Darf ich das beim Bloggen so machen?!

Darf ich das so machen?! Warum du beim Bloggen (fast) alles darfst

Gerade Einsteiger sind beim Bloggen oft unsicher, was man darf oder wie man etwas „richtig“ macht – und blockieren sich damit selber total. Lass uns da mal ganz viel Druck rausnehmen!

Immer wieder erreichen mich Fragen wie diese:

  • „Darf ich in meine Beiträge Fotos einbauen, die gar nicht direkt zum Thema passen?“
  • „Darf ich in meine Aufzählungsliste auch mehr als zehn Punkte aufnehmen?“
  • „Wie viele Emojis darf ich benutzen?“
  • „Darf ich meinen Artikel in der Ich-Form schreiben oder ist das unprofessionell?“
  • „Darf ich den Text nach dem Veröffentlichen denn noch überarbeiten?“

Solche Fragen begegnen mir immer wieder, in Beratungsgesprächen mit Kunden, in Mails oder im Austausch mit anderen Bloggern. Und sie zeigen vor allem eins: eine riesengroße Unsicherheit.
Viele wollen beim Bloggen alles richtig machen, bevor sie überhaupt anfangen. Sie möchten wissen, wie etwas „gehört“, was „man so macht“ oder was man lieber vermeiden sollte. Dahinter steckt oft die Angst, sich zu blamieren, unprofessionell zu wirken oder etwas „falsch“ zu machen.

Aber hey: Es gibt beim Bloggen fast nichts, das du nicht darfst!

Bloggen ist kein Schulaufsatz

Es gibt beim Bloggen keinen Rotstift, der deine Wortwahl anstreicht, keinen Lehrer, der eine Note vergibt. Kein „Thema verfehlt“, keine fix vorgegebene Wortzahl und auch kein Regelbuch, das festlegt, wie viele Bilder du in einen Beitrag setzen darfst.

Du musst niemanden um Erlaubnis fragen, ehe du auf den „Veröffentlichen“-Knopf drückst. Du musst dich nicht an die Themen im Redaktionsplan halten, den du dir eh selber überlegt hast – wenn dir jetzt spontan ein anderer Beitrag unter den Nägeln brennt, dann raus damit!

Du kannst dein Layout wechseln, so oft du magst. Du darfst ausprobieren, verändern und nach Herzenslust umdekorieren.

Dein Blog ist nämlich dein digitales Zuhause. Hier bestimmst du, wie du dich ausdrückst, was du teilst und wie du deine Gedanken, Ideen und Erfahrungen sichtbar machst! Nur du! 🫶

Es gibt kein Bloggesetz

Natürlich existieren einige Leitplanken, die du beachten musst. Aber das sind keine kreativen Fesseln, sondern einfach ein paar simple rechtliche Grundlagen, die dich schützen und für Fairplay im Internet sorgen. Dazu gehören ein vollständiges Impressum, eine Datenschutzerklärung und der respektvolle Umgang mit Urheberrechten. Sprich, wenn du Bilder oder Texte verwendest, die nicht von dir stammen, brauchst du die entsprechende Erlaubnis dafür. Und selbstverständlich darfst du keinen menschenverachtenden, diskriminierenden Bullshit verbreiten, aber das versteht sich ja wohl von selbst.

Das war’s auch schon mit der Pflichtenliste.

Darüber hinaus gilt: alles, was du schreibst, gestaltest, ausprobierst oder veröffentlichst, liegt in deiner Hand. Ob du lange oder kurze Texte schreibst, viele Bilder nutzt oder lieber minimalistisch bleibst, ob du ganz persönlich wirst oder lieber neutral informierst… es ist dein Stil, dein Raum, deine Entscheidung.

Gerade das ist ja das Schöne am Bloggen: du darfst ausprobieren, experimentieren, dich weiterentwickeln! Und du darfst dich irren! Niemand schreibt beim ersten Versuch einen richtig bombastischen Beitrag. Kein Text muss ewig so bleiben, wie er ist. Alles, was du online stellst, kannst du später immer noch überarbeiten, erweitern oder auch einfach löschen. Dein Blog ist ja nicht in Stein gemeißelt, sondern etwas Lebendiges.

