Der Bloggerschnack im Oktober dreht sich um Blogstatistiken – ein Thema, das bei vielen Bloggern gemischte Gefühle auslöst.
Manche finden es überflüssig, andere zu technisch… und wieder andere (so wie ich) blühen dabei richtig auf. 😀
Der Bloggerschnack ist unsere monatliche Blogparade, die wir drüben im Bloghexen-Bloggerforum organisieren. Am Ende meines Beitrags findest du die anderen Teilnehmer verlinkt. 🙂

Also – let’s talk about Blogstatistiken!
Ich geb’s offen zu:
Ich mag Daten. Ich mag KPIs. Ich mag Tabellen und Diagramme, ich bin ein Nerd. 🤓
Und ich liebe es, Entwicklungen sichtbar zu machen!
Statistik hat für mich nämlich nüscht mit trockener Theorie zu tun, sondern mit Neugier. Zahlen erzählen Geschichten. Sie zeigen mir, was funktioniert, wo Potenzial liegt, und manchmal auch, wo’s gerade hakt und ich etwas anders machen sollte oder könnte. Mich motiviert das total!
KPIs – was ist das überhaupt?
KPIs sind Key Performance Indicators, also Kennzahlen, mit denen man den Erfolg eines Projekts oder Unternehmens misst.
Im Blogkontext können das zum Beispiel sein:
- Seitenaufrufe oder Besucherzahlen
- Kommentare, Newsletter-Abonnements oder Follower auf Social Media
- oder auch interne Dinge wie: Wie viele Artikel habe ich diesen Monat veröffentlicht?
Was für dich und deinen Blog relevant ist, hängt ganz von deinen Zielen ab.
Willst du bekannter werden? Mehr Interaktion bekommen? Mehr Umsatz?
Ich weiß – viele finden das unnötig oder kompliziert. Manche Blogger fühlen sich von Statistiken unter Druck gesetzt und verlieren den Spaß an der Sache. Das ist vollkommen okay, jeder tickt da anders.
Mich dagegen motiviert es total, Statistiken zu führen. Ich habe Freude an Zahlen, an Mustern und an der Möglichkeit, Entwicklungen nachzuvollziehen. Übrigens nicht nur in Bezug aufs Bloggen, ich tracke auch freiwillig meine Ausgaben oder welche Bücher ich gelesen habe. 😅
Es fühlt sich ein bisschen an wie Magie, wenn plötzlich sichtbar wird, was vorher nur so ein vages Gefühl war (und psshht… manchmal läuft es gefühlt rückwärts und bergab, aber die Zahlen zeigen, dass das nur meine Wahrnehmung war!).
Meine monatliche Datenauswertung
Ich führe eine große Excel-Datei mit mehreren Tabellenblättern.
Dort halte ich jeden Monat fest, was rund um meine verschiedenen Blogs so alles passiert ist: Seitenaufrufe, Klicks in der Google Search Console, Kommentare, veröffentlichte Beiträge, Newsletter-Abonnenten, Einnahmen, … – alles fein säuberlich sortiert.
Immer am Monatsersten trage ich die Werte des Vormonats ein und sehe auf einen Blick, wo es Wachstum gibt – und wo vielleicht nicht.
In meinen Blog-KPIs für 2025 sehe ich zum Beispiel, dass sich der Traffic der Bloghexe seit Februar verdoppelt hat, während auch das Forum kontinuierlich wächst. Solche Zahlen motivieren mich!
Ich sehe aber beispielsweise auch, dass mein Gartenblog vom Landleben eigentlich nur im April und Mai richtig stark läuft – das sind genau die Monate, in denen die Pflanzzeit losgeht und die Leute viel nach Anleitungen rund um den Gemüseanbau suchen. In den übrigen Monaten rauschen die Aufrufe verhältnismäßig in den Keller, auch wenn es nichtsdestotrotz eines meiner trafficstärksten Projekte ist.
Da kann ich mir jetzt überlegen, wie ich damit umgehe: es ignorieren? Mich einfach über den Extra-Traffic im Frühling freuen? Mir Beiträge für die anderen Jahreszeiten überlegen? Die Inhalte mehr bewerben?
Ich habe ein Tabellenblatt namens „Monatsreflektion“, in dem ich immer am Monatsende einige Zeilen festhalte zu Erfolgen, Struggles und offenen Fragen, die mich gerade umtreiben. Das ist super spannend, wenn ich mir das später durchlese… so vieles hätte ich nämlich sonst längst nicht mehr auf dem Schirm gehabt.
Diese Monatsreflektion mündet direkt in ein weiteres Blatt: meine Ziele für den nächsten Monat! Das ist oft gar nichts Großes, aber auch kleinere Instandhaltungsarbeiten oder Umbauten wollen halt erledigt werden. Durch das Aufschreiben der Ziele und dem Nachhalten am Ende des Monats sehe ich, ob ich mir eine wirkliche realistische Menge vornehme oder nicht, ich vergesse nichts und sehe halt auch ganz deutlich, was ich alles schon geschafft habe.
