Baukasten-Anbieter oder WordPress? So findest du die optimale Lösung für deine Webseite – und erfährst, warum WordPress meist sinnvoller ist.
Viele starten ihre erste Webseite mit einem Baukasten. Kein Wunder, der Einstieg wirkt kinderleicht: ein paar Klicks, ein hübsches Template auswählen, die Texte eintippen, ein Logo hochladen – und schon ist deine Seite online.
Aber: Was am Anfang praktisch klingt, kann später zum echten Bremsklotz werden – egal, ob du dein Business sichtbar machen oder „nur“ einen persönlichen Blog führen willst.
In diesem Artikel erfährst du, wie eine Baukasten-Webseite funktioniert, welche Vorteile sie am Anfang hat, wo die typischen Probleme liegen, warum WordPress anders ist – und welche Lösung langfristig die bessere Wahl für dich ist.
Was ist eine Baukasten-Webseite?
Baukastensysteme wie Jimdo, Wix, Squarespace oder GoDaddy versprechen: Jeder kann im Handumdrehen eine eigene Webseite erstellen – ganz ohne Vorkenntnisse und ohne technische Hürden.
Die Funktionsweise ist dabei immer ähnlich: Du meldest dich beim Anbieter an, wählst ein Design aus einer Galerie, klickst dich durch einen visuellen Editor und füllst die Bausteine mit deinen Texten und Bildern. Am Ende drückst du auf „Veröffentlichen“ und *schwupps* ist deine Seite auch schon online.
Das klingt erst mal genial – und für den Start stimmt das auch. Hosting, Updates und Sicherheit übernimmt der Anbieter für dich. Alles steckt in einem monatlichen Abo.
Warum so viele mit Baukästen starten
Wenn du ohne technische Erfahrung schnell eine eigene Webseite hochziehen möchtest, wirken Baukästen sehr attraktiv.
Innerhalb weniger Stunden steht damit deine digitale Visitenkarte oder dein erster Blog. Damit bist du natürlich deutlich schneller, als wenn du dich tage- und wochenlang in irgendwelche Technik einfuchsen musst oder mit jemandem zusammenarbeitest, der deine Webseite für dich baut und halt nicht immer direkt Zeit hat.
Auch die Kosten sind überschaubar: Statt mehrere tausend Euro für eine individuell erstellte Webseite auszugeben, zahlst du einen kleineren monatlichen Betrag. Meistens sind das zwischen 10 und 50€.
Um Sicherheit, Updates oder Servereinstellungen musst du dich nicht kümmern.
Diese Vorteile machen Baukästen besonders für Einsteiger interessant – ganz gleich, ob es um ein Business oder um ein Hobbyprojekt geht.
Ich möchte Baukästen nämlich gar nicht grundsätzlich verteufeln. Denn ihr riesengroßer Vorteil ist, dass du damit superschnell und ohne großes Bohei ins Tun kommst! Und das ist echt Gold wert. Denn selbst eine suboptimale Baukastenseite ist besser als jede Webseite, deren Start du ewig und drei Tage vor dir herschiebst.
Wenn du merkst, dass du grundsätzlich an deinem Blog oder auch deiner Geschäaftsidee dranbleibst, dann kannst du später immernoch über eine bessere Lösung nachdenken.
Denn die Baukästen haben leider so einige Nachteile:
Nachteile von Baukasten-Webseiten
Spätestens, wenn deine Seite mehr können soll als nur ein paar Basisinformationen und vielleicht noch ein Kontaktformular, zeigen sich die Schwächen.
Die Gestaltungsmöglichkeiten sind stark eingeschränkt. Zwar kannst du die Farben oder Schriftarten ändern, aber dein Branding oder deinen ganz persönlichen Stil wirklich umsetzen ist nur sehr begrenzt möglich. In der Regel wählst du aus einem vorgegebenen Set an Seitenaufteilungen (bspw. ein Foto links, der Text rechts) und fügst deine Inhalte ein. Eigene Layouts oder Designelemente kannst du meist nicht umsetzen.
Dadurch wirken viele Baukastenseiten austauschbar.
Auch funktional bist du schnell eingeschränkt. Eine Freundin von mir wollte zum Beispiel ein Formular einrichten, mit dem sich Interessierte für einen kostenlosen Austausch in der Mittagspause anmelden können. Ihr Baukasten bietet aber nur ein Newsletter-Formular mit sehr begrenzten Einstellungen, viel kann man einfach nicht anpassen.
Das Ergebnis: man trägt sich für einen unverbindlichen Plausch ein und erhält plötzlich automatische Mails mit Texten wie „Bitte bestätigen Sie Ihr Abonnement“ – völlig unpassend für die Situation und für viele verwirrend. Im schlimmsten Fall verspielst du mit solchen Hindernissen das Vertrauen deiner Leser und Kundinnen.
Und auch als Hobbyblogger begegnen dir oft Hürden. Manche Baukastenseiten erlauben Kommentare nur, wenn die Besucher sich dafür registrieren – was die meisten sofort abschreckt. Community und Austausch bleiben dadurch auf der Strecke.
Das geht mir selber auch so. Ich wollte mal einen Beitrag kommentieren, habe mich dafür dann nolens volens auch extra registriert und war plötzlich „Mitglied“ der Seite – was dazu führte, dass ich jedesmal eine Mail bekam, wenn ein neuer Artikel erschien oder jemand anders einen Kommentar schrieb. Ich hatte aber explizit nicht einem solchen Newsletter-ähnlichen Format zugestimmt. Rate mal, wie schnell ich mich da wieder abgemeldet habe… und seitdem habe ich dort nie wieder einen Kommentar hinterlassen, die ganze Seite hat einen faden Beigeschmack. Schade Marmelade!
Dazu kommen technische Faktoren: Viele Baukastenseiten sind für Suchmaschinen nicht optimal aufgestellt und haben lahmere Ladezeiten. Das wirkt sich direkt auf deine Sichtbarkeit bei Google & Co. aus.
Außerdem bist du vom Anbieter abhängig. Du mietest deine Seite ja quasi nur. Steigen die Preise oder werden Funktionen gestrichen, bleibt dir keine Wahl.
Kommst du von einem Baukasten wieder weg?
Viele merken daher nach einer Weile, dass ihre Baukastenwebseite nur mehr schlecht als recht funktioniert und ihnen das eigentlich nicht ausreicht. Was tun?!
Die schlechte Nachricht: Ein direkter Umzug ist nicht möglich. Zwar kannst du deine Texte und Bilder sichern und in einem neuen System wieder verwenden. Aber das Design, die Struktur und Funktionen lassen sich nicht einfach übertragen, da brauchst du etwas Neues. Auch so Dinge wie die Liste mit Newsletter-Abonnenten kannst du oft nicht einfach mitnehmen.
In der Praxis bedeutet ein Wechsel zu einem anderen Anbieter oder eben WordPress daher fast immer einen kompletten Neustart.
Das klingt jetzt erstmal unschön und ja, ich bin da ehrlich: es kann ziemlich viel Arbeit sein, gerade, wenn du mehr als nur eine Handvoll statischer Seiten hast. Blogartikel beispielsweise kannst du nicht überall exportieren, sondern musst die von Hand rüberkopieren. Die Kommentare gehen dabei oft verloren.
Aaaber: es lohnt sich! Und wie war das noch gleich? „Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende…“
Was ist WordPress und warum ist es anders?
WordPress wird oft mit Baukästen in einem Atemzug genannt, funktioniert aber komplett anders. Es ist ein sogenanntes Open-Source-CMS (Content-Management-System). Das bedeutet: Es gehört niemandem, sondern wird von einer riesigen Community weltweit weiterentwickelt.
Anstatt ein Abo bei einem Anbieter abzuschließen, installierst du WordPress auf deinem eigenen Webspace. Viele Hoster bieten dafür eine Ein-Klick-Installation an. Das Grundsystem ist kostenlos. Kosten entstehen nur für das Hosting (um die 5€ im Monat) und gegebenenfalls für Premium-Designs oder Plugins.
Der größte Unterschied liegt in der Flexibilität: Mit über 60.000 Plugins, von denne sehr viele kostenlos sind, kannst du WordPress beliebig erweitern – egal, ob du eine SEO-Optimierung brauchst, einen Newsletter anbieten willst, einen Onlinekurs planst oder einfach nur komfortable Kommentare und eine schöne Bildergalerie für deinen Blog haben möchtest.
Auch bei der Gestaltung hast du völlig freie Hand. Ähnlich wie bei Baukästen kannst du auch bei WordPress fertige Layouts nutzen und anpassen. Bei WordPress heißen die Themes und selbst die kostenlosen davon bieten meist viel mehr Optionen als bei Baukästen. Natürlich kannst du aber auch komplett dein eigenes Ding machen (lassen)!
Außerdem bleibst du unabhängig. Du kannst den Hoster wechseln, Dienstleister austauschen oder Funktionen erweitern, wann immer du möchtest. Deine Inhalte und Daten gehören dir.
WordPress.com vs. WordPress.org – wo ist der Unterschied?
Wenn von WordPress die Rede ist, sorgt oft die Unterscheidung zwischen WordPress.com und WordPress.org für Verwirrung.
- WordPress.com ist ein gehosteter Dienst – ähnlich wie ein Baukasten. Du legst dir dort einen Account an und bekommst direkt eine fertige Installation. Um Updates und Sicherheit musst du dich nicht kümmern, aber du bist in der Gestaltung und bei den Funktionen eingeschränkt, solange du nicht teure Abos abschließt.
- WordPress.org ist das „echte“ WordPress, also die Open-Source-Software, die du kostenlos herunterladen und auf deinem eigenen Webspace installieren kannst. Das ist die Variante, von der ich in diesem Artikel spreche. Sie bietet dir volle Freiheit, alle Plugins und Themes zu nutzen, dein Design anzupassen und die Webseite wirklich in deinem Besitz zu haben.
Baukasten vs. WordPress im direkten Vergleich
Der Unterschied lässt sich also gut zusammenfassen:
- Baukästen sind extrem einfach beim Start, bleiben aber oberflächlich und unflexibel.
- WordPress erfordert ein bisschen Einarbeitung, bietet dir dafür aber nachhaltige Freiheit und Möglichkeiten, die mit deinem Projekt wachsen – egal ob beim Blog oder beim Business.
Baukästen sind wie Fertigpizza: Du hast schnell etwas Essbares auf dem Tisch und für den kleinen Hunger reicht das. Aber wenn du regelmäßig Gäste einlädst oder sogar ein Restaurant eröffnen willst, kommst du mit Fertigpizza nicht weit. So richtig gesund ist die halt auch nicht. Dann brauchst du eine echte Küche – und die Freiheit, deine Zutaten selbst zu wählen.
WordPress ist diese Küche. Am Anfang musst du dich ein bisschen einarbeiten, die Geräte kennenlernen und vielleicht auch mal ein neues Rezept ausprobieren. Aber sobald du dich eingerichtet hast, kannst du genau das kochen, was zu dir passt. 💖
Fazit
Baukästen können ein guter Start sein, doch sie sind selten eine Lösung für ein nachhaltiges Projekt. Weder für Hobbyblogger, die eine flexible Lösung suchen, noch für Selbstständige, die ihr Business sichtbar machen wollen.Wenn deine Webseite mit dir wachsen soll, dann lohnt es sich, WordPress einzusetzen. Am einfachsten ist das natürlich von Anfang an, aber auch später noch kannst du umsteigen.
Falls dich der Gedanke daran überfordert: genau dabei helfe ich dir als Blogmentorin. Ich unterstütze dich dabei, deine Webseite von „Fertigpizza“ zu einem individuellen, professionellen Tool zu machen. Melde dich gern bei mir!
Häufig gestellte Fragen
Was ist besser: Baukasten oder WordPress?
Das hängt davon ab, was du brauchst. Ein Baukasten ist schnell eingerichtet und für eine einfache Visitenkarte im Netz erstmal ausreichend. WordPress erfordert etwas Einarbeitung, bietet dir aber langfristig viel mehr Freiheit und Möglichkeiten.
Welche Nachteile hat eine Baukasten-Webseite?
Du bist stark eingeschränkt: in der Gestaltung, in den Funktionen und oft auch bei der Ladegeschwindigkeit und Sichtbarkeit in Suchmaschinen wie Google. Außerdem bist du an den Anbieter gebunden. Wenn die Preise steigen oder Funktionen gestrichen werden, hast du keine Kontrolle.
Kann ich von einem Baukasten zu WordPress wechseln?
Ein direkter Umzug ist meist leider nicht möglich. Du kannst deine Texte und Bilder mitnehmen, aber Design und Funktionen musst du in WordPress neu aufbauen. Der Neustart lohnt sich aber, wenn deine Seite mit dir wachsen soll.
Was ist der Unterschied zwischen WordPress.com und WordPress.org?
WordPress.com ist ein gehosteter Dienst, also wie ein Baukasten – Updates und Sicherheit übernimmt der Anbieter, aber viele Funktionen sind eingeschränkt oder nur in teuren Tarifen verfügbar. WordPress.org ist die frei verfügbare Open-Source-Software, die du selbst installierst und komplett anpassen kannst. Wenn du langfristig unabhängig sein willst, solltest du dich für WordPress.org entscheiden.