Warum Bloggen im KI-Zeitalter wichtiger ist als je zuvor

Warum Bloggen im KI-Zeitalter wichtiger ist als je zuvor

Sind Blogs tot? Ist es überhaupt noch zeitgemäß, selber stundenlang an einem Artikel zu feilen? Oder total überflüssig, weil die KI eh alles ruckzuck generiert?!

Diese Fragen höre ich ständig – und ganz ehrlich? Ich verstehe die Verunsicherung (und oft auch Frustration).
ChatGPT schreibt in Sekunden Texte, Canva bastelt Social Media-Postings auf Knopfdruck, und Google experimentiert gerade selbst mit einer Suchoberfläche, die aussieht wie ein Chatbot.
Da kann man sich schon fragen: Warum sollte ich noch bloggen, wenn die KI das längst übernehmen kann?

Die Antwort ist ziemlich einfach – und gleichzeitig der Grund, warum Blogs gerade jetzt wieder an Bedeutung gewinnen:
Weil KI nur das wiedergeben kann, was es schon gibt.
Und weil sie dich nicht kennt – deine Stimme, deine Erfahrung, deine Haltung.

Wenn du nicht sichtbar bist, dich nicht zeigst, dann findet dich keine Suchmaschine, keine KI und kein Mensch. Denn nur wer Spuren im Netz hinterlässt, existiert auch in der Wissenswelt von morgen. Bloggen ist also nicht altmodisch – es ist deine digitale Daseinsberechtigung.

Genau deswegen gilt mehr denn je:

✨ Wer heute bloggt, sichert sich Sichtbarkeit von morgen.

Von Google zu GPT

Früher war Sichtbarkeit im Internet einfach erklärt: wer bei Google auf Seite 1 stand, wurde ziemlich gut und oft gefunden. Daher war es das Ziel der Suchmaschinenoptimierung (SEO), für die gewünschten Suchbegriffe möglichst gut zu ranken, also weit oben in den Suchergebnissen zu landen. Die Leute klicken einfach deutlich häufiger auf die ersten ein, zwei Links als auf irgendein Ergebnis auf Seite 4.

Doch das ändert sich gerade rasant.

Google hat ein großes Update ausgerollt, dass dir nicht mehr eine Auswahl an Suchtreffern präsentiert – sondern deine Frage direkt beantwortet. Statt einer Liste von Links siehst du eine KI-genertierte Antwort direkt unterm dem Suchschlitz. Das sind die sogenannten AI Overviews (AIOs).
Diese Zusammenfassungen zieht sich Google aus Webseiten, Artikeln, Foren und Blogs – und blendet sie ganz oben ein, noch vor den normalen Suchergebnissen oder Anzeigen. Das hast du bestimmt schon mal gesehen:

AI Overview in Google

Klingt bequem und ziemlich cool, oder? Ist es eigentlich auch. Schließlich spart das viel Zeit.
Die Crux daran ist nur: viele Suchenende klicken danach gar nicht mehr auf die Quellen.
Das bedeutet:
➡️ Weniger Klicks für die, die nicht explizit erwähnt werden.
➡️ Mehr Sichtbarkeit für die, die als Quelle genannt werden.

Sehr viele Webseiten verzeichnen durch die AI Overviews einen deutlichen weniger Seitenaufrufe. Hierzu gibt es bereits Studien, etwa von Authoritas (zitiert vom Guardian) oder vom Pew Research Center. Authoritas stellt eine drastischen Rückgang von bis zu 79% fest – das ist krass. Denn weniger Seitenaufrufe bedeuten weniger Einnahmen.
Die erste Klage gegen Google wurde deswegen mittlerweile vom US-amerikanische Medienunternehmen Penske Media, das unter anderem das „Rolling Stone“-Magazin herausgibt, eingereicht. Weitere dürften folgen – und ich bin gespannet, wie sich das entwickelt. Denn die AI Overviews sind auf kostenlos bereitgestellte Inhalte angewiesen. Die finanzieren sich jedoch häufig über Werbeeinnahmen, und wenn die wegbrechen, ist das ganze Konstrukt einsturzgefährdet.

Aber das nur am Rande – über die Klagen gegen Google entscheiden andere.
Was du und ich tun können, ist Magie der etwas bodenständigeren Art:
Unsere Webseiten so gestalten, dass sie sichtbar sind für Menschen und für Maschinen.
Denn Sichtbarkeit ist kein Zufall – sie ist Strategie.

Wenn du also Inhalte veröffentlichst, die hochwertig, strukturiert und eindeutig deiner Expertise zugeordnet sind, steigen deine Chancen, dass Google dich in diesen Antworten zitiert.
Und das ist der neue „heilige Gral“ der Sichtbarkeit.

Was E-E-A-T bedeutet – und warum das Bloggen dein Gamechanger ist

In Googles Suchrichtlinien taucht seit einiger Zeit ein Kürzel auf, das viele gar nicht kennen – aber das entscheidend ist, ob du künftig noch sichtbar bist: E-E-A-T.

Das steht für:

  • Experience – echte Erfahrung: hast du das Thema selbst erlebt oder angewendet?
  • Expertise – Fachwissen: weißt du wirklich, wovon du sprichst?
  • Authoritativeness – Autorität: wirst du als glaubwürdige Quelle wahrgenommen?
  • Trustworthiness – Vertrauenswürdigkeit: ist dein Content sauber recherchiert, transparent und nachvollziehbar?

Kurz gesagt: Google (und eben auch KI-Modelle) wollen wissen, wer du bist, was du kannst und warum man dir glauben sollte.

Das erreichst du nicht mit austauschbaren KI-Texten, sondern mit authentischem Wissen, deiner eigenen Meinung und greifbarer, echter Persönlichkeit. Genau das, was du in deinem Blog teilen kannst!
Zeig, dass du weißt, wovon du sprichst – nicht, dass du nur etwas nacherzählst oder dir von der KI einen generischen Text hast schreiben lassen.

SEO bekommt Nachwuchs: GEO & LLMO

Seit Jahren basierte die Suchmaschinenoptimierung (SEO) darauf, Inhalte strukturiert und maschinenlesbar aufzubereiten – mit Überschriften, Keywords, Alt-Tags für Bilder und sogenannten strukturierten Daten.
All diese Signale helfen Suchmaschinen, die Inhalte zu verstehen und einzuordnen.

Doch die neue Generation von KI-Systemen funktioniert anders:
Sie versteht Sprache im Kontext, nicht nur als Datensatz.
Und das verändert alles.

GEO – Generative Engine Optimization

GEO steht für Generative Engine Optimization.
Das bedeutet: Du optimierst deine Inhalte nicht mehr nur für klassische Suchmaschinen, sondern für generative Systeme, also KIs, die Texte, Antworten und Zusammenfassungen erstellen – wie beispielsweise ChatGPT, Perplexity oder Googles AI Overviews.

Diese Systeme „lesen“ nicht mehr nur einzelne Keywords oder Datenfelder, sondern werten Bedeutungszusammenhänge aus:

  • Ist dein Text verständlich aufgebaut?
  • Ist klar, wer ihn verfasst hat (Autor, Impressum, Fachgebiet)?
  • Gibt es Belege oder Quellenangaben?
  • Enthält er konkrete Antworten auf häufige Fragen?

GEO ist also eine Art „semantische Suchmaschinenoptimierung“ – du machst deine Inhalte zitierfähig für KI.
Nicht, damit sie dich kopiert, sondern damit sie dich als glaubwürdige Quelle erkennt und nennt.

LLMO – Large Language Model Optimization

Während GEO sich auf generative Suchsysteme wie Google bezieht, geht LLMO (Large Language Model Optimization) noch einen Schritt weiter.
Hier geht es darum, dass dein Content so formuliert ist, dass Sprachmodelle ihn verstehen, speichern und korrekt wiedergeben können.

Denn: Auch moderne SEO-Texte sind zwar strukturiert und keywordoptimiert – aber sie sind für Suchmaschinenlogik geschrieben, nicht für semantisches Sprachverständnis.
Große Sprachmodelle wie ChatGPT oder Claude funktionieren anders: sie analysieren Sinnzusammenhänge, Tonalität, Autorität und Kontext.

Das heißt konkret:

  • Wenn dein Artikel bloß ein bestimmtes Keyword regelmäßig einbaut („Blog starten“, „Bloggen lernen“ usw.), erkennt ein LLM zwar das Thema, aber nicht deine Haltung oder Expertise.
  • Wenn du hingegen erklärst, warum bestimmte Dinge funktionieren, deine persönlichen Erfahrungen teilst und Zusammenhänge erläuterst, erkennt die KI dich als glaubwürdige Quelle – und nicht nur als „Datenlieferant“.
  • Auch sprachliche Kohärenz spielt eine Rolle: Übergänge, Begründungen und Beispiele helfen der KI, deinen Text zu „verstehen“, statt ihn nur zu parsen.