Abgesehen von dieser Auswertung einmal pro Monat trage ich tatsächlich täglich ein, wenn ich Kommentare auf anderen Blogs hinterlassen habe. Das mache ich, um mich selber anzuspornen und für so einen gewissen Realitätscheck zu sorgen: ganz oft habe ich gefühlt nämlich deutlich mehr kommentiert als tatsächlich geschehen. Es passiert schon mal, dass ich vier, fünf Tage am Stück gar keinen Kommentar schreibe – diese „Funkstille“ aber gar nicht so wahrnehme. Ich lese dann Beiträge bei anderen, habe schon den Kommentarinhalt im Kopf… und dann lenkt mich irgendwas ab und ich vergesse das Kommentieren total. Möp.
Mit dieser Form von Statistik helfe ich mir selber, kontinuierlich am Ball zu bleiben. Ich habe es ja schon im Artikel über meine To-Wants bis Ende 2025 erwähnt: bis Silvester will ich die 300 Kommentare schaffen!
Wer viel misst, misst viel Mist
Ich habe früher deutlich mehr Daten erhoben – so viele, dass ich irgendwann gar nicht mehr wusste, was ich damit anfangen soll.
Es hat eeeeewig gedauert, die Tabelle auszufüllen (gerade, weil ich zeitweise ja 8 Blogs hatte plus einige weitere Projekte 😵💫) und am Ende war ich erschlagen von der Menge an möglichen Optimierungen.
Heute messe ich deutlich weniger und nicht alles schaue ich mir jeden Monat an. Die Verweildauer beispielsweise, also wie lange die Leute welchen Artikel lesen – das werte ich ab und an gezielt aus, aber ich durchforste nicht mehr monatlich sämtliche Blogs und Artikel dahingehend. Das ist einfach zu viel und es gibt Wichtigeres.
Daten eintragen nur um des Protokollierens willen ist sinnfrei.
Es geht halt immer darum, welche konkreten Handlungen ich daraus ableite.
Beispielsweise:
- Wenn ich sehe, dass ich kaum Artikel veröffentlicht habe, brauche ich mich über stagnierende Aufrufe nicht wundern – es spornt mich aber an, mich wieder an einen Beitrag zu setzen!
- Wenn ich merke, dass viele Besucher über ein bestimmtes Keyword kommen, kann ich gezielt weitere Inhalte dazu schreiben.
- Wenn ein Social Media-Kanal kaum noch Traffic liefert, kann ich mir überlegen, ob ich ihn anders bespielen will, ihn ganz an den Nagel hänge – oder er vielleicht keine Besucher aufs Blog bringt, aber innerhalb der Plattform für Sichtbarkeit und Verbindung zu anderen sorgt.
Alles kann, nix muss.
Aber so entsteht aus Zahlen eine Strategie – und aus Strategie Wachstum. 🌱
Warum das auch für dein Business wichtig ist
Vielleicht denkst du jetzt:
„Ja schön, dass Anne das alles so ordentlich trackt – aber was bringt mir das?“ 🤷♀️
Ganz einfach:
Auch du kannst von einem kleinen Statistik-Ritual profitieren.
Wenn du einmal im Monat misst, wie viele Menschen deine Webseite besuchen, woher sie kommen oder wie viele sich für dein Angebot interessieren, bekommst du Klarheit darüber, was funktioniert – und was nicht.
Das spart Zeit und Energie, weil du nicht mehr im Dunkeln tappst.
Statt „Ich poste einfach irgendwas“ kannst du bewusst entscheiden, welche Inhalte dich wirklich sichtbar machen und welche du guten gewissens loslassen darfst.
Vom Messen ins Handeln kommen
Wenn du beispielsweise feststellst , dass viele Besucher über deinen Blogartikel „Wie du mit Achtsamkeit stressige Kundentermine meisterst“ kommen, dann lohnt es sich, dieses Thema auszubauen – etwa mit einem Folgeartikel, einem Mini-Workbook oder einem kleinen Kursmodul.
So werden aus Zahlen Strategien, aus Strategien Sichtbarkeit – und aus Sichtbarkeit Kunden.
Es gibt da keine one size fits all-Regel, welche Inhalte für dich und deine Leser funktionieren und welche nicht. Es kann sein, dass die kleinen Kommentare aus Sicht deines Katers auf die Finanzwelt der absolute Hit sind auf deinem Blog – oder dass deine Zielgruppe da so überhaupt keine Lust drauf hat und kaum Aufrufe oder Kommentare bei rumkommen. So oder so, nur wenn du das misst, bekommst du Klarheit jenseits deines Bauchgefühls.
Beeinflussbar vs. unbeeinflussbar
Einige Kennzahlen kannst du direkt steuern – etwa wie viele Artikel du veröffentlichst oder wie oft du bei anderen kommentierst.
