfly.de - Suzus Blog

  37. Toller Artikel! Ich schwanke derzeit noch zwischen „du“ und „ihr“, möchte mich aber in Zukunft festlegen. Deine Ausführung finde ich total plausibel und werde deshalb versuchen, ab jetzt beim „du“ zu bleiben.
    Beste Grüße aus Köln und weiter so mit den tollen Artikeln 🙂

    1. Hallo Benni,

      es freut mich, wenn ich dir mit dem Artikel einige Gedankenanstöße geben konnte – viel Spaß & Erfolg weiterhin beim Schreiben wünsche ich dir!

      Viele Grüße
      Anne

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen