Was ist eigentlich ein RSS-Feed?

Was ist ein RSS-Feed?

Vielleicht ist dir schon mal dieses kleine, oft orangefarbene Symbol mit den weißen Funkwellen aufgefallen – das ist das typische Icon für einen RSS-Feed. Doch was genau steckt dahinter und warum ist RSS so nützlich für Blogger und auch Leser?

Schauen wir uns das mal an! 🙂

So sieht das Icon aus – du findest es auch auf meinem Blog ganz oben rechts.

RSS-Icon

RSS – eine praktische Möglichkeit, Blogs zu abonnieren

Die Abkürzung RSS steht für „Really Simple Syndication“, zu deutsch quasi „wirklich einfache Verbreitung“. RSS ermöglicht es dir, die Inhalte von Webseiten (also zum Beispiel Blogs oder auch Nachrichtenseiten) kostenlos zu abonnieren.

Statt jede dieser Seiten einzeln abklappern und im Browser aufrufen zu müssen, kannst du dir neue Artikel bequem in einem RSS-Reader anzeigen lassen. So ähnlich, als würdest du deine E-Mails abrufen!

Auf diese Weise verpasst du keine neuen Beiträge mehr und bist auch nicht darauf angewiesen, dass irgendwelche Algorithmen von Facebook & Co. dir die richtigen Inhalte ausspielen.

Warum ist RSS so wichtig – besonders in Zeiten von Social Media?

Heutzutage konsumieren viele Menschen ihre Nachrichten über Social Media-Plattformen wie Facebook, Instagram oder TikTok. Auch neue Beiträge auf Blogs werden oft in den sozialen Medien geteilt, sodass sich viele Leser darauf verlassen, dort von ihnen zu erfahren.

Das Problem dabei: Diese Plattformen bestimmen mithilfe von Algorithmen, welche Inhalte du zu sehen bekommst. Dir werden also gar nicht 1:1 die Inhalte der Accounts ausgespielt, denen du folgst, sondern dir werden auch jede Menge anderer Beiträge untergejubelt. Und das nicht zusätzlich zu den anderen Inhalten, sondern oft stattdessen.

Das führt dazu, dass du möglicherweise nur einen Bruchteil der Inhalte von den Seiten, denen du folgst, tatsächlich angezeigt bekommst – oder sie werden dir überhaupt gar nicht gezeigt. Noch dazu werden zwischendrin immer mehr Werbeanzeigen dazugepackt, die Social Media noch nerviger machen.

Aus der Sicht der Plattformen ist das natürlich nachvollziehbar: die wollen Geld verdienen. Das erreichen sie über die Werbeanzeigen und dadurch, dass sie möglichst viele beliebte / virale Inhalte anzeigen, um die Nutzer bei der Stange zu halten. Meistens bleiben die Leute an so etwas wie Katzenvideos nämlich länger kleben als an den schnöden Updates von irgendwelchen Blogs.

Aus Nutzersicht ist das also echt suboptimal – vor allem, wenn du dich nicht nur wahllos berieseln lassen willst, sondern gezielt über neue Beiträge informiert bleiben möchtest!

RSS umgeht dieses Problem vollständig. Ein RSS-Feed zeigt dir nämlich super zuverlässig und unabhängig alle neuen Beiträge einer Webseite in chronologischer Reihenfolge an, ganz ohne Manipulation durch Algorithmen. So behältst du die volle Kontrolle darüber, welche Inhalte du konsumierst und verpasst keine wichtigen Beiträge mehr.

Automatisch erstellt – auch in WordPress

Wenn du einen Blog betreibst, hast du automatisch einen RSS-Feed – zumindest, wenn du WordPress nutzt. Andere Blogsysteme bieten das oft ebenfalls an. Du musst also kein Plugin dafür installieren oder irgendetwas einstellen.

Bei WordPress ist der RSS-Feed unter folgender URL zu finden:

https://deine-domain.de/feed/

Für Kategorien oder Schlagwörter gibt es ebenfalls eigene Feeds, zum Beispiel:

https://deine-domain.de/reisen/feed/
https://deine-domain.de/tag/fotografie/feed/

Diese Feeds kannst du als Blogger aktiv nutzen, um deinen Lesern eine einfache Möglichkeit zu geben, deine Inhalte zu abonnieren.