Ich habe ja in den letzten 20 Jahren schon diverse verschiedene Blogprojekte gehabt. Einige habe ich irgendwann ganz eingestellt, und bei anderen habe ich die Beiträge mit umgezogen auf ein neues Projekt. Ich habe mich ausprobiert mit ganz verschiedenen Blognamen und Domains, mit unterschiedlichen inhaltlichen Ausrichtungen und natürlich bin ich daran auch gewachsen und habe mich verändert.
Diese älteren Artikel überarbeite ich immer mal wieder nach Herzenslust! Früher habe ich beispielsweise deutlich kürzere Beiträge veröffentlicht. Einige Jahre später stelle ich dann jetzt fest, dass der Beitrag und das Thema nach wie vor relevant sind, aber in der Zwischenzeit habe ich vielleicht neue Erkenntnisse und Ansichten dazu gewonnen oder auch einfach nur einige andere Artikel veröffentlicht, die ich hier jetzt sinnvoll verlinken kann. Nur, weil ich einen Artikel irgendwann mal veröffentlicht habe, heißt das schließlich nicht, dass er für alle Zeit genau so bleiben muss!

Diese Freiheit beim Bloggen ist eine verdammt große Stärke, und trotzdem fällt sie vielen schwer. Denn Freiheit heißt auch: es gibt keine klaren Grenzen, an denen man sich festhalten kann. Das kann einen verunsichern – vor allem, wenn man sich wünscht, „es richtig zu machen“.

Aber es gibt Dinge, die helfen

Nur weil du alles darfst, heißt das halt nicht automatisch, dass auch alles sinnvoll ist. Wenn du möchtest, dass dein Blog gelesen wird, dass er verstanden wird und Menschen darin etwas für sich entdecken, dann lohnt es sich, ein paar Grundlagen zu kennen, die deinen Text lesbarer und einladender machen.

Niemand verbietet dir, im Fließtext eine handschriftlich wirkende Schriftart zu verwenden. Aber viele Leserinnen werden nach wenigen Zeilen abbrechen, weil sie den Text als mega anstrengend empfinden. Und wenn du bloggst, um andere Menschen zu erreichen, um Resonanz und Austausch zu erleben, dann schießt du dir mit schwer lesbarer Typografie ein Stück weit selbst ins Bein.

Ebenso kannst du natürlich weiße Schrift auf rosafarbenem Hintergrund nutzen oder Absätze weglassen, bis dein Text ein einziger gigantischer Block ist. Es ist dein gutes Recht. 😀 Aber wenn du möchtest, dass dein Blog ein Ort ist, an dem Menschen gerne verweilen, dann ist es halt schon hilfreich, wenn du dich mit den Basics in Sachen Lesefluss, Struktur und Gestaltung auseinandersetzt.

Das heißt nicht, dass du dich verbiegen sollst oder dein Blog aussehen muss wie alle anderen. Es heißt nur, dass du aus Lesersicht mitdenkst. Dass du überlegst, wie du deine Inhalte so aufbereitest, dass sie leicht zugänglich sind, ohne dass du dabei austauschbar wirkst.

Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“, aber es gibt ein „funktioniert besser“. 😉

Solche Best Practices sind kein Zwang, sondern Werkzeuge. Sie helfen dir, deine Inhalte klarer zu vermitteln, damit sie auch ankommen. Dazu gehören eben Dinge wie Absätze, Zwischenüberschriften, klare Schriftarten, ein ausreichender Kontrast und auch eine verständliche Sprache.

Lesetipp: Ich habe vor einiger Zeit mal die wichtigsten Tipps zur Textgestaltung für dich zusammengestellt!
Bessere Textgestaltung in Blogartikeln

Gleiches gilt für die berühmt-berüchtigte SEO, also die Optimierung deiner Inhalte für Suchmaschinen. Niemand schreibt dir vor, dass du deinen Blog entsprechend aufbereiten musst. Solche Maßnahmen können natürlich enorm helfen, wenn du von Google (und zunehmend auch von ChatGPT & Co.) gefunden werden willst. Aber du musst nicht! Es ist deine Entscheidung!

All das sind Empfehlungen, keine Vorschriften oder Verbote. Du darfst sie annehmen, ignorieren, abwandeln und ausprobieren, was für dich funktioniert und was nicht. Es ist vollkommen okay, wenn du mit deinem Blog andere Prioritäten und Ziele hast als jemand anders! Wir gehen ja schließlich auch nicht alle mit den gleichen Vorstellungen vom Traumjob, der Familienplanung, Hobbys oder der gleichen Bucket List durchs Leben und das ist verdammt gut so!

Bloggen ist ein Prozess, kein Endprodukt

Viele denken beim Bloggen an etwas Fertiges: ein Artikel makelloses, abgeschlossenes Werk, das man bitteschön erst dann veröffentlichen darf, wenn es perfekt ist. Aber das ist Quark!

Ein Blog ist ja kein Buch, das nach dem Druck zwangsläufig unveränderlich bleibt. Ein Blog ist ein wachsendes Archiv deiner Gedanken und Erlebnisse, deines Wissens und deiner Entwicklung.
Du kannst alte Texte überarbeiten, neue Perspektiven hinzufügen, veraltete Informationen aktualisieren oder Artikel auch einfach komplett löschen, wenn sie nicht mehr zu dir passen. Du kannst deine „Über mich“-Seite so oft umschreiben, wie du möchtest. Du kannst neue Kategorien einführen oder alte archivieren, du kannst die Templates für deine Artikelbilder anders gestalten oder Formate abwandeln. Wenn du mal damit angefangen hast, jeden Sonntag zehn tolle Momente der Woche festzuhalten, und dann irgendwann merkst, dass zehn eigentlich zu viel sind (oder auch zu wenig) – dann feiere diese Erkenntnis und mach die Top 5 oder Top 25 daraus! Du darfst das!

Diese Freiheit und Möglichkeit zur ständigen Weiterentwicklung ist eine enorme Stärke…. und der Grund, warum so ein Blog nie „fertig“ ist. Genau wie ein Mensch verändert er sich und wächst mit der Zeit.

Mach dir das bewusst, wenn dich die Angst mit einem „Darf ich das?!“ zu bremsen versucht. Du musst nicht warten, bis alles perfekt ist (pssht: das wird es eh nie sein!). Du darfst anfangen, auch wenn du noch nicht alles weißt. Du darfst experimentieren und daraus lernen!

Es geht beim Bloggen nicht darum, jede Regel zu kennen, sondern darum, dich auszudrücken. Natürlich gibt es Techniken, Strukturen und Strategien, die du lernen kannst und solltest, wenn du mit deinem Blog ein Ziel verfolgst, also beispielsweise eine bestimmte Menge an Menschen zu erreichen oder dein Business damit voranzubringen. Aber das sind keine Vorgaben, sondern einfach nur Werkzeuge, die du einsetzen kannst, wenn du möchtest. Am allerwichtigsten ist dein Herzblut, du als Person hinter den Blogartikeln.

Wenn du beim Bloggen auf Erlaubnis wartest, kommst du nie in die Umsetzung. Aber wenn du dich einfach traust und drauflos schreibst, veröffentlichst, reflektierst und vielleicht irgendwann verbessert, findest du mit der Zeit deinen Stil und deine Stimme. Und das ist unbezahlbar und macht noch dazu eine Menge Spaß! 🤗

Erlaubnis brauchst du keine – Mut schon

Es gibt keine Blogpolizei. Niemand kontrolliert, ob du dich an vermeintliche Regeln hältst. Und trotzdem fühlen sich viele, als müssten sie zuerst irgendwo um Erlaubnis fragen, bevor sie schreiben dürfen.

Das liegt oft daran, dass wir es gewohnt sind, bewertet zu werden. Kindheit, Schule, Studium, Beruf – überall wird beurteilt, ob etwas „gut“ oder „richtig“ ist. Beim Bloggen fällt dieser Rahmen weg. Und genau das macht es gleichzeitig befreiend und beängstigend.

Mut ist deshalb ein zentraler Bestandteil des Bloggens. Mut, dich zu zeigen. Mut, etwas zu veröffentlichen, das vielleicht nicht perfekt ist. Mut, Feedback zu bekommen. Und Mut, dranzubleiben, auch wenn du das Gefühl hast, dass eh niemand mitliest.

Niemand wird dich dafür verurteilen, dass du dich ausprobierst. Ganz im Gegenteil, Menschen spüren es, wenn du authentisch bist. Sie merken, wenn du Freude am Schreiben hast, wenn du ehrlich bist und dich traust, deine Gedanken zu teilen. Auch und gerade dann, wenn sie nicht „perfekt“ sind! Weichgespülte, irgendwie blutleere Texte und Bilder generieren die KIs doch schon mehr als genug.

Was zählt, ist nicht, dass du alles richtig machst. Sondern, dass du machst.

Also, worauf wartest du? Sei mutig und hau in die Tasten! 💖

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