Es geschieht schleichend und passiert so vielen Bloggern: irgendwann ist die Luft raus. Was kannst du tun, wenn du die Lust am Bloggen verloren hast?
Du schiebst es vor dir her, neuen Content zu erstellen. Es fällt dir eh nichts ein. Gibt es nicht schon so viele Blogs und Artikel zu allem? Deine Leserzahlen stagnieren oder gehen sogar zurück. Du hast ein schlechtes Gewissen, weil du dich endlich wieder mehr kümmern solltest. Aber es ist alles zäh, frustrierend und du hast einfach keine Lust mehr aufs Bloggen! 😩
Bist du gerade an diesem Punkt?
Du bist nicht alleine.
Glaub mir: ich war auch schon dort. Mehrfach. Und die meisten anderen Blogger ebenfalls!
Dass du dir das vor Augen führst, ist schon mal die halbe Miete. Denn wie schnell denkst du dir: oh wow… die anderen kriegen das alles viel besser hin! Die hauen regelmäßig neuen Content raus, bespaßen Instagram / Facebook / Pinterest, haben einen Haufen Follower, immer tolle Fotos… bei denen läuft’s halt einfach und nur bei mir nicht.
Dabei geht es tatsächlich wirklich fast allen Bloggern früher oder später so.
Bloggen bedeutet eine verdammte Menge Arbeit. Es ist ganz normal, wenn du irgendwann mal ausgelaugt oder gestresst oder genervt bist oder das Gefühl hast, auf der Stelle zu treten. Das gehört dazu. Bloggen ist nicht immer nur Sonnenschein. Es ist wie beim Training, wo du zwischendurch auch mal unfitte Phasen hast. Oder wie in einer Beziehung, in der es auch mal Streit gibt.
Also: die meisten Blogger kommen früher oder später an diesen Punkt.
Du bist deswegen weder ein schlechter Blogger, noch hast du irgendwas falsch gemacht.
Es ist okay. Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben.
Als erstes sagen wir jetzt mal dieser nervigen Stimme deines schlechten Gewissens, dass sie gepflegt die Klappe halten darf!
Denn erstens ist das null hilfreich, wenn die dich auch noch unter Druck setzt. Davon entstehen keine Blogartikel, und schon gar keine, die mit Herzblut und Begeisterung geschrieben sind.
Und zweitens: dein Blog, deine Party! Du entscheidest, wann und was du bloggst.
Es ist vollkommen legitim, wenn du dich für eine Blogpause entscheidest. Es gibt Dinge, die wichtiger sind als ein Blog. Deine Gesundheit, deine Familie, dein Job… du weißt schon. Manchmal sind es auch einfach stressige Phasen, in denen du deine Zeit in andere Projekte investierst – beispielsweise in einen Umzug oder eine Abschlussarbeit.
Doof ist nur, wenn du dich nicht bewusst für eine Blogpause entscheidest, sondern eigentlich weitermachen möchtest – es aber gerade so zäh ist.
Was kannst du dann tun, um wieder ins Tun zu kommen? Was hilft mir selber und was kann ich dir deswegen empfehlen?
Vergleich dich nicht mit anderen!
Hör auf, durch Instagram zu scrollen. Oder andere Blogs zu lesen.
Das ist in solchen Phasen echt toxisch! Denn man neigt dann einfach dazu, sich mit den anderen zu vergleichen und sich damit selber fertig zu machen.
Konzentrier dich auf dich, dein Leben, deinen Blog.
Was motiviert dich?
Geh eine Runde spazieren und denk dabei an die Anfangstage deines Blogs zurück. Warum hast du ihn damals ins Leben gerufen? Welche Pläne und Ideen hattest du? Warum haben deine Fingerspitzen gejuckt, endlich damit loszulegen? – Ruf dir diese Begeisterung und Vorfreude in Erinnerung und tauch nochmal ein in diese Zeit. Jedem Anfang wohnt ja bekanntlich ein Zauber inne. 😉
Was hat dich damals motiviert – und was motiviert dich heute?
Stell dir vor, du hast den für dich genau richtigen Blog aufgebaut: wie sieht er aus, um was geht es da? Auf was für einen Blog wärst du stolz? Auf welche Artikel? Und wieso? Das können total unterschiedliche Gründe sein!
Passen deine Blogthemen und deine Positionierung noch zu dir?
Dann atme durch und schau dir deinen Blog jetzt an. Entspricht er dem, wovon du geträumt hast? Oder hat sich irgendwas in eine andere Richtung entwickelt, durch die für dich schleichend die Luft rausgegangen ist?
Vielleicht passt auch einfach deine Ausrichtung nicht mehr. Wir entwicklen uns weiter und unsere Blogs dürfen mit uns mitwachsen!