Andere KPIs hängen von externen Faktoren ab:
- Wie viele Besucher landen über Google & Co. auf deinem Blog?
- Wie ticken die Algorithmen? Wie verändern sich Features auf Social Media?
- Liegt dein Thema gerade im Trend?
- Verlinken dich andere Seiten?
Es ist wichtig, auch die Zahlen im Auge zu behalten, die du nur bedingt beeinflussen kannst. Aber mach dich nicht verrückt, wenn die sich vielleicht nicht so kontinuierlich verbessern wie geplant und lass dich nicht entmutigen.
Gerade der Traffic über Suchmaschinen wird sich künftig verändern:
Google rollt derzeit den sogenannten KI-Modus aus. Dabei beantwortet Google viele Suchanfragen direkt über KI-generatierte Texte, so ähnlich wie ChatGPT also. Dadurch müssen die Leute sich nicht mehr selber durch die Linkvorschläge klicken… und landen somit seltener auf Webseiten und Blogs.
Das bedeutet vermutlich: weniger Aufrufe, aber dafür qualifiziertere Besucher – Menschen, die wirklich gezielt deine Seite anklicken, weil sie tiefer einsteigen wollen. Einen ausführlichen Artikel über den Google AI Mode hat Jane von Klee veröffentlicht.
Ich finde das unglaublich spannend und beobachte die Entwicklung genau!
Wenn Zahlen dich bisher einschüchtern
Du musst keine komplizierten Tools bedienen oder irgendwelche abgefahrenen Formeln verstehen.
Fang klein an:
- Wie viele Besucher hatte deine Seite diesen Monat?
- Welcher Beitrag wurde in den letzten 6 Monaten am häufigsten aufgerufen?
- Wie viele Blogartikel hast du veröffentlicht?
Das reicht völlig für den Anfang.
Wichtig ist nur, dass du dir regelmäßig einen Moment nimmst, um hinzuschauen.
Mit der Zeit lernst du, welche Zahlen dir wirklich helfen – und welche du getrost ignorieren kannst.
Datenschutz bei Blogstatistiken & welche Tools ich nutze
Wenn man über Blogstatistiken spricht, kommt unweigerlich die Frage nach dem Datenschutz auf. Zu Recht! Das Thema ist einfach superwichtig.
Ich möchte wissen, wie meine Seiten genutzt werden, aber nicht von wem. Sprich, ohne, dass jemand dafür getrackt oder ausspioniert wird. Es ist mir schnurzpiepegal, ob ein Aufruf nun von Erna aus Hintertupfingen kam oder von Willi aus Wallapampa. Ich will einfach nur wissen, ob der Artikel gelesen wurde und was danach passiert ist – wurde er nach 2 Sekunden wieder weggeklickt, hat sich jemand 3 Minuten lang festgelesen und danach noch andere Beiträge angeklickt, die ich darunter empfohlen habe? Welche Affiliate-Links funktionieren gut und welche sind anscheinend uninteressant für meine Leser? Das sind alles allgemeine Statistiken, die gerne anonym bzw. pseudonymisiert erfasst werden dürfen.
Deshalb nutze ich Matomo selbstgehostet in einer cookielosen Variante.
Das bedeutet: es werden keine Cookies gesetzt, und auch keine IP-Adressen gespeichert oder vollständig erfasst.
Es werden also keine personenbezogenen Daten verarbeitet, während ich trotzdem sehen kann, welche Seiten wie oft aufgerufen wurden oder von welchen Quellen der Traffic stammt. Diese Lösung ist vollständig DSGVO-konform.
Ergänzend nutze ich die Google Search Console, um zu sehen, über welche Suchbegriffe meine Artikel gefunden werden.
Diese Daten kommen direkt von Google und betreffen keine einzelnen Personen, sondern nur allgemeine Suchergebnisse.
Hier sehe ich, wie oft meine Seite generell gefunden und angeklickt wurde, welche Inhalte dabei wie gut performen und auch, ob Google irgendwo Probleme hat mit dem Indexieren meiner Seiten.
Außerdem schaue ich alle paar Monate mit dem Website Authority Checker von Ahrefs, wie hoch die sogenannte Domain Authority meiner Projekte ist – sprich, wie vertrauenswürdig die Domain ist. Das hängt unter anderem davon ab, wie lange eine Seite schon besteht und wie oft andere Seiten sie verlinken und damit empfehlen.
So kann ich meine Zahlen auswerten, ohne gegen die Privatsphäre meiner Leser zu verstoßen – und das fühlt sich richtig gut an.
Die anderen Teilnehmer
Wer hat sonst noch mitgemacht beim Bloggerschnack?
- Frank von MSBLogPlus.de
- Angela Carstensen
- Lorenzo von Lorenzos Welt
- Herr Tommi von Jansens Pott
- Erik von Blogissimo
Wie stehst du zum Thema Blogstatisiken, misst du da etwas?