Warum sieht das so „komisch“ aus?

Wenn du eine solche URL in deinem Browser aufrufst, bekommst du statt einer hübsch formatierten Webseite eine eher kryptisch aussehende Seite mit viel Text und Zeichen angezeigt. Keine Sorge, das soll so!

Das liegt daran, dass RSS-Feeds in XML (Extensible Markup Language) formatiert sind. Diese Struktur ermöglicht es Programmen, die Inhalte auszulesen und in einem für uns Menschen gut lesbaren Format darzustellen – genau das macht ein RSS-Reader für dich!

So sieht beispielsweise der RSS-Feed der Bloghexe aus, den du unter bloghexe.de/feed findest:

RSS-Feed in WordPress

Was kann ich mit einem RSS-Feed machen?

Für Blogger

  • Du kannst den Link zu deinem RSS-Feed auf deiner Webseite platzieren – am besten mit dem bekannten RSS-Icon. So machst du es deinen Lesern leichter, deine Inhalte zu abonnieren.
  • Mit einem Feed-Reader kannst du überprüfen, ob dein eigener Feed korrekt dargestellt wird. Beliebte Fehlerquellen sind, dass die Beitragsbilder nicht angezeigt werden oder dass du nicht zufrieden damit bist, dass entweder der komplette Beitrag oder nur ein Auszug angezeigt werden.
  • Wenn du einen Newsletter versendest, kannst du deinen RSS-Feed in Tools wie MailPoet integrieren, um deine Abonnenten automatisch über neue Beiträge zu informieren. So handhabe ich das auf meinen Blogs.

Für Leser

  • Mit einem RSS-Reader kannst du verschiedene Feeds abonnieren und alle neuen Beiträge gesammelt an einem Ort lesen – ganz ohne Social-Media-Algorithmen.
  • Du kannst dir deine eigene „Nachrichtenzentrale“ erstellen, indem du Feeds von verschiedenen Blogs, Nachrichtenseiten und anderen Quellen sammelst.

Welchen RSS-Reader sollte ich nutzen?

Lange Zeit habe ich Feedly verwendet, einen beliebten Dienst, der die RSS-Feeds hübsch aufbereitet und auch in der kostenlosen Version jahrelang treu seine Dienste getan hat.

Allerdings hat dort die Werbung für diverse AI-Features in letzter Zeit stark zugenommen – was mich nervte und schließlich dazu gebracht hat, auf eine selbstgehostete Lösung umzusteigen: FreshRSS. Das ist eine kostenlose Open-Source-Alternative, die du mit ein paar Klicks auf deinem eigenen Webspace installieren kannst und die völlig werbefrei ist. Beim Herrn Tommi von Jansens Pott kannst du nachlesen, wie das mit FreshRSS funktioniert!

Neben FreshRSS gibt es auch andere selbstgehostete Alternativen wie Tiny Tiny RSS oder Miniflux. Wer lieber eine einfache Lösung ohne Selbsthosting bevorzugt, kann sich auch den Inoreader anschauen.

Fazit: Warum RSS eine coole Sache ist

RSS-Feeds sind eine geniale Möglichkeit, um Blogs und Newsseiten zu abonnieren, ohne sich von Algorithmen abhängig zu machen. Statt dich auf Social Media zu verlassen und darauf zu hoffen, dass dir die richtigen Inhalte ausgespielt werden, kannst du mit einem RSS-Reader deine eigenen Inhalte kuratieren.

Für Blogger ist RSS eine einfache Möglichkeit, ihre Inhalte zugänglich zu machen, und für Leser ist es eine perfekte Lösung, um ihre Lieblingsseiten immer im Blick zu behalten. Probier es aus und entdecke eine komplett werbefreie, kostenlose, ungefilterte und unabhängige Möglichkeit, deine Lieblingsblogs zu abonnieren!


Nutzt du RSS-Feeds?

1 Kommentar zu „Was ist eigentlich ein RSS-Feed?“

  1. Sehr cool, den Link zu diesem Beitrag werde ich an passender Stelle mal bei mir einbauen. RSS-Feeds sind für mich inzwischen wieder die Nummer 1, wenn es darum geht, anderen Blogs zu folgen.

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