LLMO bedeutet, deine Inhalte nicht nur technisch sauber, sondern semantisch sinnvoll aufzubauen.
Damit schaffst du es, dass Maschinen den Inhalt begreifen – nicht nur die Struktur.

Und hey: diese Prinzipien helfen nicht nur KIs, sondern auch echten Menschen! 😉 Denn egal ob Algorithmus oder Leser – beide sind dankbar, wenn ein Text Sinn ergibt, logisch aufgebaut ist und man nach dem Lesen schlauer ist als vorher.

Die Konzepte GEO und LLMO ergänzen SEO – sie sind kein Ersatz, sondern die nächste Evolutionsstufe.

💡 Struktur reicht nicht mehr – Kontext ist alles.

SEO hat Suchmaschinen beigebracht, was auf einer Seite steht.
GEO und LLMO lehren KIs, warum es relevant ist.

Warum Persönlichkeit und Struktur gerade jetzt unschlagbar sind

Künstliche Intelligenz kann eine verdammt beeindurckende Menge – aber keine Haltung haben. Sie kann keine Meinung vertreten, keine echten Erfahrungen teilen, keinen individuellen Schreibstil haben und nicht fühlen oder Stellung beziehen.
Genau das ist deine Stärke.

Blogartikel mit deiner eigenen Perspektive, einer klaren Struktur und echtem Mehrwert werden in der neuen Suchwelt bevorzugt – von Google und von Menschen.

Wenn du also Wissen teilst, eigene Erkenntnisse beschreibst und deine Leser mitnimmst in dein Denken und Empfinden, dann schaffst du etwas, was KI nicht kann: Vertrauen.

Wie du dich jetzt vorbereiten solltest

Mit den AI Overviews, ChatGPT & Co. verändert sich die Spielwiese – aber du hast mehr Einfluss, als du denkst.

Darauf kommt es jetzt an:

  1. Zeig dich als Mensch.
    Deine Stimme, deine Erfahrungen, deine Meinung – all das ist unverwechselbar. Gerade bei Themen, die vielschichter sind als ein simples „Wie lange braucht ein weichgekochtes Ei?“ wollen Menschen echte Gedanken und Ratschläge von echten Menschen hören.
  2. Erkläre statt zu wiederholen.
    KI kann Wissen wiedergeben, aber nicht gut kontextualisieren. Du schon. Stell Zusammenhänge her, ordne Themen und Entwicklungen ein und hilf deinen Lesern, diese komplexe und chaotische Welt ein bisschen besser zu verstehen.
  3. Biete Tiefe statt Oberfläche.
    Oberflächliche Artikel verschwinden in der Masse – gerade, seit KI-generierte Inhalte das Netz komplett überfluten. Sei relevant! Schreib durchdachten Content mit Herzblut, den man sich gerne bookmarkt.
  4. Schreib mit Struktur.
    Okay, das hat sich nicht geändert: Überschriften, Zwischenüberschriften, Listen, Absätze – all das hilft nicht nur deinen Lesern, sondern auch den Bots.
  5. Verknüpfe deine Kanäle.
    Dein Blog, Social Media, LinkedIn, Newsletter, … – alles sollte aufeinander einzahlen. Denn dadurch wirst du plattformübergreifend sichtbar, was die KI wiederum als ein wichtiges Indiz für deine Relevanz wertet. Dein Blog und deine Webseite sind dabei Dreh- und Angelpunkt für alles!

Zu diesem Thema kannst du ein spannendes Interview mit dem SEO-Experten Daniel O’Brien’Daniel bei Franziska Bluhm lesen: „Wir stehen an einem Wendepunkt. Keywords waren gestern, heute geht’s um Prompts.“

Fazit

Bloggen ist Sichtbarkeitsmagie.

Bloggen ist kein Relikt aus den 2000ern.
Es ist die stabilste Form digitaler Präsenz – unabhängig von Algorithmen, Plattformen oder Trends.

Im Zeitalter der KI wird Authentizität zur neuen Währung.
Wer bloggt, prägt das Wissen, mit dem KI-Systeme arbeiten.
Wer bloggt, bleibt auffindbar – bei Google, in LLMs und in den Köpfen echter Menschen.

Wer bloggt, wird gefunden.
Wer schweigt, verschwindet.

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