Sind die Themen, über die du schreibst, noch deine Herzensthemen? Stehst du noch voll hinter deinem Slogan, hinter der Beschreibung auf deiner „Über mich“-Seite?
Deine Positionierung zu überarbeiten, kann Wunder wirken und neue Energie freisetzen!
Durchbrich den Teufelskreis
Es ist ein Teufelskreis: du hast wenige Leser, bist dadurch frustriert und unmotiviert zum Schreiben – und wenn du keinen neuen Content veröffentlichst, sinken die Zugriffszahlen noch weiter. Und das ist so deprimierend, dass du dich irgendwann gar nicht mehr in denen Blog einloggst und das ganze Thema Bloggen tunlichst auf Seite schiebst.
Durchbrich diesen Teufelskreis! Fang an, dich wieder mit deinem Blog zu beschäftigen. Ohne den Druck, direkt heute einen ganzen Artikel raushausen zu müssen. Es reicht, wenn du dich mit deinem Blog auseinandersetzt. Und wenn es nur 5 oder 10 Minuten sind!
Das Wichtigste ist, überhaupt wieder reinzukommen. Das ist wie beim Laufen… das kannst du auch ewig und drei Tage vor der herschieben. Wenn du dann aber erst einmal die Laufklamotten anhast und im Wald lostrabst, ist es gar nicht mehr so hart.
Was kannst du konkret tun?
- Lies deine alten Blogartikel Korrektur. Schau nach, ob du Informationen aktualisieren oder ergänzen kannst. Und klopf dir zwischendurch mal auf die Schulter, was für coole Inhalte du da schon alles erstellt hast!
- Aktualisiere deine Plugins.
- Schau in deinem Statistiktool, welche Artikel am häufigsten gelesen werden.
- Schnapp dir Stift und Papier und brainstorme, über welche Themen du schreiben könntest. Schreib einfach Stichwörter runter und kümmer dich jetzt nicht um Keyword-Recherche, die Formulierung der Überschriften und so weiter! Diese Liste ist nämlich wirklich Gold wert:
Der berühmt-berüchtigte Redaktionsplan
Aus so einer bunten Ideensammlung kannst du ein verdammt starkes Tool bauen: einen Redaktionsplan!
So ein Redaktionsplan klingt erstmal total spießig und langweilig – hatten wir nicht gerade noch festgestellt, dass du über alles bloggen kannst und darfst, was du willst? Und jetzt ein Plan und Vorgaben?!
Der Trick ist simpel. Was ich nämlich für mich selber festgestellt habe und was auch vielen anderen Menschen so geht: meist ist es gar nicht das Schreiben selber, was mir in solchen Phasen am Bloggen schwerfällt. Sondern die Entscheidung für ein Thema. Es gibt ja so viel, über das ich bloggen könnte oder will! Und jedes einzelne Thema hat so viele unterschiedliche Aspekte…!
Da passiert es superschnell, dass du in eine Paralyse durch Analyse rutschst: du denkst so lange darüber nach, über was du alles schreiben könntest, dass am Ende gar nix passiert.
Was mir total hilft: wenn ich mich nicht erst noch für ein Thema entscheiden muss. Es fällt mir viel leichter, einen Artikel runterzuschreiben, wenn das Thema bereits feststeht.
Und deswegen arbeite ich mit einem sehr einfachen Redaktionsplan: ich setze mich zwei- bis dreimal im Jahr hin und brainstorme Themen. Und dann schreibe ich mir einen Plan, in welcher Reihenfolge ich sie bearbeiten will. Hier überlege ich mir dann auch schon konkrete Überschriften – denn je genauer ein Thema vorgegeben ist, desto einfacher wird es später, den Artikel zu tippen.
Wie sieht das genau aus? – Ich persönlich führe ja nun mehrere Blogs (pssht: du findest sie alle unten im Footer verlinkt!) und habe mich dort für eine minimale Postingfrequenz von einem Artikel pro Monat entschieden. Das ist das, was ich auf jeden Fall schaffen möchte. Diese monatlichen Themen habe ich im Redaktionsplan eingetragen. Dafür nutze ich derzeit das kostenlose Tool Asana, in dem ich all meine To Dos verwalte.
Wenn ich darüber hinaus spontan Lust habe, über noch andere Dinge zu schreiben – wunderbar! Da limitiert mich der Redaktionsplan null. Aber er gibt mir ein Gerüst, damit ich auf jeden Fall am Ball bleibe und regelmäßig am Blog arbeite. Das hilft mir persönlich sehr, gar nicht erst völlig rauszukommen aus dem Schreiben und in den besagten Teufelskreis zu rutschen.
Ich hoffe, du hast hier den ein oder anderen hilfreichen Tipp für dich mitnehmen können!
Haderst du gerade mit deinem Blog? Lass es in den Kommentaren raus, darüber reden hilft auch!
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